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Medien Sachsen-Anhalt: Hinter Bezahlsperren

Sachsen-Anhalt.   Nach der Fusion von Mitteldeutscher Zeitung und Volksstimme gab es für beide Produkte einen neuen Internetauftritt.  Inzwischen laufen beide Zeitungen mit ziemlich starken Zugangsbeschränkungen. Es wird zunehmend schwierig, sich über alltägliche Dinge zu informieren. Und nun?

Liebe Bürgerreporter

Wir haben schon früher, insbesondere im Zusammenhang mit dem Bürgerreporter-Portal der Mitteldeutschen Zeitung,  recht intensive Diskussionen über Sinn und Wert solcher Portale  gehabt.  Nun sind wir auf einer neuen Stufe angekommen. Volksstimme und MZ haben bekanntlich fusioniert, treten mit ähnlichem Erscheinungsbild auf. Vorneweg: Mir gefällt es. Schlank, schnell und wirklich entrümpelt. Vor allem bei der MZ war dieser Schritt überfällig.  Inzwischen ist auch das Archiv wieder Schritt für Schritt aufrufbar, nachdem es zu Beginn völlig in der Versenkung verschwunden war. So weit so gut.

Wie geht ihr mit Bezahlsperren um?

Nach der MZ läuft nun auch die Volksstimme mit satten Zugangsbeschränkungen. Redaktionelle Arbeit kostet, das trifft  sicherlich zu. Aus diesem Grunde habe ich sowohl  bei der MZ wie bei der Volksstimme ein Zugangsabo zu je 9.95/Monat. Obwohl ich der Auffassung bin, dass dies stolze Preise sind, werde ich das noch für einige Zeit beibehalten.  Wenn ich vergleiche, was ich für knappe 190 € jährlich vom Schweizer Tagesanzeiger  bei mindestens doppelt so hohen Fix- und Lohnkosten an Inhalten geliefert kriege...   Wie haltet ihr es mit diesen Abos?

Wo und wie informiert sich die Bevölkerung ?

In meiner Wahrnehmung führen diese Sperren zu einer Schwächung des regionalen Informationsangebotes. Insbesondere sinkt jedoch der Informationsgrad in der Bevölkerung, öffnen sich Türen zu "alternativen Fakten"  und Fakes via soziale Netzwerke. Diesen Trend konnte man die vergangenen 18 Monate sehr gut beobachten. 

Ich vergleiche, was sich dazu in letzter Zeit in der Schweiz entwickelt hat. Da gibt es ein so genanntes portal24.ch,  welches sich in erstaunlichem Tempo als regionales online-Medium breit macht. Zwar handelt es sich hier um professionelle Anbieter, welche Lokalnachrichten Ort ABC24 in den Vordergrund stellen, gleichzeitig vom Hauptportal und dem gesamten Netzwerk nationale und internationale Nachrichten beziehen.  Ein richtig gutes Netzwerk mit Schwerpunkt leicht verständliche und kurz gefasste Nachrichten. Den Mediadaten nach zu folgen läuft das erfolgreich.

Mehr Text und weniger Bilder auf myheimat? 

Wenn ich nun myheimat.de betrachte, so haben wir das alles bereits in einem Gesamtpaket, brauchen lediglich noch unsere Region auszulinken und fertig ist die Lokalzeitung. Ich mache zwei Beispiele.   Aschersleben  und Weißenfels.  Das zweite Beispiel zeigt, da war man schon mal richtig nahe dran, an so einer Lokalzeitung.  Vielleicht gibt es auch schon Bürgerreporter, welche dies konsequent machen. Zeigt doch eure Regionalseite als Motivationsspritze.

Wäre es eine lohnenswerte Herausforderung und Chance für uns alle, wenn wir uns wieder etwas verstärkt mit Berichten befassen würden und die Spalten auch entsprechend diszipliniert nutzen?  Ich denke, Regionalität ist aktuell unterschätzt und wird  bedeutsamer. Damit gewinnt auch myheimat an zusätzlichem Gewicht. 

Ich bin neugierig auf eure Meinungen.

 

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