Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg
Unfallprävention: Disco-Fieber-Aktion der Kreisverkehrswacht
Aichach Die Reduzierung von Verkehrsunfällen ist seit Jahrzehnten Ziel aller Maßnahmen der Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg. Im allgemeinen Unfallgeschehen fallen sogenannte „Disco-Unfälle“ mit jungen Leuten besonders schwerwiegend aus. Ursächlich ist dabei oftmals das Zusammentreffen vieler Risikofaktoren wie überhöhter Geschwindigkeit, Alkohol, Drogen, Müdigkeit oder Ablenkung in Verbindung mit einem risikofreudigen Fahrstil. Deshalb widmete sich die Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg bei der jüngsten Aktion, als Ergänzung zu „Jung+Sicher+Startklar“, im Zusammenwirken mit der Polizei, der Feuerwehr, dem BRK-Rettungsdienst und der Krisenintervention erneut besonders den jungen Fahranfängerinnen und Fahranfängern. „Im Rahmen eines etwas anderen Schultages werdet ihr mit realitätsnahen Schilderungen von Unfällen konfrontiert, die die Einsatzkräfte immer wieder erleben müssen“, so KVW-Vorsitzender Helmut Beck bei der Begrüßung. „Mit unserer Präventionsaktion „Disco-Fieber“ wollen wir bei Jugendlichen auf emotionaler Ebene Einstellungs- und Verhaltensänderungen erreichen und ihr Verantwortungsgefühl im Straßenverkehr stärken“, gibt KVW-Moderatorin Carin Beck als großes Ziel aus. Dass der Fahrer keinen Alkohol trinkt, ist für viele junge Leute heute schon selbstverständlich, aber noch nicht für alle“, weiß Carin Beck auch aus ihrer Erfahrung als Polizeibeamtin. Nach einem emotionalen Film „Warum“ zum Auftakt schilderte Carin Beck von sehr schlimmen Verkehrsunfälle mit jungen Leuten und schrecklichen Situationen, die für die Einsatzkräfte oftmals nicht leicht zu verarbeiten sind. Bei der polizeilichen Unfallaufnahme wird meist festgestellt, dass die Fahrer meist alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss nach einem Diskobesuch, vielfach in einem mit mehreren Personen besetzten Auto nachts auf der Landstraße unterwegs sind, verlieren die Kontrolle über ihr Auto und prallen gegen ein Hindernis. Die Unfallfolgen für die fahrenden und mitfahrenden Personen sind häufig tödlich. „Niemand will den Spaß am Leben, am Weggehen, am Feiern verbieten, doch wir möchten nur, dass ihr immer gut uns sicher nach Haus kommt“, so die Polizeibeamtin, „denn wir brauche Dich auch morgen!“ Nach dem Filmbeitrag „Blumen für den Freund“ berichtete Martin Harlander, Notkommandant der Aichacher Feuerwehr, aus seinen schlimmen Erfahrungen an verschiedenen Unfallstellen. Besonders nahe ging dem seit rund 25 Jahren aktiven Feuerwehrler, wenn man erfährt, dass unter den Getöteten auch Freunde und Bekannt aus den Wracks befreit werden mussten. Eindrucksvoll berichtete er über die Maßnahmen der Feuerwehreinsatzkräfte am Unfallort. Über das Aufgabenspektrum des Rettungsdienstes am Unglücksort und traurigen Erfahrungen berichtete Rettungssanitäter Mario Pettinger vom Bayerischen Roten Kreuz. „Passt auf euch auf“, war der Appell des erfahrenen Rotkreuzlers, denn bei diesen schrecklichen Unfällen gibt es keine Resettaste! „Du fehlst“ hieß der emotionale Film zur Einleitung der Ausführungen von Susanne Metz und Wolfang Hamann von der Notfallseelsorge, die von ihrer traurigen Arbeit berichteten. Bei der Überbringung von Todesnachrichten müssen sie erleben, was man niemand wünsche. Oftmals stellt man sich die Frage: „Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?“, doch mit dem Tod der anderen muss man leben… Den Schlusspunkt setzt anschießend eine von allen Blaulichtorganisationen vorgeführte Rettungsübung im Schulhof. Die Einsatzkräfte zeigten, welche umfangreiche Rettungskette bei einem schweren nächtlichen Disco-Unfall ausgelöst werden muss. Die einzelnen Einsatzleiter moderierten die Tätigkeiten von Polizei, BRK und Feuerwehr von der Alarmauslösung bis zum Befreien und Versorgen der Personen aus dem Fahrzeug. Mit dieser Präventionskampagne „BOB im Disco-Fieber“ wurde zum einen vermittelt, was ein nächtlicher Discounfall auslöst und zum anderen, wie man derartige traurige Ereignisse vermeiden kann. Aichachs PI-Leiter Michael Jakob verfolgte die Aktion mit großem Interesse und dankte, ebenso wie die Präventionsbeauftragte Ute Maiterth von der Realschule Aichach allen Beteiligten.
Bürgerreporter:in:Helmut Beck aus Aichach |
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