Einheitsgemeinde kommt 2011 – Fusion mit Förderverein Bergbaumuseum abgelehnt
Bad Grund (kip) Gut besucht war die Mitgliederversammlung des Knappenvereins Bad Grund am Pfingstsamstag, die im Hotel „Alter Römer“ stattfand. Zügig verlief die vom Vorsitzenden Rolf Sindram geleitete Mitgliederversammlung. Sein besonderer Gruß galt den Ehrenmitgliedern Hans-Hermann Franke, Waldemar und Martha Alke sowie dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Stadtrat Richard Laux, der in seinem Grußwort die Bedeutung des Bergbaus für die Bergstadt in den zurückliegenden Jahrhunderten herausstellte. 20 Millionen to Roherze, 1 Millionen to Blei, 850.000 to Zinn und 2500 to Silber wurden in Bad Grund gefördert.
Das von der Schriftführerin Heike Hintze verlesene Protokoll über die Jahreshauptversammlung wurde einstimmig genehmigt.
In seinem umfassenden Bericht informierte Vorsitzender Rolf Sindram über die Delegiertenversammlung der VBN und gab bekannt, dass Lutz Fründt nach 16 Jahren als Vorsitzender nunmehr Ehrenvorsitzender ist und er zum Landesvorsitzender gewählt wurde. An der Grünkohlwanderung nahmen 42 Mitglieder und Gäste teil. Am 24. April und am 14. Mai hat der Vorstand getagt. Am 14. Mai wurden in Anwesenheit des Stadtdirektors und des Bürgermeisters mit dem Vorstand des Fördervereins Bergbaumuseums Gespräche über eine Fusion mit dem Knappenverein geführt.
Die Teilnahme am Landestscherper in Rehburg, an der Fahnenweihe in Borken und am 2. Bergmannstag in Elbingerode (Ostharz), am Nieders. Knappentreffen vom 4. – 6. September in Giesen (LK Hildesheim) sowie am Kommers zum 110-jährigen Bestehen des Bergmannsvereins in Diekholzen wurde besprochen. An allen Veranstaltungen werden Abordnungen des Knappenvereins Bad Grund teilnehmen.
Der Vorsitzende Rolf Sindram teilte mit, dass am 27. August der Vorstand zu seiner nächsten Sitzung zusammen kommt und am 26. September die nächste Mitgliederversammlung stattfindet.
Breiten Raum nahm die lebhafte Diskussion nach einleitenden Worten des Vorsitzenden Rolf Sindram und des SPD-Fraktionssprechers und Vorsitzenden des Fördervereins Bergbau- und Heimatmuseum Bad Grund Richard Laux und seiner Stellvertreterin Regina Keinert zu einer angedachten Fusion beider Vereine ein. Die Vor- und Nachteile einer Fusion mit dem Förderverein wurden ausführlich erörtert. Beide Vereine müssten aufgelöst und ein neuer Verein mit neuer Satzung gebildet werden. Wesentliche Probleme sind Fragen der Gemeinnützigkeit, des Namens, der Höhe des Beitrages und die Vereinsziele des neuen Vereins. Fragen wurden aufgeworfen, ob die Veranstaltungen Bergdankfest und Barbarafeier weiterhin stattfinden werden und deren Finanzierung, ob die Bergstadt einen Zuschuss zu der Fusion gewährt, ob die Gemeinnützigkeit des neuen Vereins gegeben ist und ob weiterhin die Ziele der Traditionspflege des Bergmannes und seine Standes gewährleistet sei, wurden aufgeworfen. Es wird immer schwerer, das Bergdankfest durchzuführen, weil Sponsoren des Festes geringer werden.
Richard Laux erklärte, dass die Bergstadt 12.500 Euro an den Förderverein zur Unterhaltung des Bergbaumuseums jährlich zahlt. Dieser Vertrag muss fortgeschrieben werden, damit bei einer künftigen Einheitsgemeinde dieser Betrag auch weiter gezahlt werde. Richard Laux: „Die Bildung der Einheitsgemeinde ist für 2011 sicher!“ Er und seine Stellvertreterin warben für einen stärkeren Besuch des Bergbaumuseums und für die Ausrichtung von Feiern im Bergbaumuseum. Zuschüsse für das Bergdankfest können von der Bergstadt nicht gezahlt werden, weil dies eine freiwillige Leistung sei, so Richard Laux. Aus den Reihen der Versammlung wurde entgegnet, dass der KTV jährlich 15.000 Euro erhalte. Auch dies seien Zuwendungen für freiwillige Aufgaben. Weiter wurde aus der Versammlung ausgeführt, dass die Sander-Gruppe jährlich rund 100.000 Euro aus Kurbeiträgen, Interessenquote der Bergstadt und aus dem Haushalt der Samtgemeinde erhalte. Deshalb müsse es bei einer anderen Verteilung der Einnahmen aus Kurbeiträgen auch möglich sein, für das Bergdankfest Zuschüsse zu gewähren, damit die Tradition weiterhin gepflegt werden kann. Wenn die Bergstadt für die Traditionspflege eintrete, dann müsse sie dies auch finanziell unterstützen, war der Tenor in der Versammlung.
Deutlich wurde in der weitergehenden Diskussion, dass die Ziele des Knappenvereins andere sind als die des Fördervereins, der Knappenverein in Deutschland einen Namen hat und dies bei einer Fusion untergehen werde.
In der anschließenden Abstimmung sprachen sich zwei Mitglieder für eine Fusion des Knappenvereins mit dem Förderverein Bergbaumuseum und Heimatmuseum Bad Grund aus, während 18 Mitglieder sich dagegen aussprachen. Dennoch, so stellten beide Vorsitzende heraus, wolle man sich bei Veranstaltungen gegenseitig unterstützen.
Winfried Kippenberg lud alle Mitglieder des Knappenvereins zum Sommerfest der Siedlergemeinschaft Grüne Tanne am 1. August ein, bevor Vorsitzender Rolf Sindram die Versammlung schloss.
Bürgerreporter:in:Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.