HARZ - WANDERUNG
Unterharz - Ballenstedt - Schirm - Grauwacke Steinbruch - Buttlars Grab - Forstmeister Tannen - Schlosspark
Die ehemalige anhaltinische Residenzstadt Ballenstedt war der Ausgangspunkt einer Harzwanderung des Harzklub Zweigvereins Bad Harzburg gewesen. Der staatlich anerkannte Erholungsort Ballenstedt ist ein Bestandteil des Landkreis Harz in Sachsn Anhalt. Die Kleinstadt Ballenstedt befindet sich unmittelbar am Ostrande des Unterharzes. Ballenstedt wird auch als Wiege Anhalts bezeichnet. Der Graf Erisco von Ballenstedt gilt als Stammvater der Askanier. Der bekannteste Askanier ist Albrecht der Bär. Er war Graf von Aschersleben und Ballenstedt und Marktgraf zu Brandenburg. Der um 1000 geborene Albrecht starb im Jahre 1170. In der Gruft, der im 11/12 Jahrhundert errichtete Klosteranlage auf dem Schlossberg, fand er seine letzte Ruhestätte. Der anhaltinische Heinrich der I. verwandte im Jahre 1212, erstmals den Begriff Anhalt für die, oberhalb der Selke, auf dem Hausberg gelegene Stammburg der Askanier. Das Westportal der Klosterkirche wurde in der, im 17/18. Jahrhundert errichteten, dreiflügeligen Schlossanlage integriert. 1768 wurde Ballenstedt Residenzstadt der Bernburger Anhaltiner. Nach dem Tod des letzten Bernburger Anhaltiners wurde Ballenstedt nun zur Residenzstadt der Dessauer Anhaltiner. Bemerkenswert ist der Ballenstedter Schlosspark. Er wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert angelegt. Nach einem Entwurf von P. J. Lenne` wurde der nördliche Teil des 29 ha großen Schlosspark im 19. Jahrhundert geschaffen. Hier ist besonders die, im Renaissance - Stil, errichtete Wasserachse zu erwähnen. Die dazugehörige Drachen - Fontaine wurde aus Zink gegossen und ist sehenswert.
Schau ins Land - Armer Heinrich - Schirm
Gleich zu Beginn der Wanderung informierte uns die Wanderleiterin, Ines Holbein, über diese Besonderheiten bzw. Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Residenzstadt Ballenstedt. Durch das westliche Tor gelangten wir vom Parkplatz an der Alten Kreipe, wo wir unsere Fahrzeuge parkten, in den Schlosspark. Am Schlossteich und am Glockenteich vorbei, gelangten wir zur Aussichtsstelle Schau ins Land. Von dort wanderten wir über mehrere Wald- und Forstwege zum Sühnekreuz Amer Heinrich. Der Ausdruck Sühnekreuz ist für dieses Steinkreuz meines Erachtens nicht der richtige Ausdruck. Ein Sühnekreuz wurde nur errichtet, wenn ein Mensch an dieser Stelle gewaltsam durch einen anderen Menschen zu Tode kam. Dies ist aber hier nicht der Fall gewesen. Ein Bettler, der zwischen Ballenstedt und Harzgerode hin und zurück wanderte, starb hier eines natürlichen Todes. Mit Verwunderung wurden in den Gewändern, des verstorbenen Bettlers, eingenähte Goldstücke gefunden. Vom Sühnekreuz ging es weiter zum Schirm am Meiseberger Weg. Hier legten wir an der Stempelstelle der Harzer Wandernadel (HWN 182) eine Pause ein. Für die Parforcejagd wurden im 18. Jahrhundert schnurgrade Wege angelegt, die sich in einem Punkt trafen. Hier befand sich ein Anstand, der auch Schirm genannt wurde. Mit Pferden und Hunden wurden das aufgespürte Wild in Richtung des Schirm getrieben und dort erlegt. Seit 1936 ist diese Jagd- Form in Deutschland verboten. Anlässlich des 850. Todestag von Albrecht des Bären wurde im Jahre 2020 der Albrechtsweg mit 12 Stationen eingerichtet. Er führt vom Schloss Ballenstedt zur Burgruine Anhalt auf einem 19,5 km langen Rundweg auch am Schirm vorbei.
Siebersteinsteiche - Harzer Grauwacke Steinbruch - Hubertushöhe -Buttlars Grab - Forstmeisters Tannen
Nach der Pause wanderten wir ein Stück auf den Meiseberger Weg in Richtung Sternhaus weiter. Etwa auf halber Strecke verließen wir den Forstweg und wanderten nun in nordöstlicher Richtung weiter. Unsere Wanderung fand zum größtem Teil im Burgesroth - Bruchholz Naturpark statt, der fast ausschließlich aus Laubwäldern besteht. Hier demonstrierte uns unsere Wanderführerin am praktischen Beispiel den, mir bis dato unbekannten, Unterschied zwischen "Kalten" und "Warmen" Bäumen. Nach Überquerung der Alexanderstraße wanderten wir über den Musikantenstieg, am Großen Siebersteinsteich vorbei, hinauf zum Harzer Grauwacken Steinbruch. An dem riesigen Steinbruch befindet sich am Aussichtspunkt eine weitere Stempelstelle der Harzer Wandernadel (HWN 61). Nachdem wir eine Blick in das Steinbrucharsenal geworfen hatte, ging es jetzt hinunter zum Kleinen Siebersteinsteich. Von dort wanderten wir über einen schmalen und steilen Stieg hinauf zur Hubertushöhe. Von dort hat man , besonders in der laubarmen Jahreszeit, einen schönen Ausblick auf den Kleinen Siebersteinsteich. Von der Hubertushöhe bis zur Feldküche an der Alexanderstraße war es nun nicht mehr weit. Zur Einkehr legten wir dort eine kurze Pause ein. Anschließend wanderten an Buttlars Grab vorbei hinunter ins Amtsmannstal. Dort angekommen, erreichen wir nach ca. 100 m die Forstmeisters Tannen. Hier befindet sich neben dem Arboretum eine weitere Stempelstelle der Harzer Wandernadel(HWN 181). Am Glockenteich, oberhalb der Osterröder Hütte, entlang erreichten wir wieder den Ballenstedter Schlosspark. Für diese interessante Wanderung, an der ich teilnehmen konnte, möchte ich mich recht herzlich bei der Wanderleiterin, Ines Holbein, bedanken. Zum Ergänzen meiner Bilder habe ich mal wieder in meinem Archiv gestöbert und dabei auch einige Winterbilder gefunden.
👍Nr. 3.