…ich schaff es noch - ich schaff es noch!
In Mecklenburg -Vorpommern gibt es eine Schmalspureisenbahn die noch heute Touristen und Einheimische begeistert. Mich jedenfalls hat der Molli in seinen schnaufenden und rauchenden Bann gezogen. Vom Bahnhof Fritz-Reuter-Straße in Kühlungsborn bin ich mit dem Molli gestartet. Riesige Rauchwolken steigen aus dem Schornstein der alten Schmalspurlokomotive der Baureihe 99, als der Zug langsam in den Bahnhof fährt.
Hier gibt es keine Hektik. Hier ist man nicht bei der Deutschen Bahn. Hier darf man noch beidseitig in den Zug einsteigen. Hier gibt es an jedem Ende des Waggons noch eine Plattform auf der sich Fahrgäste während der Fahrt aufhalten dürfen. Hier kann man noch den Kohlengeruch atmen. Hier fährt der Zug fast noch im Lauftempo zum nächsten Bahnhof. Hier gibt es noch Zugbegleiter. Hier fährt der Schaffner noch mit dem Zug und knipst die Fahrkarten mit der Zange und hat sogar als Zugabe einen netten Spruch parat.
Ich bin in Kühlungsborn in den Zug gestiegen, mein Zwischenziel war Heiligendamm. Teilweise liegen die Gleise der Molli neben der Hauptstraße, entlang vieler ungezügelter Alleen. Diese sind heute schon mit kurzen Leitplanken um die Bäume versehen, um den Straßenverkehr etwas zu entschärfen. In Heiligendamm habe ich mir die Seebrücke und das Grand Hotel angesehen. Leider war die See aufgewühlt, der Wind peitschte mir den Regen ins Gesicht, kein gutes Gefühl. Schon nach einer Stunde habe ich die Bahn wieder bestiegen um nach Bad Doberan zu fahren. Bereits am Stadteingang kann man den permanenten Glockenschlag der Lock hören. Hier fährt der Molli mitten durch die Stadt, die Häuser so könnte man meinen, sind mit ausgestrecktem Arm fast zu erreichen. Ich verbringe einen schönen Nachmittag in der Stadt und fahre gegen Abend wieder in mein Quartier.
Danke Molli, das es dich noch gibt. Überrings, der Molli verbraucht bei jeder Tour etwas 170 kg Kohlen.
Bürgerreporter:in:Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge |
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