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Mein Freund der Baum

5. Juli 2011
Bestes Sommerwetter.
25°.
Abends um 19:43.
Erna und Hilde sitzen im Schatten der alten Kastanie und halten ein Pläuschchen.

22. Februar 2014
Die Kastanie ist gefallen ... so wie die Baumnachbarin rechts schon im Jahr davor.
Hilde ist im Altenheim im Nachbarort, das Haus verkauft. Den neuen Besitzern bedeutete der Baum nichts.
Erna, die nicht mehr weit vom hundertsten Geburtstag ist, hat das Autofahren aufgegeben und schiebt nun ihren Rollator durch die Gegend. Bis zu ihrer Freundin Hilde kommt sie nicht mehr.

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3 Kommentare

Heute habe ich ein Foto gemacht, wie es dort jetzt aussieht.
Keine Kastanien, keine Bank, keine Senioren ... trostlos.

Ein Baum . . .
Ein Baum in seiner großen Masse
die er nach vielen Jahren hat
hofft das man ihn in Ruhe lasse
vom Wurzelende bis zum Blatt

Der Mensch - dies töricht kleine Wesen
setzt allzu oft die Säge an
tut dann als sei da nichts gewesen
man kann nur sagen - Mann oh Mann

Viele viele tausend Tage
hat ein kleiner Baum vor sich
was steht er aus für große Plage
bis er sich reckt ins Himmelslicht

Der Baum - er grünte und er blühte
so manches Vogelleben lang
wenn er vor Leben nur so sprühte
im Grün die stolze Amsel sang

Wohl oft den Menschen er am Tage
den heiß ersehnten Schatten gab
so ist er nur noch eine Sage
man sprach ihm das Recht auf Leben ab

Er liegt nun da in vielen Teilen
wartet auf der Flammen Gier
oh - Mensch - magst du nur kurz verweilen
und ihm gedenken - heut und hier

ee

Schön gedichtet, Ewald!

Jedesmal, wenn ich dort vorbeigehe, tut es mir in der Seele weh, den Kahlschlag ansehen zu müssen.
Die neuen Besitzer holzen weiter. Hinter dem Hof gibt es ein großes Grundstück mit Obstbäumen. Pflaumen, Mirabellen, Cox Orange ... alles kurz und klein.

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