BI spricht sich gegen Autobahntrassen aus
Ausbau statt Neubau

Vor der Lärmkulisse der Autobahn A8 taten die Bürger ihren Unmut kund.
  • Vor der Lärmkulisse der Autobahn A8 taten die Bürger ihren Unmut kund.
  • hochgeladen von Ludwig Lenzgeiger

Adelsried. Am vergangenen Samstag lud die örtliche Vertretung der Bürgerinitiative Schwabentrasse e.V. zur Demonstrationsveranstaltung an der Autobahnkapelle. Rund 150 Bürger kamen, um sich dort auszutauschen und ihre Forderungen zu artikulieren.

Mit Fackeln in den Feldern und entlang der Autobahn stellten die Aktiven der überregionalen Bürgerinitiative Schwabentrasse (BISCHT) entlang der A8 die möglichen Trassenverläufe dar. So konnte am vergangenen Samstagabend jeder Autofahrer die potenziellen Auswirkungen der derzeitigen Planungen der Deutschen Bahn für die ICE-Trasse Ulm-Augsburg auf die Na-tur und Bürger erkennen. In Adelsried wurden so direkt zwei mögliche Trassenverläufe, auf denen künftig der Schnellzug sowie Güterverkehr den Ort passieren könnte, aufgezeigt; zum einen entlang der Umgehungsstraße nördlich der Autobahn, zum anderen bei der Autobahn-kirche im Süden der A8.
Zur Autobahnkirche lud die örtliche Bürgerinitiative an diesem Abend zudem zu einer Infor-mationsveranstaltung, die mit rund 150 Bürgern nicht allein rege Resonanz fand, sondern auch seitens der regionalen wie überregionalen Medien Aufmerksamkeit beachtet wurde.
Heiko Mohr, Koordinator der BI Adelsried, ordnete vor den Zuhörern, die teils mit Schildern wie „NEIN zum BAHN-WAHN“ deutlich ihre Meinung kundtaten, das Gesamtprojekt ein. „Wir sind keine Bahngegner“, betonte Mohr ausdrücklich, jedoch müsse sich in diesem Falle der ländliche Raum wehren. Er und die Unterstützer plädierten aus verkehrspolitischer Sicht für eine „Konzentration der Bahn auf ihre Kernaufgaben“, denn von einer Fernverkehrsstre-cke profitierten weder das Klima noch die Menschen. „Wir brauchen vor allem pünktlichen, zuverlässigen und erschwinglichen Nahverkehr. Doch eben dieser funktioniert in Deutschland nicht mehr“, so der aktive Bürger. Geradezu lachhaft sei es angesichts aktueller Verspätungs- und Ausfallstatistiken, wenn die Bahn sich penibel auf den 26-minütigen Deutschlandtakt versteife. Aufgrund ohnehin knapper Kassen plädiert das Bündnis also für eine umfassende und bedarfsgerechte Ertüchtigung der Bestandsstrecke, was nicht allein aus haushalterischer Sicht geboten sei, sondern auch im Hinblick auf Naturschutz wie Flächenfraß notwendig.
Josef Stöckle, Vertreter der BI aus Wollbach, sekundierte ebenso wie die anwesenden BI-Vertreter aus Hirblingen, Horgau und Streitheim. „Hier sprechen die kleinen Leute, über deren Köpfe im wahrsten Sinne des Wortes ein überzogenes Projekt geplant wird. Wir sind sachlich und kooperativ, wir werden aber zugleich unsere begründeten Sorgen artikulieren“, so Stöck-le. Bezüglich der Versprechungen rund um einen möglichen Regionalhalt zeigten sich alle Beteiligten äußerst kritisch, sei doch die Finanzierung völlig ungeklärt, Zusagen würden nicht gemacht und der zusätzliche Bau-, Beschickungs- und Planungsaufwand sei – wie der Ver-kehrsexperte Herbert König klarstellt – absolut unverhältnismäßig.

Seitens der Politik waren nicht allein der Adelsrieder Bürgermeister Sebastian Bernhard und weitere Kollegen zugegen, sondern auch Kreisrat Dr. Ludwig Lenzgeiger und der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz nahmen die Anliegen der Bürger ernst. Durz begleitet die Verkehrsplanung in der Region bereits seit Jahren und war federführend daran beteiligt, Planungsmängel des Projektes mit Blick auf die fehlenden Kapazitäten des Augsburger Hauptbahnhofes aufzuzeigen.

Bürgerreporter:in:

Ludwig Lenzgeiger

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