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Pfingsten 1950 und Pfingsten 2010 – ein Wochenende zum Heiraten

  • (o.l.) Dora und Erich Rokitta mit Götz Ulrich (Verbandsgemeindebürgermeister) und Dr. Hartmut Spengler (Bürgermeister Gemeinde Bad Bibra), (o.r.) Hanna und Werner Reuter, (m.l.) Ruth und Erich Bärhold, (m.r.) Jutta und Otto Lange mit Götz Ulrich und Karl-
  • hochgeladen von Veronika Rudolph

Am Pfingstsonnabend, dem 27. Mai 1950, und Pfingstsonntag, dem 28. Mai 1950, gaben sich allein im Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde An der Finne sechs Paare das Ja-Wort. Nach 60 Jahren sind fünf der damaligen Brautpaare immer noch verheiratet und können nun in diesem Jahr in der Woche nach Pfingsten ihre Diamantene Hochzeit feiern. Dies war Anlass genug für Götz Ulrich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde An der Finne, und die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden allen fünf Paaren persönlich zu diesem seltenen Fest zu gratulieren.

Das Pfingstfest bildet nicht nur den Abschluss der Osterzeit im christlichen Glauben, sondern gibt gerade auch in unserer ländlichen Gegend Anlass für unterschiedliche Feste und Bräuche. Eine Verknüpfung der Pfingstfeiertage, die in der Regel in den Wonnemonat Mai fallen, mit feierlichen Eheschließungen hat sich bis heute gehalten. Auch in diesem Jahr geben sich zum Pfingstfest wieder fünf Paare das Ja-Wort in der Verbandsgemeinde An der Finne.

Jutta und Otto Lange aus Benndorf
Nach dem Grund befragt, warum gerade Pfingsten geheiratet wurde, entgegnete Otto Lange: „Weil alle Verwandten aufgrund der Feiertage Zeit hatten und an der Feier teilnehmen konnten.“ Otto Lange ist gebürtiger Steigraer. Jutta Lange war beim Lehrer in Steigra als Haushälterin angestellt. So begegneten sich beide auf der Straße, und es war die „Liebe auf den ersten Blick“. 1960 zogen beide ins Elternhaus von Jutta Lange nach Benndorf. Während Otto Lange 21 Jahre als kaufmännischer Angestellter in der Spar- und Darlehenskasse Steigra beschäftigt war, wechselte seine Frau nach dem Umzug in das Angestelltenverhältnis als Näherin der Firma Kösener Spielzeug, wo sie 25 Jahre arbeitete. Jutta und Otto Lange haben zwei Kindern, fünf Enkel und sechs Urenkel.

Hanna und Werner Reuter aus Lißdorf
Die Eheleute haben sich zum Tanz in den Orten um Eckartsberga kennen gelernt. Von Mal zu Mal wuchs ihre Zuneigung, bis sie letztlich ein Paar wurden. Werner Reuter ist gebürtiger Lißdorfer, seine Frau stammt aus Thüsdorf. Pfingsten 1950 wurde geheiratet und das erste Kind ließ auch nicht lange auf sich warten. Werner Reuter war noch sehr jung, als sein Vater verstarb und er den elterlichen Bauernhof in Lißdorf übernehmen musste. Auf diesem Bauernhof leben die Eheleute noch heute. Beide arbeiteten ihr ganzes Leben in der Landwirtschaft. Außer den fünf Kindern mit Ehepartnern werden auch noch sieben Enkel zur großen Feier anwesend sein.

Dora und Erich Rokitta aus Bad Bibra
„Pfingsten war der schönste Tag für uns, darum haben wir an diesem Pfingstsonnabend des Jahres 1950 geheiratet“, so Dora Rokitta aus Bad Bibra. Kennen gelernt haben sich beide in Bad Bibra. Sie war bei dem damaligen Arzt Dr. Rappund als Reinigungskraft beschäftigt und der gebürtige Bad Bibraer Erich Rokitta arbeitete als Maurer bei einer Bad Bibraer Firma. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, sechs Enkel und ein Urenkel hervor. Dora Rokitta verbringt ihre Freizeit sehr gern mit Gartenarbeit.

Ruth und Erich Bärhold aus Wohlmirstedt
Wie bei vielen anderen Ehepaaren war ein Tanzabend auch beim Ehepaar Bärhold entscheidend für ihre erste Begegnung. Die gebürtige Schlesierin Ruth kam 1945 nach Kriegsende nach Wohlmirstedt und lernte dort den Wohlmirstedter Erich Bärhold kennen. Sie heirateten am Pfingstsonnabend, dem 27. Mai 1950, und zogen als Paar in das Elternhaus von Erich Bärhold in Wohlmirstedt. Ruth Bärhold nahm eine Arbeit bei der damaligen Wohlmirstedter Gärtnerei Röhl auf. Ihr Mann hatte eine Stelle bei den Thüringer Holzwerken in Roßleben inne. Das Ehepaar hat zwei Kinder. Mit ihnen werden den Ehrentag am 27. Mai noch fünf Enkel und drei Urenkel feierlich begehen.

Weronika und Helmut Töpel aus Billroda
Am 28. Mai, welcher im Jahr 1950 auf den Pfingstsonntag fiel, gaben sich Weronika und Helmut Töpel aus Billroda das Ja-Wort. Geheiratet wurde, weil an diesem Tag Feiertag war und somit alle kommen konnten. Weronika Töpel ist gebürtige Polin und lebte nach Kriegsende mit ihren drei Kindern in Billroda. Dort fand sie Arbeit bei einem Bauern. Am letzten Tag des Krieges fiel ihr damaliger Mann und Vater der Kinder. Somit war sie mit ihren drei Kindern auf sich allein gestellt. Helmut Töpel ist gebürtiger Billrodaer und kehrte aus der Gefangenschaft zurück. So lernten sie sich in Billroda kennen, fanden Gefallen aneinander und heirateten. Helmut Töpel kann auf 40 Jahre Arbeit im Tiefbau zurück blicken, währenddessen seine Frau in der privaten Landwirtschaft, später in der LPG tätig war. Beide finden heute ihre Entspannung in ihrem Garten. Inzwischen hat sich die Familie auf sieben Enkel und zehn Urenkel vergrößert.

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2 Kommentare

ein interessanter Beitrag, in dem viele Lebensläufe im Mittelpunkt stehen. Die Paare freuen sich sicherlich, auch hier bei myheimat genannt und gewürdigt zu werden.

Ein Jubelpaar aus der Verbandsgemeinde gibt es auch noch - denn Hartmut und Helga Kotte aus Seena sind erst im letzten Herbst zu ihrer Tochter nach Weißenfels umgezogen. Auch diese beiden haben am 27.5.1950 in Seena geheiratet und fast ihr ganzes Eheleben in Seena verbracht. Sie haben am letzten Maiwochenende ihre Diamantene Hochzeit teils in Seena, teils in Weißenfels gefeiert.

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