Warum Jerome sein schönstes Portrait malte
Er, der Maler Jerome arbeitete seit 40 Jahren auf dem Montmartre in Paris und war auf der Suche nach dem unvergänglichen Ruhm an diesem quirligen Ort, den man immer mit Liebe und Träumen in Verbindung brachte. Vielen Menschen hatte er gekonnt das Lächeln auf die Leinwand gebannt. Er war ein Genie, das war ihm bewusst, ein Magier, der Frauen faszinieren konnte.
Und nun heute, der 20. November 2010! Ein Mädchen, das seine Haarspitzen zum Glühen brachte. War es Celine, seine große Liebe aus vergangenen Tagen?- Nein!- Sie konnte es nicht sein. Aber diese frappierende Ähnlichkeit, war sie das Phantom, das vom Himmel geschickt wurde? Er zwickte seine ermüdeten Finger, die klamm waren und ihm nicht mehr gehorchen wollten.
Ein betörendes Lächeln, nur für Ihn, überirdisch rein. Erinnerungen legten sich wie ein wärmender Mantel um seine fröstelnden Schultern. Sie, die Göttliche wollte nur von ihm gemalt werden. Eine große Wärme umhüllte sein Herz, Jugenderinnerungen umpfingen ihn. Seine Finger zeigten die Bewegungen aufbäumender Panther. Sie wirkten gelöst, befreit von störenden Fesseln und vollführten den Tanz mit einer imaginären Geliebten, die sich ihnen bedingungslos hingab.
Er war wieder Jerome, der Maler mit dem jungem Herzen.
Kurzgeschichte
Copyright: Werner Jung, Bad Ems. Veröffentlichungen- auch auszugsweise- nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors.
Bürgerreporter:in:Werner Jung aus Bad Ems |
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