Von der FINKENLUST über die ARNSTEDTER WARTE zur ROTEN WELLE
Die erste Wanderung im neuem Jahr begann direkt von meiner Gartentür aus, da unser Hund Spike mitwandern sollte. Alle Straßennamen in der Finkenlust, auch Vogelviertel genannt, haben einen Vogelnahmen. Wir, das war mein Freund und ich, hatten uns einen Weg ausgesucht, auf den Hund auch einmal frei umherlaufen konnte. Unsere Wahl ist auf den Arnstedter Feldweg gefallen. Dieser Weg beginnt in Aschersleben, der ältesten Stadt Sachsen - Anhalts, am Dreihügelsberg. Er führt in südliche Richtung, an der Arnstedter Warte vorbei, nach Arnstedt. Hier war im 15. Jahrhundert auf einem kleinen Hügel eine Warte errichtet worden. Sie hatte, wie auch die anderen Warten die zu Aschersleben gehörten, Sichtkontakt zu der Ascherslebener Hauptkirche, der St. Stephani Kirche. Durch Feuerzeichen konnte bei Gefahr die Besatzung dieser Warte den auf dem Turm der Stephani Kirche wohnenden Türmer informieren. Auf dem Hügel, wo einst die Warte stand, befindet sich heute ein Hochbehälter zur Versorgung von Aschersleben mit insgesamt 15.000 m³ Trinkwasser. Die drei Behälter aus Beton wurden 1969/70 errichtet und sind an das Fernwassersystem der Rappbodetalsperre angeschlossen. Vorbei an mehreren Windräder wanderten wir auf dem Feldweg weiter in Richtung Arnstedt. Schon war der Arnstedter Kirchturm in Sichtweite gekommen, als unser Feldweg endete. Wir entschieden uns daraufhin, einen Weg zu nehmen, der uns in östliche Richtung weiter führte. Hierbei verließen wir die fast ebene Hochfläche und eine leicht hügelige Landschaft begann. An den Hanglagen befanden sich Bäume und Sträucher, die für die Tierwelt ideale Bedingungen zum Rückzug darstellen. Teilweise sind an den Hanglagen auch alte Kirschplantagen vorhanden. Zum Frühjahr, besonders zur Kirschblüte, muss dies eine wahre Augenweide sein. Bald trafen wir auf einen kleinen Bach, den Quenstedter Bach. Einzelne Baumgruppen aber auch viele Hochstände haben sich an dem Bach angesiedelt. Die hügelige Landschaft mit dem Wasserlauf ist einfach wunderschön. Etwas später kam aus südlicher Richtung ein weiterer Bach, der Arnstedter Bach, hinzu. Von dem Zusammenfluss aus trägt der Bach, der später in den Harzfluss Wipper fließt, den Namen Rote Welle.
Wie vielleicht die Rote Welle zu seinem Namen kam.
Ich habe lange nachgedacht wie wohl der Bach zu seinen ungewöhnlichen Namen gekommen ist. Da der Bach ein großes Einzugsgebiet hat, aber nur ein schmales Flussbett besitzt, kann ich mir vorstellen, dass das Wasser bei einem Gewitter oder auch Starkregen über die Ufer geht und als Wasserflut sich auf dem danebenliegenden Feldweg und den angrenzenden Ackerflächen wellenförmig zur Wipper hin bewegt. Da der Ackerboden einen großen Tonanteil besitzt, hat das Wasser dann eine rotbraune Farbe. So könnte der Namen entstanden sein. Wir folgten der Roten Welle weiter und landeten in dem Wipperdorf Mehringen. Entlang der Wipper und ab dem Salzkoth, hier wurde noch im 19. Jahrhundert Salz aus salzhaltiger Sohle gesiedet,an der Eine (Harzfluss) gelangten wir zurück nach Aschersleben. Die gesamte Strecke belief sich auf etwa 16 km. Hiervon hat mir der Bereich zwischen der Arnstedter Warte und dem Wipperdorf Mehringen besonders gut gefallen.
Eine schöne Fotostrecke mit interessanten Bericht.