Bewegung an der frischen Luft: Der Waldkindergarten Aichhörnchenkobel bietet ein besonderes pädagogisches Konzept in freier Natur
Ein Kindergarten ohne Wände und vorgefertigtes Spielzeug? Die Kinder zu jeder Jahreszeit der Witterung ausgesetzt? Was zunächst wie eine pädagogische Utopie klingt, ist seit dem 19. September 2016 in Blumenthal zu einem spannenden Projekt geworden. Der Verein „Waldkindergarten Aichhörnchenkobel“ betreibt einen Kindergarten in Blumenthal, der eine Alternative zur konventionellen Kinderbetreuung darstellt. Die Stadt Aichach begleitet das neue Konzept wohlwollend und bietet auch finanzielle Unterstützung. So wurde beispielsweise ein Zuschuss in Höhe von 50 Prozent zur Jurte gewährt.
Das Konzept der Waldkindergärten stammt aus Skandinavien und ist dort seit Jahrzehnten bestens etabliert. Die Natur bietet viele höchst interessante Anschauungsmaterialien. Die Kinder beschäftigen sich mit dem, was sie in Wald, Feld und Flur finden. Dabei bekommen die Naturgegenstände häufig eine neue Funktion. So wird ein Stein kurzerhand zu einem Handy, Käfer oder Auto umfunktioniert. Die kreativ-spielerische Auseinandersetzung mit Natur und Umwelt wird auf diese Weise gefördert und oftmals entdecken die Kinder neuartige Lösungswege, die ihnen in unserer reizüberfluteten, digitalisierten Welt versperrt geblieben wären. Die pädagogischen Chancen eines Waldkindergartens liegen im „Platz haben zum Kindsein“, wie der Verein „Waldkindergarten Aichhörnchenkobel“ treffend auf seiner Homepage schreibt. Der Kindergarten hat noch Plätze zu vergeben, vorzugsweise an Vorschulkinder.
Bilder: Verein „Waldkindergarten Aichhörnchenkobel“