Shanty-Chöre sorgen im Schulzentrum Burgstraße für ein besonderes Konzertereignis

Ein erstklassiges Geburtstagskind: der Shanty-Chor Celle.
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Ein ganz besonderes Konzertereignis wurde in der Aula des Schulzentrums Burgstraße dargeboten. Drei hochkarätige Shanty-Chöre aus Niedersachsen gaben in einem bis an den Rand gefüllten Saal zweieinhalb Stunden Kurzweil zum Besten. Einer dieser Chöre war der von Ralph Döding geleitete Shanty-Chor Celle, der vor 15 Jahren auf Initiative von Manfred Horstmann gegründet wurde. Seinen Geburtstag hat er nun zum Anlass genommen, die befreundeten Shanty-Chöre aus Cuxhaven und Eilshausen nach Celle einzuladen.

Die Gäste wurden für eine Anreise mit einem professionellen Konzertklang belohnt. Der Abend startete mit glasklarer Musik vom Shanty-Chor Celle, ehe dessen Vorsitzender, Hans Meyer, vor das Mikro trat und ausrief: „Ich wünsche Ihnen ein herzliches Willkommen!“ Stolz konnte Meyer mitteilen, dass sein Chor als bundesweit erster Shanty-Chor die Gelegenheit genutzt habe, in der Dresdner Frauenkirche aufzutreten, und das immerhin eine gute halbe Stunde lang.

Freier Gesang, ein stets präsentes Lächeln und eine ausgewogene Abwechslung

Und dann ging es los. 36 Celler Sänger füllten nebst Chorleiter Ralph Döding die Bühne. Freier Gesang, ein stets präsentes Lächeln und eine ausgewogene Abwechslung bei den Solisten sorgten für beste Eindrücke beim Auditorium. Die Lieder hießen beispielsweise „Die Windjammer kommen“, „Sloop John B.“ und „My Bonnie“. Neben einer festen Instrumentalbegleitung zeigte der Shanty-Chor Celle zusätzliche Rhythmuskomponenten. Selbst das Pfeifen im Chor bei „Strike the Bell“ war sauber und gut vernehmbar.
Überhaupt war es an dem Abend sehr auffällig, wie leicht und unbeschwert alle Shanty-Chöre mit der englischen Sprache umgingen. Von Berührungsängsten war keine Spur zu sehen.
Durchs Programm führte Klaus Erlewein aus Cuxhaven, Ehrenmitglied des dortigen Shanty-Chores und Kenner der Materie. In seiner charmanten Art sagte er beim Hinweis auf die Abwesenheit der Männer wegen der Chorproben: „Singen tut die Lunge wieder freimachen.“
Seine Männer betraten als zweites die Bildfläche, ganz in weiß, mit 25 Sängern. Zu Recht sagte Chorleiter Udo Brozio einleitend: „Es folgt frischer Wind aus Cuxhaven, der nördlichsten Stadt.“ Auch hier gab es wechselnde Solisten. Brozio, der als Offizier der Gorch Fock seinerzeit den ersten Shanty-Chor des Schulschiffs gegründet hatte, begleitete mit Akkordeon und sang solo. Man setzte auf eine Dominanz in den Bassstimmen, interpretierte „Way all the way we’re on the way pull“ und „Alabama John Sherokee“. Der Shanty-Klassiker „Santiano“ riss das Publikum halb von den Stühlen. Jens Papendick war bei „Shenandoa“ gefragt. „Auf geht’s, Jens!“, war als Zwischenruf zu vernehmen.
Das Publikum ging überhaupt den ganzen Abend mit und freute sich über die Lebendigkeit, den Abwechslungsreichtum, die Bewegung und auch den Witz. „Ich war begeistert“, sagte Margarete Wirth nach dem Konzert. „Es war schön, auch mal die Unterschiede zwischen Shanty-Chören festzustellen.“
Die Dritten im Bunde waren die Shanty-Sänger „Die Binnenschiffer“ aus Eilshausen unter der Leitung von Friedel Stockhecke. Sie kamen ebenfalls in weiß auf die Bühne, allerdings mit kurzen Schlipsen, und sie rundeten das Repertoire des Abends mit einer besonderen Liedzusammenstellung ab. „Sailing“ war hier ein ganz besonderes Stück, mit einem erstklassigen Akkordeonsolo, vorgetragen vom Akkordeon-Virtuosen Hermann Bergmeier. Rolf Neubauer sang solo bei „Down by the Sea“, und Gerhard Siekmann präsentierte einen Shanty-Walzer über die Heimat der Walfänger.
Abgerundet wurde der schöne Abend durch einen gemeinsamen Beitrag aller drei Chöre bei „Das Friesenlied“, „Farewell“ und „Das Gorch-Fock-Lied“.

Bürgerreporter:in:

Matthias Blazek aus Adelheidsdorf

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