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Für ein starkes und soziales Europa

  • Ulrike Bahr, MdB diskutierte mit Schüler:innen des Deutschherren-Gymnasiums in Aichach über die Rolle Europas in der aktuellen Krise.
  • hochgeladen von Ulrike Bahr

Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr spricht mit Schüler:innen in Aichach über die Stellung der Europäischen Union (EU), den Krieg in der Ukraine und ihre Arbeit als Politikerin. 

„Was verbinden Sie mit der Europäischen Union?“ Mit dieser Frage und ein paar geschichtlichen Fakten über die EU startete die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr in einen 90-minütigen Austausch mit Aichacher Schüler:innen. Auf Einladung der q11 des Deutschherren-Gymnasiums und des Fachschaftsleiters Sozialkunde, Michael Lang, stand sie dort Rede und Antwort und stellte sich allen Fragen der Jugendlichen – natürlich auch den kritischen. Denn schon im ersten Themenblock zu den Grundlagen der Europäischen Union zeigte sich, dass die Schüler:innen nicht nur sehr gut informiert sind, sondern sich ebenso kritisch mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinandersetzen. Die EU an sich sahen sie grundsätzlich positiv, einige wünschten sich sogar deutlich mehr Kompetenzen für den Staatenverbund, um mit aktuellen Krisen besser umgehen zu können.

Von Orbán bis Putin

Die schon vorab mitgeteilten Themenwünsche drehten sich nämlich um eben diese Konfliktsituationen, wie die Wiederwahl von Viktor Orbán in Ungarn oder den Krieg in der Ukraine. Nach kurzen Infoblöcken der Abgeordneten mit Fakten und Statements aus Brüssel und Berlin tauschte sie sich mit den Sozialkunde-Schüler:innen über die Rolle der EU dazu aus. Und die hatten kein Erbarmen mit dem ungarischen Regierungschef, den sie am liebsten aus der EU rauswerfen würden. So viele Kompetenzen sollte die EU schon haben. Andere wiederum erkannten, dass mehr Macht auch zu mehr Verantwortung führt. So gaben zwei Schüler zu Bedenken, was es für die EU bedeutet hätte, würde eine eher rechtsextreme Marine Le Pen aus Frankreich die EU-Ratspräsidentschaft führen. „Es ist auf jeden Fall wichtig, im Dialog zu bleiben“, betonte Ulrike Bahr. „Davon lebt eine Demokratie, und eben auch ein demokratischer Verbund. Und nur so können wir weiterhin die Menschen vor Ort unterstützen.“

Humanitäre Hilfe für die Ukraine

Ebenso leidenschaftlich diskutierten die Jugendlichen auch den Krieg in der Ukraine, von dem sie mehr oder weniger direkt betroffen sind. Denn 13 Kinder aus der Ukraine gehen inzwischen auf das Aichacher Gymnasium, berichtete die stellvertretende Schulleiterin Livia Schleßing. Dennoch würden die Schüler:innen der EU keine militärische Macht zugestehen wollen und setzen vielmehr auf eine gemeinsame humanitäre Hilfe. Hohe Ausgaben für die Bundeswehr sahen einige eher bedenklich und lieber in Schule, Bildung und Soziales investiert. Bahr, die ihre politischen Anfänge in der Friedensbewegung nahm, stimmte den Schüler:innen in vielen Punkten zu: „Wir müssen weiterhin auf Diplomatie und Sanktionen setzen. Dennoch hat Putins Angriff eine Zeitenwende markiert. Wir haben Krieg in Europa. Und da sollten wir unsere Bundeswehr zumindest auf einen handlungsfähigen Stand bringen und die Ausrüstung instand setzen. Ein erneutes Wettrüsten aber müssen wir ganz klar verhindern.“

Politikerin ganz persönlich

Neben den vielen thematischen Diskussionspunkten gehörten auch persönliche Fragen an die Abgeordnete zu dieser besonderen Sozialkunde-Stunde. So interessierte die Jugendlichen beispielsweise, wie viel eine Abgeordnete so verdient, ob Bahr auch schon Opfer von Hasskommentaren im Internet wurde, wie sie das Wahlergebnis erlebt hat, und was sie manchmal selbst am politischen Betrieb stört. Die Vorsitzende des Familienausschusses versprach, gerne auch im Nachgang für Anliegen sowie für eine Fortsetzung des tollen Austausches zur Verfügung zu stehen.

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