Teneriffas gastronomisches Kleinod zu neuem Leben erweckt

Alte Häuser sterben nicht
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Pünktlich zur Feier seines 40-jährigen Bestehens wurde am15.12.2012 im malerischen Bergdorf Masca das älteste Restaurant am Platze, El Guanche Alte Schule wieder eröffnet. Seit 1972 werden hier rustikale Spezialitäten der traditionellen kanarischen Küche serviert, die selbst bei den Canarios fast schon in Vergessenheit geraten sind.

Seit 1986 ist das idyllisch gelegene Restaurant, umgeben von einem bizarren Bergpanorama in den Händen der Familie König aus Marburg. Vater Hans-Rudolf und seine philippinische Ehefrau Marlene machten das Restaurant und seine Spezialitäten auf der Insel Teneriffa und darüber hinaus bekannt und beliebt. Sogar TV-Sender, wie WDR und VOX berichteten darüber. Hier wuchsen auch die beiden Kinder der Auswanderer auf.

Am 1. August 2007 wurde das alte Schulgebäude größtenteils Opfer eines verheerenden Waldbrandes, der in der unwegsamen Gebirgsregion wütete. Auf die vor laufenden Kameras versprochenen unbürokratischen Hilfen für den Wiederaufbau warten die Königs noch heute.
In dieser Zeit konnte der Restaurantbetrieb von Sohn Michael und Mutter Marlene in den notdürftig hergerichteten Gebäuderesten und auf einer vom Feuer verschonten kleinen Terrasse nur behelfsmäßig aufrecht erhalten werden.

Nach einem schließlich fünf Jahre dauernden Kampf gegen die spanische Bürokratie, konnte Anfang 2012 der Wiederaufbau endlich beginnen. Aus eigenen Mitteln finanzierte die Marburger Familie die Sanierung des historischen Schulgebäudes in seiner ursprünglichen Form, einen neuen Gastraum, den Terrassenbereich sowie die notwendige Technik. Seit dem gelungenen Start am vergangenen Wochenende freut sich die Familie König auf den Neubeginn. Und spätestens im kommenden Frühjahr wird sich auch die üppige Vegetation ihren Stammplatz im Terrassenbereich zurückerobert haben.

Von Mutter Marlene frisch zubereitet und von Sohn Michael aufmerksam serviert werden im El Guanche, Alte Schule wieder wie in alten Zeiten, die beliebten vegetarischen Spezialitäten nach alten Rezepten, wie die berühmte Torta Guanche, Mojo, Gofio sowie leckere Gemüsegerichte, darunter eine fast schon legendäre Tomatensuppe, die schon früher Gäste zu Stammgästen und Freunden werden ließ . Umgeben von praller Natur, ein gastfreundlicher Ort, an dem man die Seele baumeln lassen, und die atemberaubenden Ausblicke von den Terrassen abseits des Touristenstromes genießen kann. Hans-Rudolf König, inzwischen Rentner, hält sich beratend und helfend im Hintergrund und arbeitet währenddessen an seinem nächsten Buch.

Dass das Leben der Auswandererfamilie König in dem fremdenfeindlichen Ziegendorf alles andere als paradiesisch sondern hart und entbehrungsreich war, will Hans-Rudolf König nicht verschweigen. Über das Leben und Erfahrungen während der ersten zehn Jahre in Masca schrieb Hans-Rudolf König das inzwischen populäre Buch „Von Menschen und Ausländern – 10 Jahre Hölle im Paradies“, das man auch im Restaurant oder im Internet erwerben kann.

Mehr über Masca
http://www.myheimat.de/marburg/freizeit/noch-immer...

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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