Fliederfest Bad Frankenhausen 06.-07.05.2022

Wenn in Bad Frankenhausen der Flieder blüht, feiert die Stadt ihr Fliederfest, das einst vom Gewerbeverein ins Leben gerufen und 2022 zum 18. Mal ausgerichtet wurde.

Dann herrscht reges Treiben in der Stadt mit dem Kirchturm der Oberkirche, der schiefer steht als der von Pisa und Wahrzeichen ist. Nach den Corona-Jahren wollen die Menschen wieder raus, Kontakte pflegen, wollen was erleben. Da kam das Fliederfest gerade recht. Fahrgeschäfte auf dem Rummel luden ein, und Stände boten überall ihre Waren feil.

Das Wetter zeigte sich von seiner freundlichen Seite, und die vielen Cafés waren gut besucht.

Um dem Fest noch mehr Glanz zu geben, werden seit Jahren Fliederköniginnen und -Prinzessinnen mit einer Amtszeit von normalerweise 2 Jahren ernannt. Corona hat die Pläne vielerorts durcheinandergebracht. Dieses Jahr dankten Jenny und Maria ab, und es wurde die neue Fliederkönigin Tanja gekrönt.

Viele Hoheiten von nah und fern waren zum Fest eingeladen, auch Königin Charlene und ihr Hofmusiker Prinz Lutzi aus dem Saale-Orla-Kreis. Am Freitagabend zogen die Hoheiten zur Bühne auf dem Marktplatz, wo die Krönungszeremonie stattfand.

Wie sonst der Maibaum wurde eine Fliederkrone aufgerichtet. Fliedermädchen begleiteten die Hoheiten, und auch die Kinder hatten ihre Fliederhoheiten und ihr Fliederfest.

Zu lauter Musik konnte man auf dem Marktplatz tanzen oder später im Festzelt auf dem Rummel.
 
Am Samstag gab es erneut einen Umzug der Hoheiten. Auf der Bühne konnten sich nun die Hoheiten vorstellen, bevor sie zum Fliederhang flanierten, wo jede Fliederkönigin einen neuen Fliederbaum pflanzt. Der Hang gehört zum Kurpark, der sich vom Stadtkern bis hinauf zum historischen Hausmannsturm zieht, dem Überrest einer Burg, die im Jahr 998 schon sehr bedeutend gewesen sein muss.

Der Turm der Oberkirche, der 6,50 m aus dem Lot steht (der Turm von Pisa nur 3,90 m), ist Wahrzeichen der Stadt und natürlich Ziel von Fotoshootings, selbst wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal waren.

Bad Frankenhausen ist eine Salzstadt. Die alte Technik der Salzgewinnung wird im Kurpark demonstriert. Das Salz ist eigentlich viel gesünder als das aus dem Supermarkt, da keine Rieselzusätze verwendet werden, die gesundheitlich nicht unbedenklich sind. Die Salz-Sole wird heute noch für Kuren und Heilanwendungen genutzt. Bei den Salzsiedern gibt es sogar Sole-Bier.

Schöne Ausflugsziele gibt es auch in der Umgebung von Bad Frankenhausen. Am bekanntesten ist vermutlich das Kyffhäuser-Denkmal, das weithin sichtbar auf dem Gebirgszug steht, das Kyffhäuser-Gebirge genannt wird. Hier stand einst die Burg von König Barbarossa. Kaiser Wilhelm II. ließ für seinen Vater mit viel Aufwand das imposante Denkmal errichten. Der Blick von oben ist fantastisch!

Zu sehen ist auch der Brunnen der alten Burg, der mit enormen 176 Metern Tiefe der tiefste ist.
 
Auf dem Plateau steht auch der Turmstumpf von Barbarossas Burg, den man stabilisiert und für den Tourismus zugänglich gemacht hat.

Einen Eindruck von der Größe der Burg kann man unterhalb des Denkmals in den Ruinen der Unterburg gewinnen.

Sehr interessant ist auch die Barbarossahöhle, die interessanter Weise nicht Tropfsteine, sondern mit seltsamen Formationen wie Lappen aus Anhydrid beeindruckt.

Oberhalb von Bad Frankenhausen steht auch der markante Rundbau, in dem ein 123 m langes Gemälde über den 30jährigen Krieg besucht werden kann.