Der Domstein zu Trier
Gewaltige Reste erinnern in Trier an die Macht des römischen Imperiums: Vor dem Trierer Dom liegt eine zerbrochene Dioritsäule, etwa vier Meter lang und rund 65 Tonnen schwer. Der Koloss ist das Überbleibsel von einst vier gigantischen Säulen, die im 4. Jahrhundert das Dach des antiken spätrömischen Domes stützten.
Das Baudenkmal wird Domstein genannt. Anno 1614 fanden Arbeiter das gute Stück bei Renovierungsarbeiten und legten es vor der Domfassade ab.
Eine teuflische Sage rankt sich um dieses Architekturbruchstück. Für die römischen Baumeister war es eine Herausforderung, die vier 12-Meter-Riesen aus dem Odenwalder Felsenmeer nach Trier zu transportieren. Sie baten deshalb den Teufel um Hilfe und schwindelten ihm vor, sie wollten damit das größte sündigste Wirtshaus der Welt errichten. Ein Vorhaben, welches dem Fürsten der Finsternis so richtig gut gefiel und er erklärte sich bereit, die Granitsäulen nach Trier zu schaffen. Erst als Satan mit der vierten Säule vor dem Kirchenbau stand, fiel ihm auf, dass das angebliche Wirtshaus mehr nach Gotteshaus als nach einem Sündenpfuhl aussah. Voller Wut schleuderte er die letzte Säule gegen den Dom, die fiel aber vorher schon zu Boden und zerbrach.