Kaliberg-Begrünung ist kein Selbstläufer

Der etwa 110 Meter hohe Kaliberg wacht über Wathlingen. Im Jahr 1996 wurde dort der Kali-Bergbau nach fast hundert Jahren eingestellt. | Foto: Holger Müller
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  • Der etwa 110 Meter hohe Kaliberg wacht über Wathlingen. Im Jahr 1996 wurde dort der Kali-Bergbau nach fast hundert Jahren eingestellt.
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Grüne der Samtgemeinde Wathlingen sehen gravierende Probleme bei der Umgestaltung des Wathlinger Kaliberges

Es scheint auf den ersten Blick so, als wären sich die Wathlinger Abgeordneten einig in Bezug auf die zu erwartenden Maßnahmen bezüglich des Kaliberges. Einiges sehen die Grünen des Gemeinderates und auch die Grünen-Samtgemeinderatsfraktion aber kritisch. Viele Fragen bedürfen einer gründlichen Klärung.

Die Firma K+S ist verpflichtet, für eine sinnvolle Nachnutzung beziehungsweise Rekultivierung der Halde des ehemaligen Kalibergwerkes Wathlingen zu sorgen. Dafür sieht sie eine Abdeckung mit Bauschutt und Boden als geeignet an. Von Teilen der Kommunalpolitik sind die Pläne von K+S bisher sehr positiv aufgenommen worden. Eine kritische Diskussion hat bisher leider überhaupt nicht stattgefunden. Anfang September beginnt nun das Genehmigungsverfahren mit einem so genannten Scoping-Termin, in dem die zu klärenden umweltrelevanten Fragen gestellt werden können. Daran schließt sich der Scoping-Prozess an, in dem der notwendige Untersuchungsrahmen festgelegt wird. Aus Sicht der Grünen in der Samtgemeinde Wathlingen müssen vor allem die folgenden Fragen geklärt werden:
* Wird die Gefahr der Versalzung von Grundwasser und Boden durch die Abdeckung wirklich dauerhaft verhindert?
* Welche Gefahren drohen durch Schadstoffe aus der ehemaligen Mülldeponie auf der Halde?
* Wer sorgt dauerhaft für die Unterhaltung der Deponie, zum Beispiel für die Beseitigung von Bäumen, die dort gar nicht wachsen dürfen?
* Wer trägt die Verantwortung und vor allem die Kosten für Undichtigkeiten der Deponie und daraus resultierende Umweltschäden?
* Wie wirkt sich die Deponie bezüglich des direkt angrenzenden wertvollen FFH- und Naturschutzgebietes Brand aus?
* Ist die Errichtung einer Deponie für schadstoffbelasteten Bauschutt und Boden angesichts der hohen Grundwasserstände in Wathlingen für sich genommen überhaupt zulässig?
* Welche konkreten Maßnahmen sind möglich und geplant, um Belastungen der Bevölkerung durch den Anlieferverkehr zu verhindern?
* Wie soll die Bevölkerung des Ortsteiles Kolonie vor Lärm- und Staubentwicklung geschützt werden?
* Wie wirkt sich der Staub (Boden), der auf Spiel- und Bolzplätzen nicht verwendet werden sollte, auf Kinder aus und wie sollen diese den Berg später nutzen können?
* Wie passt ein gegenüber der bisherigen Halde doppelt so großer Berg zum norddeutschen Tiefland?
* Sind die technisch und tatsächlich möglichen Alternativen Verwertung und Versatz der Halde unter Tage überhaupt schon mal geprüft worden?
* Die Grünen der Samtgemeinde Wathlingen fordern eine Analyse der hydrogeologischen und hydrochemischen Lage.

Bürgerreporter:in:

Matthias Blazek aus Adelheidsdorf

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