Ausflug zum Fagus-Werk in Alfeld

In Alfeld an der Leine, ca. 40 km südlich von Hannover, steht eines der wenigen UNESCO-Welterbes Niedersachsens - das von Walter Gropius erbaute Fagus-Werk.
Dorthin fuhren einige Mitglieder und Freunde der Dorfgemeinschaft Holtensen e.V. am letzten Sonntag um sich durch dieses architektonische Kleinod führen zu lassen. Unter sachkundiger Leitung besichtigten sie die Fagus-Schuhleistenfertigung, die noch immer eines der Standbeine der Firma ist. Noch heute wird in den vor ca. 100 Jahren errichteten Gebäuden gearbeitet und auch heute noch profitieren die Mitarbeiter von den hellen lichtdurchfluteten Räumen. Was damals eine revolutionäre Bauweise für Fabrikhallen war und von vielen Seiten angefeindet wurde, verschaffte aber seinem Erbauer Walter Gropius später dann viel Ansehen und Anerkennung. Er war noch ein unbekannter junger Architekt als er dem Firmengründer Carl Benscheidt mit seinen neuen Ideen auffiel und so dieses Werk als einen seiner ersten großen Aufträge ausführen konnte. Im Verlauf der Jahre ging zwar die Schuhleistenproduktion zurück, doch Herr Benscheidt verstand es durch die Ansiedlung von Maschinenbau- und Elektronikabteilungen seinen Firmensitz zu erhalten und zu sichern. Da aber längst nicht mehr alle Hallen und Räume für die Fertigung von Schuhleisten benötigt werden, ist in dem Hauptgebäude nun für die Besucher eine interessante Fagus-Gropius-Ausstellung entstanden, in der auch regelmäßig verschiedene Kunstausstellungen zu sehen sind. Diese sind täglich geöffnet und bieten umfangreiche Einblicke in die Geschichte der Schuhleistenfertigung, aber auch Wisssenswertes zum Thema Holz im allgemeinen.
In einem ebenfalls angegliederten Café kann man sich dann nach dem anstrengenden Rundgang erfrischen. Oder man setzt sich auf eine der Bänke unter einem der rund um die Gebäude gepflanzten Bäume.