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Lebensmittelpakete für hungernde Kinder im Jemen

  • Angst und Hoffnung stehen in den Gesichtern geschrieben.
  • Foto: Ali Al Sufi
  • hochgeladen von Manfred Zeiselmair

Der Aichacher Förderverein Aktion Jemenhilfe und die Jemen Kinderhilfe unterstützen 233 Familien mit mehr als 1700 hungernden Kinder in dem Bürgerkriegsland 

„Die Lage im Jemen ist nach wie vor entsetzlich!“. In einem dramatischen Jahresbericht versucht Aenne Rappel, langjährige Aichacher Vorsitzende des Fördervereins Aktion Jemenhilfe und der Jemen Kinderhilfe, die unbeschreibliche Not der jemenitischen Bevölkerung in Worte zu fassen.

Alle 10 Minuten stirbt ein Kind den Hungertod

Laut Vereinten Nationen stirbt im Jemen nach wie vor alle 10 Minuten ein Kind an den Folgen des Hungers. Das Bürgerkriegsland ist nach sechs Kriegsjahren von der weltweit größten humanitären Katastrophe betroffen. Mehr als 2,7 Millionen Menschen sind Flüchtlinge im eigenen Land, leben in Zelten und Notunterkünften und mussten schon mehrfach fliehen. Die Menschen haben kaum eine Chance, das Land zu verlassen. Die Wege nach Saudi-Arabien und in den Oman sind versperrt. Beide Länder lassen keine Jemeniten in ihr Land. Über den Golf von Aden oder das Rote Meer ist ebenfalls kein Entkommen. „Dies mag auch der Grund sein, warum man hier in Deutschland nichts über jemenitische Flüchtlinge und den ´Vergessenen Krieg´ dort hört.“, mutmaßt Rappel in ihrem Bericht.

Hilfe gegen den Hunger in Al Mihlaf

Nahezu täglich erhalte die Aichacher Hilfsorganisation Bilder von unterernährten Kindern aus dem bitterarmen Umland des Jemenhilfe-Krankenhauses in den Bergen von Al Mihlaf. Der dortige Leiter, Dr. Arafat (Sohn des verstorbenen Jemenhilfe-Vertrauten Scheich Sadeq), habe Anfang diesen Jahres in einem dringenden Appell um Hilfe für die hungernden Menschen aus der Gebirgsregion gebeten, weil ständig unterernährte Kinder zu ihm gebracht wurden (wir berichteten). Aus einer von Dr. Arafat erstellten Liste an Bedürftigen habe die Jemenhilfe zunächst knapp 400 Hungernde, meist Witwen mit Kindern, Behinderte, Kranke und amputierte Kriegsverletzte, mit monatlichen Lebensmittelpaketen unterstützt. Laut Rappel konnte ihre Organisation „dank großzügiger Spenden“ die Anzahl der Hilfsempfänger auf mittlerweile 233 Familien mit 1711 Kindern erweitern. Diese werden nun „solange unsere Mittel reichen“ von der Jemenhilfe mit Grundnahrungsmittel in Form von Reis, Bohnen, Mehl, Zucker und Öl versorgt. „Dies ist für uns ein gewaltiger Kraftakt, von dem wir nicht wissen, wie lange wir ihn durchalten können.“, erklärt die Vorsitzende. Nicht ohne Stolz erzählt sie von ihren „großen Jungs aus dem Kinderhaus in Taiz“, die diese Lebensmittelaktion für die Ärmsten organisieren und dokumentieren. „Ich bin froh und dankbar, dass Scheich Sadeqs Söhne ihr Versprechen, in seinem Sinne weiter zu arbeiten, sehr ernst nehmen und sich ungeheuer engagieren. Dies betrifft sowohl unser Krankenhaus als auch das Kinderhaus“, teilt Rappel mit. Per Telefon und Whats App stehe sie in ständigem Kontakt mit ihren Verbündeten.

120 Kriegswaisen im Jemenhilfe-Kinderhaus 

Wie berichtet, haben in dem von der Jemenhilfe betriebenen und vor zwei Jahren erworbenen Kinderhaus in Taiz mittlerweile etwa 120 Kriegswaisen und Hilfsbedürftige Zuflucht vor den Kriegswirren gefunden. Laut Rappel konnte der geplante weitere Ausbau des Kinderhauses coronabedingt zwar nicht weitergeführt werden. „Ali, unser Verantwortlicher, lässt aus Sicherheitsgründen keine Handwerker ins Haus.“, so Rappel. Jedoch habe man, nach dem Ankauf einer Nähmaschine, eine Nähstube für die im Kinderhaus wohnenden Frauen und Mädchen einrichten können. Zunächst seien dort, nach Schnittmustern von Aichacher Näherinnen, Stoffmasken zum Eigengebrauch gefertigt worden. „Jetzt nähen die Frauen Kleidung für den eigenen Bedarf und die Kinderhaus-Bewohner“, erklärt Rappel. Langfristig planen die Verantwortlichen eine Vergrößerung der Nähstube und den Ankauf mehrerer Maschinen, um mit dem Verkauf von Kleidung selbstständig und unabhängig zu werden.
Nach wie vor seien keine Hilfslieferungen in den Jemen möglich. Der Geldtransfer hingegen, den Rappel ständig unter Kontrolle habe, laufe reibungslos. Sowohl von der Bank in Taiz als auch von den Sadeq-Söhnen Ali (für das Kinderhaus und die Lebensmittelpakete) und Dr. Arafat (für das Krankenhaus) würden alle Eingänge und Ausgaben monatlich genauestens dokumentiert.
Insbesondere die Überlebenspakete für die vielen hungernden Kinder verschlingen derzeit große Summen an Spendengeldern. Dafür möchte sich Rappel bedanken: „Ohne die Zuwendungen unserer vielen Mitglieder, Gönner und Freunde wäre diese so dringend erforderliche Hilfe nicht möglich!“.
Geplante Einnahmen brechen weg
Indes muss die Jemenhilfe auf Einnahmen durch den Verkauf auf Weihnachtsmärkten in der Region erneut verzichten. Ursprünglich geplant war die Teilnahme in Affing, beim Kunstgewerbemarkt im Sisi-Schloss und am Aichacher Christkindlmarkt. 
Dankbar ist Rappel deshalb umso mehr dem Modehaus Sandra Womenswear, der  Feinkost Schwab-Zettl und der Wollecke. Alle drei Aichacher Geschäfte werden für die Jemenhilfe wieder eine Ecke mit Weihnachtsartikeln zum Verkauf einrichten. Zudem haben die Organisatoren des karikativen Adventsmarktes im Aichacher Ortsteil Klingen ihre Unterstützung zugesagt.

"Jede Spende kann Leben retten"

Im Namen der Jemenhilfe verspricht die rührige Vorsitzende: „Auch wenn unsere Hilfe nur ein Tropfen auf einem sehr heißen Stein ist: Es ist Hilfe, die ankommt und unmittelbar wirkt! Jede Spende kann das unbeschreibliche Leid etwas lindern – und Leben retten!“.
Wer die Aichacher Jemenhilfe mit einer Spende unterstützen will (auf Wunsch wird eine Spendenquittung zugesandt):
Für die Jemen-Hungerhilfe in Form von Überlebenspaketen:
Jemen Kinderhilfe, Konto Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, IBAN DE49 7205 1210 0560 1916 45.
Zum Kauf von Medikamenten für das Krankenhaus in Al Mihlaf:
Förderverein Aktion Jemenhilfe, Konto Augusta-Bank Aichach, IBAN DE23 7209 0000 0005 5821 05.
Weitere Informationen gibt es unter www.jemenhilfe-deutschland.de

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  • Unter den Empfängern der Lebensmittelpakete sind viele Kriegswitwen mit ihren Kindern.
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  • Im Jemenhilfe-Krankenhaus in Al Mihlaf werden unterernährte Kinder erstversorgt.
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  • Völlig entkräftet holt sich dieser Familienvorstand ein Lebensmittelpaket an der Ausgabestelle der Jemenhilfe.
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  • Aenne Rappel, Vorsitzende der Jemen Kinderhilfe Aichach und des Fördervereins Aktion Jemenhilfe
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