"Disco-Fieber": Wir brauchen dich auch morgen...

Bei der großen Rettungsübung wurden die Schülerinnen und Schüler mit den schwierigen Arbeiten der Rettungskräfte konfrontiert.
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  • Bei der großen Rettungsübung wurden die Schülerinnen und Schüler mit den schwierigen Arbeiten der Rettungskräfte konfrontiert.
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Sielenbach-Dasing-Hollenbach (hbe) Mit einem groß angelegten Aktionstag „Disco-Fieber“ für knapp 200 Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen Sielenbach, Dasing und Hollenbach machten einmal mehr die Rettungskräfte Feuerwehr, Polizei, BRK und Krisenintervention auf die ständig lauernden Gefahren im Straßenverkehr vor allem für junge Leute nach Disco-Besuchen aufmerksam.
Stellvertretend für alle Schulen stimmte Schulleiterin Claudia Gadsch auf die emotionalen Schilderungen der Rettungskräfte ein und auch Sielenbachs Bürgermeister Martin Echter fand die richtigen Worte für die künftigen jungen Fahranfänger. „Disco-Fieber“ ist ein Präventionsprojekt der besonderen Art, das sich speziell an junge Leute wendet, um immer wiederkehrende tragische Verkehrsunfälle unter Alkohol zu vermeiden und um bei Jugendlichen auf emotionaler Ebene Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu erreichen. Mit eindrucksvollen Schilderungen konfrontierten die Einsatzkräfte die betroffenen Schüler und berichteten, was man erleben muss, wenn man zu schweren Verkehrsunfällen mit jungen Leut gerufen wird. Die ausgelassene Stimmung in der Partyhalle in Sielenbach wurde mit dem beeindruckenden
Film „Warum…“ unterbrochen, der einen tragischen Verkehrsunfall auf dem Nachhauseweg nachstellte. Viel zu oft enden nächtliche Heimfahrten von jungen Leuten im Krankenhaus oder gar auf dem Friedhof erzählte Helmut Beck von der Aichacher Polizei aus seiner beruflichen Erfahrung. Deshalb müssen wir alles unternehmen, um derartige Unfälle zu vermeiden, denn „wir brauchen euch auch noch morgen“. In seiner aktiven Laufbahn als Feuer-wehrmann habe er schon Freunde retten oder ihnen gar beim Sterben zusehen müssen, so Kommandant Albert Kreutmayr von der Dasinger Feuerwehr, der solche tragischen Vorkommnisse jedes Mal „als Stich ins Herz“ empfindet. „Ohne perfekte Koordination unter den Rettungskräften sei eine optimale Hilfe nicht möglich“, so BRK-Bereitschaftsleiter Marion Pettinger, der die Tätigkeiten der Rettungssanitäter näherbrachte und sein Erlebtes sehr emotional darstellte. Unter die Haut ging auch der Beitrag von Christine Leicht vom Kriseninterventionsdienst. Mit bewegender Stimme erzählte sie, was man erleben muss und was es auch für die Angehörigen bedeutet, wenn man eine Todesnachricht überbringen muss.
Packende Kurzfilme zwischen den Vorträgen verdeutlichten immer wieder, wie eine Partynacht enden kann, wenn man Verantwortung und Vorsicht außer Acht lässt. Meist wirkt ein ganzes Bündel von Faktoren zusammen, so die Vortragenden.
Mit einer sehr anschaulichen und realitätsnahen Rettungsübung bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die aufwändigen und intensiven Aktionen der Rettungskräfte bei der Versorgung von Verletzen und bei der Unfallaufnahme. Schule, Polizei, BRK, Feuerwehr und Krisenintervention wollen mit derartigen Aktionen dieser ebenso häufigen wie sinnlosen Todesursache entgegenwirken, berichtet Markus Nau vom Aichacher Kreisjugendamt. Disco-Fieber-Aktionen werden über die Landeszentrale für Gesundheit unterstützt und sind im Landkreis Aichach-Friedberg in das mittlerweile bundesweit bekannte und ausgezeichnete Projekt „KliK“ sowie "BOB Bayern" der Kreisverkehrswacht integriert.

Bürgerreporter:in:

Helmut Beck aus Aichach

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