Aichacher Realschüler rocken die Bühne
Degendorfers letztes Weihnachtskonzert - seine Schüler geben alles.
Aufregung, Lachen – einfach Vorfreude sind in der Aula der Wittelsbacher Realschule zu spüren. Es riecht nach Plätzchen und die ungefähr 400 Plätze füllen sich recht schnell. Das gut ausgearbeitete Programm liest sich vielversprechend. Geschwister, Eltern und Großeltern freuen sich bereits auf die Darbietungen der angekündigten Musikreise Richtung Weihnachten. Organisatoren dieser Veranstaltung sind Johannes Degendorfer und Ines Rampf.
Anna Huus 10e, Emilia Schmalhofer 6a und Marcella Schmidberger 6 a führen mit Witz, mit viel Charme aber auch kompetent durch den Abend.
Auffallend war, dass weitaus mehr Mädchen als Jungs musizierten.
Mit 28 Kindern, so viel wie noch kein Jahr zuvor, macht die Bläsergruppe der 5A den Auftakt für diese Festveranstaltung. Mit nur 6 Wochen Unterricht schaffte es die Musikgruppe „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ oder ihr „Kinderlein kommet“ die Gäste wunderbar auf diese Feierlichkeit einzustimmen. Josef Schweiger, einer der 7 Trompeter in der Gruppe, spielt in dem Weihnachtsklassiker „Jingle Bells“ sehr gekonnt das Trompetensolo.
Vor 34 Jahren wurde die Weihnachtsfeier, die schon zur Tradition gehört, von Johannes Degendorfer ins Leben gerufen. Jährlich erarbeitet er mit den Jugendlichen ein Programm. Kaum haben sich die Kinder musikalisch hochgearbeitet verlassen sie die Schule schon wieder, bedauerte Degendorfer. Es ist das letzte Weihnachtskonzert vor seinem angestrebten Ruhestand. „Mit ein bisserl Wehmut“, wie er sagt. Jedes Jahr gibt es andere Besetzungen. So schreibt er die Stücke eigenhändig neu passend auf die Instrumente welche die Kinder spielen sowie deren Fähigkeiten.
Endlich ist sie da, die staade Zeit. Alles kommt zur Ruhe und bereitet sich auf das Fest vor. Einerseits gibt es utopischen Wünsche nach dem neuesten i-phone, Mädels die die Krise kriegen sollte der sehnlichste Wunsch nicht unterm Weihnachtsbaum liegen und auf der anderen Seite leuchten die Lichter sanft in die Nacht hinein. Die neu gegründete Theatergruppe spielte wunderbar um das Thema von Weihnachten, das in der Heiligen Nacht endlich das Christkind zur Erde herab kommt und half dem Zauber von Weihnachten auf die Spur zu kommen.
Viele kleine Nikolausmützchen trafen sich auf der Bühne: Die Bläserklasse 6A. „Farandole“, ein klassisches, bekanntes und heiteres Musikstück aus der Feder Georg Bizet’s hatten sie in ihrem Gepäck dabei. Flott spielten sie auf ihren Instrumenten. Die 4 Strophen von „Weihnachten ist nicht mehr weit“ musizieren nun alle mit dem 400-Mann-starken Publikum! Es war einzigartig und ein wahrer Ohrenschmaus.
Egal ob „Can’t help falling love“ welches sehr beeindruckend vom Schüler-Lehrer-Ensemble eindrucksvoll und großartig vorgetragen wurde oder das französische Lied „Je veux“ das Petra Machacek mit den Schülern der 8d einstudierte und sprühend vor Eifer damit ein bewegendes Klangbild entstehen ließen. Das Publikum ließ sich mitreißen und bedankte sich mit tosendem Applaus.
Frahanna mit „Autumn Leaves“ sowie „Time in a bottle“: Es war großartig! Hier spielte die 9-jährige Anna Degendorfer, Tochter des Organisators Johannes Degendorfer, als Gastschülerin ganz wundervoll Violin-Solis mit dynamischer Wendigkeit. Auch die gesangliche Leistung der Männerstimme war hervorragend und voller Sanftmut, so, als wolle er wirklich die Zeit bis zur Ewigkeit aufbewahren. Auch hier wollte der Applaus nicht enden.
Die Glorreichen, eine Schüler-Lehrer-Band, mit Volker Westphal Gitarre, Hosmann Peter Bass, Maxi Seiler Schlagzeug, Elisabeth Schadel Gesang, ein Stück von der Band „Faith no More“ wohinter sich ein schönes Versprechen verbirgt für jemanden da zu sein. Und bei „One oft the nights“ eine Frau zu finden die das diabolische und himmlische in sich verbindet. Sehr eindrucksvoll und bereichernd ziehen alle absolut die Register ihres Könnens.
Zum Einsatz kam die Big Band mit „Oh happy day“ gefolgt von „All is well“. Hier zeigt Ilva Jürgens ihre Stimme besonders attraktiv und leistungsstark. Atmosphäre der Ruhe und des Friedens, was sich zu Weihnachten jeder wünscht „Santa Baby“ war eigentlich vom Original kaum zu unterscheiden. Unglaublich. Es ist der Blick auf eine Wunschliste einer Frau mit extravaganten Wünschen vom Christbaumschmuck von Tiffany bis zum Zobel.
„18 Minutes“ das sind Schüler die von ihren Lehrern Lechner Angelika, Seidel Christina, Rappel Beate, Mayr Susanna und Rampf Ines unterstützt werden. Gemeinsam war echt power pur zu hören. Die Band Frei.Wild aus Österreich sang „Stille Nacht“ einfach mal anders – jetzt gesungen von 18 Minutes in Aichach. Die Jugendlichen rockten mächtig auf der Bühne.
„Merry Christmas Everybody“. Hier wackelt der Weihnachtsbaum und die Oma mit dem Kopf, aber auch das Publikum blieb nicht ruhig auf den Stühlen sitzen. Sie ließen sich mitreißen, klatschten und jubelten. Hallelujah von Leonard Cohen war Musik pur. Es gibt viele Varianten zu diesem Stück. Doch in der Realschule wurde geboten: Sinnliche Stimmen, bereichernd, einfach eine klasse Darbietung was die Jugendlichen hier aufgeführt und zu Gehör gebracht haben. Hier zeigt vor allem Elisabeth Schadel mit ihrer Stimme ihre zentrale Rolle im Gesamtchor. Es waren Momente die Gänsehaut erzeugten.
„What if God was one of us“ Joan Osborn brachte damit Gott in die Hitparaden. Ein Lied das eindeutig zu Weihnachten gehört.
Mit einem tollen Plätzchen-Buffet und Glühwein ließ man den großartigen Konzertabend ausklingen.