"Das Jahr 2012 war sehr wichtig für den Acht300 Gewerbepark": Ein Interview mit Thomas Wörle (Wirtschaftsförderung der Stadt Aichach)

Thomas Wörle bei der Expo Real
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myheimat: Herr Wörle, mit dem interkommunalen Gewerbegebiet beschritten die Stadt Aichach und die Gemeinde Dasing neue Wege. Ganz pauschal gefragt: Welche Hoffnungen verbinden Sie mit diesem Projekt?
Wörle: Die mit dem Acht300 Gewerbepark Aichach Dasing verbundenen Hoffnungen sind ganz konkret. Doch lassen Sie mich die Gelegenheit nutzen, Sie auf den neuen Vermarktungsnamen aufmerksam zu machen: Acht300 Gewerbepark Aichach Dasing. Mit dem neuen Namen wollen wir die exzellente Lage unterstreichen. Jetzt darf ich zu Ihrer Frage zurückkommen. Attraktivität und Zukunftsfähigkeit einer Region hängen stark von zwei Faktoren ab: Lebensqualität und wirtschaftlichem Erfolg. Diesen wirtschaftlichen Erfolg wollen wir mit dem Gewerbegebiet weiter fördern. Unternehmen sollen Platz finden für ihre Vorhaben. Für die Menschen der Region weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.

myheimat: Das Jahr 2012 war für den Zweckverband „Interkommunaler Gewerbepark im Wittelsbacher Land“ eine wichtige Zäsur. Als Stichwörter seien die Punkte Baurecht, Grundstücksankäufe und Erschließung genannt. Welche vorläufige Bilanz ziehen Sie jetzt am Ende des Jahres?
Wörle: Das Jahr 2012 war in der Tat ein wichtiges Jahr für den Acht300 Gewerbepark. Das Ergebnis ist sehr positiv. Die Grundstücksankäufe wurden abgeschlossen, der Bebauungsplan ist in sehr fortgeschrittenem Stadium ausgearbeitet und die Planungen zur Erschließung laufen auf Hochtouren. Es sollte daher nichts dem Ziel entgegenstehen, Baureife für Mitte 2013 zu schaffen. Und was nicht zu vergessen ist, ein Grundstück wurde bereits verkauft und bei einem zweiten werden gerade Detailfragen geklärt.

myheimat: Bis 2015 wurde die Finanzplanung bereits beschlossen. Wie sehen die wesentlichen Eckdaten aus?
Wörle: Die Bilanz des Acht300 Gewerbepark wird durch zwei Posten dominiert. Bei den Aktiva sind das die erworbenen Grundstücke, bei den Passiva die damit korrespondierende Finanzierung. Die Finanzierung ist fristenkongruent mit der geschätzten Dauer bis zum Verkauf der Gewerbegrundstücke. Es wurde hier sehr vorausschauend und solide geplant. Der momentane Investitionsbetrag geht dabei weit über die Grenze von 10 Mio. Euro. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Finanzierung auf Grund des momentanen Zinsniveaus zu sehr guten Konditionen realisiert werden konnte.

myheimat: Wie viel wird der Quadratmeter im interkommunalen Gewerbegebiet nach der Erschließung kosten?
Wörle: Ab 75 Euro, erschlossen nach BauGB. Die zusätzlichen Kosten für Kanal und Wasser kann man ja nicht generell beziffern, da sie stark von der Art der Erschließung und Bebauung abhängen. Diese Kosten bewegen sich aber in etwa auf dem gleichen Niveau wie bei anderen Gewerbegebieten üblich. Der Preis in einer Höhe ab 75 Euro ist somit schon sehr günstig. Ein Grund hierfür ist sicherlich in der schlanken und effizienten Organisationsstruktur des Acht300 Gewerbeparks zu sehen, die keine großen zusätzlichen Verwaltungskosten entstehen lässt.

myheimat: Welche Betriebe bzw. Unternehmen wollen Sie ins interkommunale Gewerbegebiet locken?
Wörle: Wie eingangs schon angedeutet liegt der Fokus auf beschäftigungsintensiven Unternehmen. Also Unternehmen, die Arbeitsplätze für die Region bieten. In dem ursprünglichen Gutachten wurde von Logistikbetrieben als Leitbranche gesprochen, ergänzt um einen Branchenmix aus dem Bereich des verarbeitenden und produzierenden Gewerbes. Genau hier sehe auch ich unser Potential. In welcher Sparte die Unternehmen zu Hause sind, spielt doch letztendlich eine untergeordnete Rolle. Die Qualität der Arbeitsplätze und die Solidität der Unternehmen sollen im Vordergrund stehen.

myheimat: Sie sind bei der Stadt Aichach für den Bereich Wirtschaftsförderung zuständig und haben somit auch die anderen Gewerbegebiete im Blick. Viel hat sich im Gewerbepark an der B 300 getan. Die Firma Julius Zorn GmbH baut im Ecknacher Gewerbegebiet eine komplett neue Produktionsstätte und sichert damit 450 Arbeitsplätze. Darüber hinaus geht das neue Systemgastronomie-Konzept "Bavaristo" an den Start. Wie nehmen Sie persönlich diese „Aufbruchsstimmung“ wahr?
Wörle: Von einer neuen Aufbruchsstimmung würde ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen. Aichach entwickelte sich die letzten 15 Jahre schon sehr gut. Und: Wirtschaftsförderung ist in Aichach auch nach wie vor absolute Chefsache. Gerade die von Ihnen erwähnte Investition der Traditionsfirma JUZO mit immerhin 20 Mio. Euro hat der Bürgermeister aktiv mit begleitet. Das ist ein echtes Votum für den Standort Aichach im 100sten Jubiläumsjahr der Firma, über das ich richtig glücklich bin.

myheimat: Zusammen mit Bürgermeister Klaus Habermann besuchten Sie die Expo Real, eine der wichtigsten Gewerbeimmobilienmessen. Inwieweit konnten Sie bei dieser Veranstaltung für den Wirtschaftsstandort Aichach werben?
Wörle: Der Erfolg eines Messeauftritts hängt mit von dem Produkt ab, für das man steht. Hier hat Aichach mit dem Acht300 Gewerbepark und dem gesunden Branchenmix an Unternehmen und Fachkräften am Standort Aichach viel zu bieten. Auf der Expo Real kann man sich einem breiten Publikum vorstellen und aber auch ganz gezielt bedeutende Investoren ansprechen. Die Resonanz bei diesen Gesprächen war sehr positiv und führt möglicherweise bald zu unmittelbaren Geschäftsabschlüssen.

myheimat: Auch die Eröffnung des Milchwerkareals belebte das städtische Wirtschaftsleben. Welche positiven Effekte für die Stadt konnten Sie in diesem Jahr schon beobachten?
Wörle: Die Neugestaltung des Milchwerkareals ist ein Gewinn für die Stadt. Die Geschäfte dort werden gut angenommen und erhöhen die Attraktivität der Stadt Aichach. Rein geografisch gesehen hat sich das wirtschaftliche Leben über den Stadtplatz hinaus erweitert. Auch muss in diesem Zusammenhang das neue Ärztehaus erwähnt werden. Ich denke diese drei Bereiche, Stadtplatz, Ärztehaus und Milchwerk ergänzen sich prima. Hier wurde Mehrwert geschaffen. Wenn jetzt noch durch die Politik vorangetrieben die Augsburger Straße städtebaulich neu gestaltet wird, hat sich der Stadtkern optimal vergrößert.

myheimat: Nächstes Jahr wird wieder die große Gewerbeschau WI-LA über die Bühne gehen. Blicken Sie jetzt schon mit Vorfreude auf diesen Termin? Welche Bedeutung hat diese Leistungs- und Verkaufsschau für die Region?
Wörle: Der Erfolg der WI-LA spricht für sich. Unternehmen können zu vernünftigen Preisen ihr Angebot vorstellen. Bürger können sich problemlos einen Überblick über Handwerker, Dienstleistungen und Handel im Raum Aichach verschaffen. Hinzu kommt, dass in dem Eventzelt auch einiges geboten ist. Die Verknüpfung mit der Eröffnung der Kunstmeile und dem Autosonntag hat letztes Jahr viele Bürger angelockt und damit gezeigt, dass das Gesamtkonzept erfolgreich ist.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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