Ostersamstag werden in der Gemeinde nach alter Tradition die Osterfeuer abgebrannt
Ostersamstag werden in der Gemeinde nach alter Tradition die Osterfeuer abgebrannt
Bad Grund (kip) Unter großer Beteiligung von vielen Zuschauern wurden die Osterfeuer abgebrannt. Das Abbrennen eines Osterfeuers ist seit Jahrhunderten überliefertes Brauchtum. Dieses Brauchtum stammt nicht aus christlicher Tradition. Ostern fällt in der Frühlingszeit. Die Feuer anzuzünden waren für heidnische Völker die Begrüßung der Natur. Dabei steht das Feuer als Symbol für die Sonne.
Seit dem 11. Jahrhundert sind die Osterfeuer in Deutschland Tradition, Dieses Brauchtum wurde von den Christen übernommen und erhielt von den Christen eine andere Bedeutung. Das Feuer steht für das Licht Jesu. Dieses Licht erinnert an das Leben und an die Auferstehung von Christus.
Doch vor dem Abbrennen der Osterfeuer wurde wieder Hecke geschleppt, Strauch- und Baumschnitt gesammelt, um am Ostersamstag diese gesammelten Hecken und Sträucher um eine etwa 15 Meter hohe Fichte sorgsam aufzuschichten. Diese überlieferte Aufgabe übernehmen Gemeinschaften in den einzelnen Ortschaften odder Ortsteilen.
An Tagen vor dem großen Ereignis wurden entsprechende Vorbereitungen getroffen. In Bad Grund, schichtete die Osterfeuergemeinschaft „Grüne Tanne“ mit großem Eifer die Hecke für ihr Osterfeuer in der Nähe des Kindergartens auf. Seit Jahren richtet die Osterfeuergemeinschaft „Grüne Tanne“ hier die Aktivitäten zum Osterfeuer aus. In diesem Jahr war es das einzige Osterfeuer in der Bergstadt. Mit diesem Osterfeuer setzte die Osterfeuergemeinschaft „Grüne Tanne“ die Pflege des Brauchtums und überlieferter Tradition in Bad Grund fort. Diese Ostergemeinschaft ist auch im Laufe eines Jahres zu besonderen Ereignissen aktiv. So stellt die Osterfeuergemeinschaft „Grüne Tanne“ beispielsweise in der Adventszeit einen großen Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz auf.
Am Ostersamstag mit Einbruch der Dunkelheit wird das sorgsam aufgeschichtete Osterfeuer angezündet. So wie in den Vorjahren so wurde auch in diesem Jahr die Osterfeuergemeinschaft für das mit besonderer Sorgfalt aufgebaute Osterfeuer gelobt. Mit großer Freude schauten die vielen Besucher dem Abbrennen des Osterfeuers zu.
In Eisdorf berichtete Dietmar Lange, dass in diesem Jahr die vor zwei Jahren die gesammelten Hecken und Sträucher verwendet werden. Vor zwei Jahren hatten Erwachsene mit Unterstützung von Jugendlichen den Strauchschnitt gesammelt. Aber wegen der Corona-Hygienevorschriften durfte das Osterfeuer nicht aufgebaut und auch nicht abgebrannt werden.
Die Osterfeuer-Tradition wird von Generation zu Generation überliefert. Dabei werden alte Traditionen bewahrt. Zugleich pflegen diese Gemeinschaften das Miteinander in den Orten und Ortsteilen. Nach getaner Arbeit des Heckeschleppens und des Aufbaus wird bei einem Bier gevespert, über die Osterfeuer der Vorjahre gesprochen und die damit verbundenen Besonderheiten in Erinnerung gerufen, denn nicht immer war in den Jahren zuvor so gutes Wetter wie in diesem Jahr. Häufig mussten die Vorbereitungen bei Schneefall oder Regen und bei stürmischen Wetter ausgeführt werden. Mit dem Osterfeuer soll der Winter vertrieben werden.
Heute kommen nur wenige Fackelträger, die ihre Holzfackeln um das Osterfeuer schwingen. Früher war es üblich, dass auch grüner Fichte eine Holzfackel geschaffen wurde, die in der Zeit vor Ostern beim örtlichen Bäcker getrocknet wurde, damit sie auch richtig brannte.
Meistens wird in den Orten das Osterfeuer in der Nacht von Karsamstag zu Ostersonntag entfacht. Bei diesem Traditionsfeuer treffen sich Nachbarn und Bekannte. Sie tauschen häufig ihre Erinnerungen an Ostern vergangener Jahre aus.
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Das Osterfeuer neben dem Kindergarten in Bad Grund rund um eine rund 15 Meter hohe Fichte wird errichtet.
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Fleißige Hände legen Hand an. Der Osterfeuergemeinschaft „Grüne Tanne“ geht der Ruf nach, dass schönste Osterfeuer zu bauen. Auch in diesem Jahr wird ein schmuckes Osterfeuer aufgebaut.
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Erste Zuschauer stellen sich ein, um das prächtig gebaute Osterfeuer anzuschauen. Lobende Worte sind zu hören.
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Von weitem ist der Qualm des Eisdorfer Osterfeuers Uferstraße zu sehen.
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Das Pöttern gehört beim Aufbau eines Osterfeuers dazu. Auch beim Eisdorfer Osterfeuer wird gepöttert.