Verein der Südtiroler in Niedersachsen feierte sein 25-jähriges Vereinsjubiläum

Verein der Südtiroler in Niedersachsen feierte sein 25-jähriges Bestehen

Bad Grund (kip) Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Barbara begann der offizielle Teil der Jubiläumsfeier, die im Atrium in Bad Grund mit einem Festakt im festlich geschmückten Glaspalast fortgesetzt wurde. Für jeden Festteilnehmer lag auf seinem Platz an den geschmückten Tafeln ein in einer mit Motiven aus Südtirol verzierten Pappschachtel ein Apfel und wie sollte es anders sein, waren die Äpfel von den Plantagen in Südtirol.
Landesvorsitzender Manfred Saurer eröffnete den offiziellen Teil der 25-Jahrfeier. Sein besonderer Gruß galt dem stellvertretenden Landrat Klaus Liebing, Bürgermeister Manfred von Daak, Pastor Michael Henheik mit Frau, Pfarrer Josef Stricker, dem Bundesvorsitzenden Ludwig Brunner und den vielen Abordnungen befreundeter Südtiroler Vereine aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Südbaden, Bodensee und München. Kurz ging der Vorsitzende auf ein intaktes und harmonisches Vereinsleben mit dem Ziel, den Südtiroler Dialekt zu pflegen und an die Heimat zu erinnern. Als Festredner stellte der Vorsitzende Günter Seifert vor, der in seiner brillanten Rede die Geschichte der Südtiroler vom 1. Weltkrieg an im Detail aufzeigte. Er beleuchtete das Schicksal der Südtiroler insbesondere in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg und das damit verbundene Leid der Südtiroler. Weiter erinnerte Günter Seifert an die in 1939 zwischen Deutschland und Italien getroffenen Vereinbarungen, die dazu führten, dass viele Südtiroler nach Deutschland kamen.
Im Detail würdigte er die tüchtigen Südtiroler Bergleute aus Laas im oberen Vinschgau, die nach Bad Grund übersiedelten und am Kalkwerk Winterberg und im Erzbergwerk Grund einen neuen Arbeitsplatz fanden. Die Ibergsiedlung mit 48 Fachwerkhäusern für 96 Familien mit einem Gemeinschaftshaus wurde gebaut. Im Zuge der Option haben bis zu 600 Südtiroler in Bad Grund gewohnt und gearbeitet, so der Chronist Günter Seifert. Viele sind nach Ende des 2. Weltkrieges in Bad Grund geblieben, weil sie hier Wurzeln geschlagen hatten. Sie sind Mitbegründer des Vereins der Südtiroler in Niedersachsen, der sein 25-jähriges Jubiläum feierte. Häufig musste der Festredner seine Ausführungen aus emotionalen Gründen unterbrechen, weil ihm das Schicksal der Südtiroler in den zurückliegenden Jahren –besonders zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg- zutiefst bewegte.
Bundesvorsitzender Ludwig Brunner eröffnete den Reigen der Grußworte, Er stellte fest: „Die Pflege der Tradition bedeutet nicht, auf die Asche aufzupassen sondern das Feuer weiterzureichen.“
Stellvertretender Landrat Klaus Liebig ging auf die Bedeutung des Tages ein, überbrachte die Grüße des Landkreises Osterode und würdigte die Geschichte der Südtiroler. Mit Freude berichtete er von seinen Urlaubserinnerungen in Südtirol.
Bürgermeister Manfred von Daak stellte die Verbundenheit der Bergstadt mit den Südtirolern heraus. Er erinnerte an das alljährliche Törggelen. Dieses Fest gehört inzwischen zu den jährlichen Veranstaltungen.
Grußworte der Abordnungen der Südtiroler Landesvereinigungen in Deutschland schlossen sich an. Viele Besuche waren in Original Südtiroler Trachten erschienen. In allen Ausführungen wurde der Gedanke deutlich: „Wer seine Wurzeln kennt, kann die Zukunft meistern und eine neue Heimat finden.“
Im Anschluss an die Grußworte wurden vom Vorsitzenden Manfred Saurer und seinem Stellvertreter Arthur Sachsalber verdiente und langjährige Mitglieder geehrt. Den Präsentkorb für die Urgesteine des Vereins Hilda und Hans Trafoier, die wegen ihres Alters nicht mehr teilnehmen konnten, nahm Sohn Jörg entgegen. Lang war die Liste der zu ehrenden Mitglieder, die sich in vielfältiger weise für den Verein einsetzten oder noch einsetzen.
Mit einem Dank des Vorsitzenden an die Südtiroler Landesregierung für die Unterstützung wurde der offizielle Teil der Jubiläumsveranstaltung beendet.
Der gemütliche Teil wurde mit den Gesangdarbietungen der Heimatgruppe „Harzer Roller“ eröffnet. Die Südtiroler Band „Duo Alpensound“, die in Bad Grund nicht unbekannt sind, erreichte schnell ihr Publikum. Bis in den frühen Morgen wurde das Tanzbein geschwungen.
Die Fotos vermitteln einen Eindruck von einem würdigen Jubibläumsfest.