Feierliche Einweihung und Eröffnung der neuen Jugendverkehrsschule in Aichach-Nord

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Aichach (hbe) Mit der Einweihung und Eröffnung des neuen Übungsgeländes mit Mehrzweckgebäude für die Jugendverkehrsschule in Aichach-Nord erlebt die Verkehrserziehung eine neue Dimension.

Beim offiziellen Festakt mit zahlreichen Ehrengästen erntete dieses landesweite Modellprojekt Lob von allen Seiten. Von einem sehr gelungenen Werk, „das derzeit bayernweit seinesgleichen sucht“, sprach LVW-Vizepräsident Günter Fuchs und verdeutlichte die Wichtigkeit der wirklichkeitsorientierten Verkehrserziehung zum Schutz unserer Kinder.

Dank sprach er den „Streitern für die Verkehrssicherheit vor Ort“, Karl Schießl und Helmut Beck aus. Die beiden Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht haben dieses Projekt „Jugendverkehrsschule“ nicht nur begleitet und gefördert. Insbesondere der Verkehrssachbearbeiter bei der Polizeiinspektion Aichach, Helmut Beck, gilt als „Motor und treibende Kraft“. Beck hat sich nicht nur bei der qualitativ hochwertigen Ausstattung verdient gemacht, die für eine bedarfsorientierte Ausbildung notwendig ist, sondern auch bei der Sponsorensuche. Über 65 000 Euro konnte über die Kreisverkehrswacht an Spenden verbucht werden.

Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann lobte dieses „echte Gemeinschaftswerk“, das für den nördlichen Landkreis Aichach-Friedberg für weitere 11 Gemeinden unter Federführung der Stadt Aichach mit Projektleiter Michael Thalhofer geschaffen wurde. Ein Beweis, dass man miteinander konstruktiv und zielorientiert arbeiten kann. Für Landrat Christian Knauer war die Einweihung ein „großer Tag für die Schulen“, werden doch jährlich zwischen 1500 und 1600 Kinder zu verkehrssicheren Radfahrern ausgebildet. Selbst der Schwäbische Bezirksvorsitzende der Landesverkehrswacht Michael R. Moser gratulierte allen, die zum Erfolg dieses ehrgeizigen Projektes beigetragen haben. „Möge diese Anlage dafür sorgen, dass unsere Kinder gut gerüstet auf unseren Straße zurecht kommen und unfallfrei bleiben“, wünschte sich der Kreisvorsitzende und langjährige Verkehrserzieher der Polizei, Karl Schießl. Die neue Jugendverkehrsschule bietet einen großzügigen Fahrradparcours mit rund 320 m Fahrbahnlänge und eine Übungsfläche, in denen alle Kriterien wie Kreisverkehr, Querungshilfen, Zebrastreifen, Radlwege und Ampelanlagen berücksichtigt wurden, die man heute auch im Realverkehr vorfindet.

Wir können alle stolz sein, was wir gemeinsam für unsere Kinder geschaffen haben, freute sich Helmut Beck, der die Einweihung und Eröffnung als „absoluten Höhepunkt in unseren Bemühungen, die Kinder auf die Gefahren des Straßenverkehrs vorzubereiten und damit als Verkehrsteilnehmer zu schützen“ bezeichnete. Mit der Anlage und dem dazugehörigen 12x12 Meter großen Mehrzweckgebäude mit Schulungsraum, Fahrradlager, WC, Lehrmittelraum und Technikraum entsteht ein wichtiger Eckpfeiler für die Verkehrserziehung, so Aichachs PI-Leiter Rudolf Rothhammer.

Aichachs Stadtpfarrer Johannes Schmidt und der evangelische Pfarrer Hans Hertel gaben der neuen Anlage den kirchlichen Segen, ehe Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann symbolisch den

Schlüssel an Helmut Beck und Karl Schießl, Polizei und Verkehrswacht, übergab.

In Aichach wurde der mit dieser Anlage der richtige Weg eingeschlagen und kann jetzt eine qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Ausbildung angeboten werden. Im Jahre 1976 startete die Jugendverkehrsschule mit dem neuen Lkw, den damals Landrat Josef Bestler auf dem Augsburger Rathausplatz von dem damaligen Bayerischen Innenminister Dr. Bruno Merk entgegennehmen durfte.

Im Anschluss leisteten die beiden Polizeibeamten und Verkehrserzieher Georg Pflieger von der PI Aichach und Ernst Klatt von der PI Friedberg Pionierarbeit. Fortgesetzt wurde deren Engagement von unserem heutigen Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht Karl Schießl für Aichach und Adolf Siedl für Friedberg.

Deren Nachfolger wurden POK Port und PHM`in Kerstin Baumheyer und zuvor noch Albert Hofner.

Auf die Pioniere wartete eine völlig neue Aufgabe und als Übungsraum standen damals nur asphaltierte Schulhöfe zur Verfügung. Provisorische Markierungen dienten als Fahrbahn.

Im Mai 1976 startete die Mobile JVS mit der ersten Ausbildungsphase bei der im ersten Jahr aus 25 Klassen 729 Schülerinnen und Schüler die Fahrradprüfung absolvierten. Heute sind es über 60 Schulklassen mit jährlich rund 1500 bis 1600 Schülerinnen und Schüler. Durch die JVS im Landkreis wurden seit 1976 über 47.550 Schülerinnen und Schüler in zwischen jährlich 60-70 Klassen der Jahrgangsstufe 4 beschult. Zwischenzeitlich erfolgte die Ausbildung auf Übungsplätzen in Aichach, Friedberg, Affing, Mering, Kissing und Pöttmes. Nach der Bestandsaufnahme durch die damalige Polizeidirektion wären umfangreiche Sanierungsmaßnahmen angestanden. Daraufhin erfolgte die Zielrichtung aller Bürgermeister mit Landrat, dass im Landkreis zwei moderne JVS-Übungsplätze geschaffen werden. Der erste Platz mit Schulungsgebäude durfte jetzt in Aichach mit einem Kostenaufwand von knapp 400.000 Euro seiner Bestimmung übergeben werden.

Bürgerreporter:in:

Helmut Beck aus Aichach

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