Museumsnacht 2018 in Aichach

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Vom Katzenkopfplaster über Wahrsagerei bis zum Leben einer Kaiserin

Die Museumsnacht zeigt wieder ein breites Spektrum und lockte viele Menschen aus Aichach sowie den umliegenden Gemeinden an. Das milde und laue Wetter trug wohl auch dazu bei dass sämtliche angebotenen Veranstaltungen im Rahmen der 15. Museumsnacht sehr gut frequentiert wurden.

Das erste Mal führte der Nachtwächter Franz Gutmann eine Gruppe mit Kindern und junggebliebenen Erwachsenen zu mittelalterlichen Schauplätzen der Stadt. Begeistert lauschten die Kinder den Geschichten rund um das mittelalterliche Aichach die er mit passender Mimik erzählte. Nicht nur dass ein Nachtwächter Feueralarm mit seinem Horn geben musste, sondern auch dass er mit seiner Hellebarde nächtliche Spitzbuben eingefangen und ins Gefängnis geworfen hat, erstaunte die Kinder doch sehr. Das alte Katzenkopfpflaster war ebenfalls für viele neu, Anna und Phillip wussten dass es etwas mit Katze zu tun hat. Der mittelalterliche Köglturm war Endstation der Gruppe. Den Kindern hat das Spektakel sehr gut gefallen. Emil durfte die Hellebarde halten die aber gar nicht schwer war wie der Junge bestätigte. Auch Simon aus Aichach würde im nächsten Jahr sehr gerne wieder kommen.

„Die Feen“ führten fast schon traditionell ihre Tänze auf. Therese Isele-Juraske hat auch in diesem Jahr wieder die Organisation für die Gruppe übernommen. Leichtfüßig und fast schwebend tanzen die fünf Feen nach ebenso leichten und wundervollen Klängen – von vielen Zuschauern bewundert, mit viel Applaus belohnt.

Den Köglturm bespielte in diesem Jahr zur Museumsnacht AIC-Creativ. Kaffee, leckerer Kuchen und diverse Getränke wurden hier angeboten. Die Veeh-Harfengruppe unter Leitung von Dorothee Fröller spielte im 2. Obergeschoss. Kerzenlicht säumte den Weg zum Turmeingang. Zeitweise bildete sich in dem mittelalterlichen Turm ein Stau, viele Interessierte kamen, vielleicht auch um sich von der Kreativität der ausstellenden Künstler inspirieren zu lassen? Neugierig, interessiert und auch positiv bewertend begutachtete man die liebevoll gestalteten Kunstwerke.

„Gesicht zeigen“, zu diesem Thema ist Alexander Anders noch im alten Rathaus vertreten. Immer wieder kehrende Motive verinnerlichen wie grausam die Krankeit Depression den Menschen heimsuchen kann.

Im Haus der Senioren bereiteten sich Renate Schubert und Kümmerer Josef Jakob ebenfalls mit kleinen Brotzeiten auf die Gäste vor. Schubert sagt dass es immer wieder eine Herausforderung ist hier zu schaffen da sie jeden Tag mit anderen Tätigkeiten konfrontiert werden. Handarbeiten sowie auch Malerei wurden im 1. Obergeschoss wirksam drapiert.

Die Feuerwehr Aichach war im Rahmen der Museumsnacht auch aktiv. Schon am frühen Nachmittag wurde die Gulaschkanone aktiviert damit eine pikante Schaschlikpfanne angeboten werden konnte. Weiterhin standen Führungen auf dem Programm, unter anderem das neue Wechselladerfahrzeug konnte unter die Lupe genommen werden. Mit dem Dreiachser, der bei „Brand 4“ eingesetzt wird stehen 8.000 Liter Löschwasser zur Verfügung.

„Überzwerg“ spielte im blauen Lichtkegel des städtischen Museums in der Schulstraße. Auch hier sorgte man fürs leibliche Wohl der Besucher. Im Inneren standen einige Führungen auf dem Programm, unter anderem „Flucht und Vertreibung“ was momentan wieder oder noch ein großes Thema ist. Mit fundiertem Wissen und gutem Sprachschatz erläuterte Johanna Kensbock Geschichte und Kultur Aichachs sowie die damaligen politischen Geschehnisse.

Johanna Deisser, Hans Pramberger und Simon Mika bilden die Gruppe „LAIC“ der Musikschule Aichach. Im Wittelsbacher Museum spielten sie gekonnt ihre Instrumente und unterhielten ihre Fans mit phantastischen Gesang während sich ein paar Meter weiter in einem anderen Raum Besucher mit Aberglauben, schwarzer und weißer Magie, Zukunft vorhersagen, Amulett und Talismann oder Hexen im Mittelalter beschäftigten. Anna Sedlmayr glaubt nicht an Wahrsagen oder dieser Magie aber sie findet sehr interessant woran die Menschen früher geglaubt und sogar praktiziert haben, was man sich um den Hals gehangen hat oder man gar tote Tiere an die Wand nagelte.

Im San Depot sind auch in diesem Jahr wieder zu dieser Zeit Kunstwerke für den Kunstpreis 2018 zu bewundern, diesmal eine Jubiläumsausstellung. Zu Gast ist das Aichacher Volkstheater. Ein Fastnachtspiel des Fränkischen Poeten Hans Sachs, welches man auch schon zu den mittelalterlichen Markttagen vorführte, zog die Zuschauer in den Bann.

Das historische Kreuzgratgewölbe das die Kreis- und Heimatbücherei und Medienzentrale beherbergt zeigt sich in einem besonders schönen Ambiente. Historische Filmdokumentationen sowie auch die sagenerzählende Andrea Frosch wurden unter anderem im Programm am Plattenberg angekündigt. Viele fanden den Weg dorthin um sich politisch zu informieren oder auch um sich von Märchen und Sagen begeistern und verzaubern zu lassen.

Kaiserin Sisi, immer wieder in aller Munde. Fluch oder Segen, Einsamkeit oder Verbitterung. Eine immer wieder sehenswerte Ausstellung die das Leben der Kaiserin näher bringt. Die Beleuchtung der Fassaden des Wasserschlosses im Klausenweg sowie auch der Kapelle zeigen das Anwesen in einem besonders attraktiven Licht.

Anziehungspunkt war auch heuer das Vollzugsmuseum welches in der Museumsnacht wieder ihre Pforten öffnete. Sehr gut dargestellt wird hier wie die weiblichen Strafgefangenen früher inhaftiert waren, wie sie in ihren Zellen lebten, deren Alltag dort über viele Jahre, teilweise auch mit Kindern bestreiten mussten. Im Gegenzug zu heute hat sich vieles verändert, vieles wurde leichter und auch bequemer was man anhand vieler interessanter Schautafeln und Bilder verfolgen kann. Eine rundum interessante Ausstellung.

Bürgerreporter:in:

Claudia Neumüller aus Kulmbach

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