Puls in der Musik
Von der Grundschule bis zur Oberstufe: Bei den Celler Kinder- und Jugendchortagen stand der Chorgesang im Mittelpunkt
Die 14. Celler Kinder- und Jugendchortage waren auch in diesem Jahr ein Schaufenster der Celler Kinderchorszene. Angefangen mit Kindern im Kindergartenalter bis zu 16-jährigen Jugendlichen erlebten die Besucher in vier Konzerten im Schulzentrum Burgstraße eine große Programmvielfalt. „Dieses Chorfestival macht Mut, ermuntert, bereichert und begeistert jedes Jahr aufs Neue“, sagte der Organisator Egon Ziesmann.
Sie kommen wöchentlich für ein bis zwei Schulstunden zusammen. Gesungen werden Kanons, Lieder, Songs und Rhythmicals, mal einstimmig oft auch dreistimmig, in der Oberstufe natürlich vierstimmig. Erstaunlich, was die Kinder und ihre Chorleiter in so kurzer Zeit erarbeiten und wie hoch die Qualität der Darbietungen ist. Der Kreischorverband Celle veranstaltet seit 2002 diese Chortage, die mittlerweile Kreise ziehen bis nach Südniedersachsen, von wo der Kinderchor „Cantus Cordis“ aus Hardegsen mit zwei großen Chorgruppen und über 80 Kindern angereist ist. An zwei Tagen zeigten 19 Formationen mit etwa 680 Sängerinnen und Sängern vor einem begeisterten Publikum ihr Können.
Im vierten und letzten Konzert der diesjährigen Chortage stellten die Chorklassen des Ernestinums eine der größten Gruppen und zeigten, wie man klassische, konservative Chorliteratur frisch und entstaubt aufleben lässt. Sie gaben die Lieder „Zogen einst fünf wilde Schwäne“ und „Ich armes welsches Teufli“ zum Besten. Das Christian-Gymnasium Hermannsburg erstaunte mit dem rhythmischen „Puls in der Musik“, vergleichbar mit einem Rapsong, um danach ganz zart den Spiritual „This little Light of mine“ mit Klavierbegleitung und illuminiert mit LED-Kerzen vorzutragen. Der Hardegser Hauptchor präsentierte sich mit guter klanglicher Ausgewogenheit und fiel mit dem exakten Aufgang und dabei gesungenem „Viva la musica“ auf. Der Dirigent Gerhard Ropeter forderte, gestikulierte, und die Sänger und Sängerinnen lieferten ab wie ein Profichor. Sie trauten sich auch an schwierige Chorsätze von Johannes Brahms und Felix Mendelssohn-Bartholdy und überzeugten mit reinen klaren Stimmen. Von der Jugendkantorei St. Laurentius Nienhagen unter der Leitung von Oliver Krause gab es, trotz durch Krankheit dezimierter Mitglieder, gekonnt und routiniert „Willkommen“ von dem Kirchenmusiker Stefan Jänke zu hören. Die Mädchen der Kantorei fielen besonders auf, indem sie auswendig und sicher das textreiche Lied „Augen, Ohren, Herz“ von dem jungen Komponisten Gerd Schöne präsentierten. Die „Young Voices“ des Hölty-Gymnasiums traten zum Abschluss auf und sangen mit starken mitreißenden Stimmen Folkloristisches („Sascha“) aus Russland und („Dodi li“) Israel. Das bei Kindern sehr beliebte „Puff, the magic dragon“ überzeugte mit einer Soloeinlage, und mit einer schönen dreistimmigen A-cappella-Choreographie dirigierte Ziesmann seinen Chor zu einem weiteren Höhepunkt des Abends. Es ist einzigartig, was sich in Celle abspielt. Das Organisationsteam unter Leitung des Kreischorleiters Egon Ziesmann hat diese große Veranstaltung wieder einmal souverän gemeistert.
Bürgerreporter:in:Ute Schworm aus Adelheidsdorf |
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