HARZ - WANDERUNG
Selketal - Heinrichsburg - Wolfswarte- Kleiner Brocken
Der III. Hammer im Mägdesprung war der Ausgangspunkt einer Wanderung des Harzklub Zweigverins Quedlinburg. Der kleine Ort Mägdesprung im Ostharz war früher ein bedeutender Standort der Hüttenindustrie im Harz. Urkundlich lässt sich die Entwicklung des Standortes bis ins Jahr 1646 zurück verfolgen. Besonders der, dort neben anderen Hüttenprodukten, durchgeführte Kunstguss im 19. Jahrhundert machte Mägdesprung weltbekannt. Plastiken wie der "Besiegte Hirsch" und der "Akademie Hirsch" sind die bekanntesten Werke des Modelleurs Johann Heinrich Kureck. Im Jahre 1876 erfolgte die Stillegung des Hochofen und damit das Ende der Hüttenindustrie an diesem Standort. Mägdesprung befindet sich im mittleren Selketal. Nur durch die Wasserkraft der Selke, die Nähe zur Eisenerzgewinnung und das Vorderhandensein von Brennmaterial (Holzkohle) war der Hüttenbetrieb in Mägdesprung möglich. Durch das enge Tal war es notwendig, die zur Weiterverarbeitung des gewonnen Roheisen, benötigte Hammerwerke außerhalb der Hütte anzusiedeln. Die vier Hammer waren an der Selke, auf etwa 3 km verteilt, angesiedelt. Dazu gehörten auch entsprechende Wohngebäude. Diese Wohngebäude sind größenteils noch heute verhanden. Die einzelnen Hammerwerke sind dagegen nicht mehr vorhanden. Die Standorte der einzelne Hammerwerke werden als Hammer, als Friedenshammer und auch als Friedrichshammer bezeichnet.
Vom Parkplatz am III. Hammer wanderten wir flußabwärts zur engsten Stelle im Selketal. Sie wird als Lampe bezeichnet. Über die gleichnamige Brücke ereichten wir den, auf der rechten Seite des Selkelaufs befindlichen, Selketalstieg. Er hat eine Länge von 74 km. Nach ca. 2 km ereichten wir auf dem Selkestieg flußaufwärts den Ort Mägdesprung. Über die Schöne Brücke wechselte wir die Flußseite. Gleich neben der Schöne Brücke befindet sich das Carlswerk. Heute ist in der ehemaligen Maschinenfabrik das Hüttenmuseum eingerichtet. Unmittelbar neben dem Carlswerk befindet sich eine alte Schmiede. Einmal im Monat (Sommermonaten) wird von dem, in Harzgerode ansässigen, Schmied ein Schauschmieden durchgeführt. Wir hatten das Glück einen Blick in die alte Schmiede werfen zu können. Auch ein kurzes Gespräch mit dem Schmied war möglich. Anschließend ging es an der ehemaligen Mägdesprunger Kirche - ein Privatmann hatte die Kirche erworben und restauriert- auf einem Wanderpfad hinauf zur Ruine Heinrichsburg. Die Anfangs des 13. Jahrhunderts errichtete Höhenburg entwickelte sich zu einem Räubernest. Deshalb wurde unter Führung des Norddeutschen Städteverbundes im Jahre 1344 die Burg zerstört. Im Jahre 1381 ließ der Grafvon Hohnstein die Burg wieder aufbauen. Aber bereits seit 1502 hat die Burg den Status einer Ruine. Von der Heinrichsburg wanderten wir weiter hinauf iin Richtung Sternhaus. Aufdem Weg dorthin trafen wir auf einen Forstweg. Diesen folgten wir in östlicher Richtung. Nach der Überquerung des oberen Teufelstales trafen wir auf einen in westlicher Richtung führenden Forstweg. Am Schnittpunkt der beiden Forstwege befindet sich eine Hirschraufe. Hier legten wir unsere Mittagspause ein. Weiter ging es nun auf dem Wolfswartenweg. Bereits nach 500 m erreichten wir die Ruine der Wolfswarte. Diese Wolfswarte soll die einzige übrig gebliebene Wolfswarte im gesamten Harz sein. Durch Köder angelockt stürzten sich die Wölfe in ausgehobenen Gruben. Für die Jäger war es nun relativ leicht die Wölfe zu erlegen. Von der Ruine Wolfswarte wanderten wir vor bis zum Kleinen Brocken. Von dem Aussichtspunkt hatten wir einen schönen Ausblick auf das Selketal mit dem 1. Hammer. Vom Aussichtspunkt ging es über einen Wanderpfad hinunter ins Selketal. Dort trafen wir auf die Wohngebäude des 3. Hammers. Gleich neben den Gebäuden befindet sich der Friedhof. Im Jahre 2006 wurde die Friedhofskapelle in eine Pilgerkapelle umgewandelt. Nach einem kurzen Blick in die Pilgerkapelle wanderten wir hinunter bis zum Parkplatz am 3. Hammer. Für die Planung und Durchführung dieser wunderschönen Wanderung möchte ich mich mich ganz herzlich bei unserem Wanderleiter Manfred Böhm bedanken. Da sich diese 8 km lange und mit 330 Höhenmeter versehenen Wanderung bestens zur Nachwanderung eignet, habe ich einen Streckenverlauf beigefügt.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.