Künstlergruppe QuARTett stellt im Aichacher Rathaus aus

Fotokunst von Horst Gatscher
4Bilder

In einem Quartett, ob im Bereich der Musik oder im Kartenspiel, ergeben immer vier Teile ein Ganzes; so ist es auch bei der Künstlergruppe QuARTett. Vier Kunstschaffende und vier ganz unterschiedliche Techniken und Ansätze fordern jedoch von jedem Respekt und ein hohes Maß an Toleranz und gegenseitigem Verständnis. Durch ein fruchtbares Miteinander eröffnen sich neue interessante Sichtweisen, die in spannenden Präsentationen zum Ausdruck kommen. Mit Aristoteles darf man zum Konzept der Künstlergruppe sagen: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Die neue Ausstellung der Künstlergruppe QuARTett im Aichacher Rathaus (Stadtplatz 48) ist bis zum 1. Oktober zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen, der Eintritt ist frei.

Erstmalig hat die Gruppe im Jahr 2011 ausgestellt. Persönliche Veränderungen in den Positionen Grafik und 3-D-Arbeiten ergaben die aktuelle und gut funktionierende Zusammensetzung: Horst Gatscher, Fotokunst; Eugen Keri, Grafik; Olli Marschall, Holzbildhauerei und Elisabeth Röder, Malerei und Druckgrafik. Jeder von ihnen kann auf viel Erfahrung und eine große Anzahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowie Messe-Präsenzen zurückblicken. Das gilt sowohl für den regionalen Bereich als auch das europäische Ausland und die USA.
Persönliche Statements der Künstler zu ihrer Arbeit:
Horst Gatscher: „Meine Motive fotografiere ich analog. Die experimentelle Weiterbearbeitung findet im völlig abgedunkelten Atelier, unabhängig von äußeren Lichtverhältnissen, statt. Durch Mehrfachbelichtungen entstehen Überlagerungen, bei denen das Ursprungsbild noch zu erkennen ist oder gänzlich im Strom der Zeit zu neuen Strukturen verschwimmt. So gelingen mir kraftvolle Kompositionen, die sowohl in ihrer Farbigkeit als auch in der Motivik dem Betrachter neue Sichtweisen anbieten.“
Entsprechend seiner Natur und seiner Ausbildung setzt Eugen Keri Grundthemen enorm vielfältig ins Werk. Wer sich einlässt auf die schon provakante Zurückgenommenheit, den verstrickt er in ein faszinierendes Schau-Spiel, das ihn Szene für Szene - Bild für Bild - hineinnimmt in eine oft meisterlich geübte Gestaltungsform der Kunst: die Variation. Oft sind die Arbeiten zweischichtig aufgebaut: ein dynamischer Hintergrund, ein konkret geometrischer Ansatz. Die Formensprache ist minimalistisch. Geometrische Gebilde platziert der Künstler mal zeichnerisch, mal in Collage-Technik als Schwerpunkt seine Komposition.
Olli Marschall sieht seine kreative Arbeit als Psychogramm seiner selbst, das es genau zu ergründen gilt. Die Kernfragen dabei gelten primär dem Ursprung und Wesen der Inspiration und ihrer Intensitäten. Auslöser für die Spezialisierung auf das Material Holz war die Konstruktion zahlreicher Kung Fu Trainingsholzpuppen. Seither wird der Werkstoff Holz in mannigfaltigen Arten und Zuständen erforscht. Baumwuchs, Maserung, Materialspannungen, Verfallsprozesse inspirieren dabei in Wechselwirkung mit Marschalls Formvorlieben: skurril, homogen, geschwungen, durchbrochen. Kettensägearbeiten an sogenannten großen Baumskulpturen wechseln sich ab mit freihandgefrästen und winzigen Miniskulpturen. Seit 2017 beschäftigt sich Olli Marschall metaphorisch mit dem Thema Auflösung. Durch gezielt gesetzte Lochflächen in seinen eindrucksvollen „Lochobjekten“ verfolgt er konsequent die Auflösung der Form.
Elisabeth Röder: „Farbe ist der direkte Weg zu Emotion und Gefühl und ein unverzichtbares Medium in meiner künstlerischen Arbeit. Ich nehme mir die Freiheit in meiner Kunst das zum Ausdruck zu bringen, was ich mit den Augen fühle, mit dem Herzen höre und mit meiner Seele fühle! Leben – eben!“ Bei ihren globusumspannenden Reisen durch die verschiedensten Klimazonen faszinierten Elisabeth Röder die mannigfaltigen Ausprägungen und bizarren Formen der Natur, entstanden unter dem Einfluss von Hitze, Kälte, Niederschläge. In ihrer Kunst verweist sie immer wieder auf Naturereignisse, sich wandelnd, expressiv, emotional, manchmal fühlt es sich an wie Meditation, manchmal wie Explosion. Prozesshaft und experimentell lotet sie das jeweilige Thema Schicht für Schicht aus. Der Bildraum wir zur Bühne und Projektionsfläche von Welt und Wirklichkeit. Dabei entstehen neue facettenreiche, mystische Bildräume mit positiver Aura. Sie laden zum Verweilen ein und lassen dem Betrachter viel Raum zu individuellen Assoziationen.
Öffnungszeiten der Ausstellung sind:
Montag bis Freitag von 8 bis 12.30 Uhr
Montag bis Dienstag von 13.30 bis 16 Uhr
Donnerstag von 13.30 bis 18 Uhr.

Bürgerreporter:in:

Stadt Aichach aus Aichach

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.