Gesundheitsregionplus informiert über Einsamkeit
Einsamkeit geht uns alle an
„Greif‘ zum Äußersten, mach‘ Dich sachkundig!“ Diese Ermunterung meines früheren Chefs kommt mir von Zeit zu Zeit in den Sinn. Diesmal beim Thema Einsamkeit.
Christina Hüßner, die Leiterin der Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus im Landkreis Aichach-Friedberg, hatte zu Fachvortrag und Diskussion nach Aichach eingeladen.
Einsamkeit? Ist das wirklich ein relevantes Thema? Als Kreisvorsitzender der Senioren-Union fühlte ich mich angesprochen. Und da war sie wieder, die Ermunterung meines Chefs. Eine kurze E-Mail und ich war angemeldet.
Nun ja, das Thema hat Tiefgang.
Lektion 1: Einsamkeit ist subjektiv zu verstehen. Der Einsame vermisst den Kontakt zu anderen Menschen. Allein sein ist daher auch nicht gleichzusetzen mit Einsamkeit.
Lektion 2: Die Ursachen von Einsamkeit sind vielfältig. Zusammenfassend könnte man sagen, unsere Art zu leben hat sich verändert. Unsere Arbeitswelt wird immer flexibler. Es gibt immer mehr Single-Haushalte. Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt von Jahr zu Jahr. Das Interesse am Ehrenamt nimmt ab. Mehr Wohlstand sorgt für mehr individuelle Wünsche. Die digitale Welt frisst unsere Zeit.
Lektion 3: Chronische Einsamkeit bleibt nicht ohne Folgen. Hoffnungslosigkeit, Depression und Angst, aber auch Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes oder Demenz sind die Folgen. Einsame Menschen sterben früher.
Interessant ist, dass Corona das Einsamkeitsproblem messbar vergrößert hat, insbesondere bei den 18- bis 25-Jährigen.
Lektion 4: Wir alle sind gefordert, das Thema Einsamkeit bewusst wahrzunehmen, offen darüber zu sprechen und wenn nötig auch aktiv zu werden. Was hilft? Orte der Begegnung schaffen. Mobbing bekämpfen. Ehrenamtliches Engagement pflegen. Palliativversorgung ausbauen. Vereinsarbeit. Kurz: Mehr Gemeinschaft pflegen.
Mehr Gemeinschaft macht unsere Gesellschaft lebenswerter. Einsamkeit muss nicht sein.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Hastenpflug aus Mering |
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