Mein Leben mit den Bienen 1
Es sind sehr viele Jahre geworden - "mein Leben mit den Bienen" !
Die vielen Erinnerungen und Ereignisse können nicht alle in einem Beitrag zusammengestellt werden.
Anno dazumal, im Jahr 1945 war ich wieder einmal zu Besuch bei meinem Onkel Willi, der in Oberhessen wohnte und zu dieser Zeit etwa 100 Bienenvölker in "Alberti - Breitwaben - Beuten" im Nebenerwerb betreute - zur damaligen Zeit also ein Großimker !
Bei diesem Besuch nahm er mich als 14-jährigen mit in eines seiner großen Bienenhäuser und zeigte mir voller Stolz seine fleißigen Bienen.
Schon hinter der Tür empfing mich im Bienenhaus ein betörender Duft von Wachs, Honig und Propolis und dann hat mein Onkel einige der Bienenkästen (damals noch Holzkästen) geöffnet und mir hinter schützenden Glasscheiben die Bienen bei ihrer Arbeit im Stock gezeigt.
Dabei konnte ich u.a. die Bienen beim Bauen am Baurahmen beobachten.
Die Krönung der Beobachtungen aber war dann durch Zufall der Anblich einer majestätischen Königinn mit Hofstaat, die in die Wabenzellen des Baurahmens ihre Eier ablegte.
Nach diesen Eindrücken war es um mich geschehen.
Mein Onkel hatte das bemerkt und schenkte mir viele Exemplare von alten Monatszeitschriften für Bienen, um dadurch meine Wissbegierde weiter anzuregen.
Bienenkästen - aus Holz - die konnte man doch selber schreinern, zumal der Opa zu Hause im Keller eine kleine Werkstatt mit vielen Werkzeugen eines Schreiners hatte, u.a. auch eine Hobelbank.
Aber vorher brauchte man als erstes doch mal ordentliche Zeichnungen, denn
Bienenkastenbau war "mm - Arbeit" !
Die restlichen Besuchsstage vergingen wie im Flug und ein Leerkasten, auch andere Gerätschaften für die Bienenzucht aus Holz wurden innen und außen vermessen und diverse Zeichnungen und Skizzen angefertigt.
Nun konnte es nicht mehr schnell genug voran gehen - zumal der Onkel mir versprach im Folgejahr einen Bienenschwarm zu schenken.
Damals, 1945 konnte man keine Bretter kaufen und ganz bestimmt nicht gehobelte in verschiedenen Dicken.
Aber es wurde ein Weg gefunden, denn Fichtenstämme gab es im Wald, die wurden dort in tragfähige Längen geschnitten und dann in vielen Etappen (Opa und ich) auf einem 1,5 km langen Fußmarsch nach Hause transportiert.
Ein einheimischer Schreiner hat uns dann die Stämme in Bretter geschnitten und auf erforderliche Dicken gehobelt.
Nun hatten wir Glattkantbretter und die wurden nun zu Seitenwand und Bodenbretter mit "Knochenleim" untereinander verbunden und unter Druck bis zum Trocknen des Leimes eingespannt.
Langsam konnte man Seiten- , Stirn- und Deckwände erkennen und bald war ein kompletter Bienenkasten fertiggestellt.
Es gab noch einige knifflige Arbeiten zu bewältigen - z.B. das Honigraum-Fluchtloch durch die doppelte Stirnwand zur Fluglochnische und das Honigraumfluglopch selbst.
Die notwendigen Leerrähmchen waren auch bald zusammengenagelt und mit Mittelwand - Wachsstreifen versehen.
Die Zeit verging wie im Fluge, aber im Frühjahr waren 3 Bienenkasten bezugsfähig.
Der versprochene Schwarm wurde mit Spannung erwartet - aber vorher mußte ja noch der Ziegenstall in ein Bienenhaus umgebaut werden und dafür war Opa zuständig.
Für Imker interessant ! Die nach eigener Zeichnung selbst gebauten Bienenkästen.
Alberti - Breitwabenkasten: Waben stehen im "Kaltbau" auf Rundeisenrosten
Honigraum 13 DN Waben
Brutraum 9 DN Waben
Wabenabstand 7mm - durch Abstandsrechen
geregelt.
Übrige Abstände ebenfalls 7 mm
Doppelte,gepolsterte Stirnaußenwand
(Polsterung durch Hobelspäne),
Doppelte im unteren Teil des Kastens gepolsterter
Brutraum,
Fluchtkanal vom Honigraum über die Stirnseite zur
Fluglochnische.
Honigraumflugloch.
Holzdicke : 22 mm
Honig und Brutraum je 1 passender Holzrahmen mit
Glasscheibe
Absperrschied mit "Absperrgitter" für die Königinn
zwischen Brut- und Honigraum.
Bis zum nächten Mal -
Gruß Harry
Das ist Satire, Harry - ich dachte, Du hättest etwas mehr Humor ...