Die Kirche ist tot

Ein Sarg vor dem Altar und ein am Eingang aufgestelltes Paket mit der Aufschrift „Wen Gott sich sehnlichst in der Gemeinde wünscht“ – mit dieser ungewöhnlichen Installation wurden am 03.04.2011 die Gottesdienstbesucher zur Vorstellung der Konfirmanden in der Stadtkirche empfangen. In einem Themengottesdienst haben sich die Konfirmanden mit der Frage „Wer ist Kirche“ auseinandergesetzt.
Von den Konfirmanden wurde eine Geschichte von einer Kirche, in der niemand mehr zum Gottesdienst kam, vorgetragen. Die Gemeindeglieder ließen sich auch durch persönliche Ansprache nicht mehr aktivieren. Der Pfarrer veröffentlichte eine Todesanzeige für die „tote“ Kirche. Viele Leute folgten der Einladung zur Trauerfeier in die Kirche, in der ein Sarg vor dem Altar aufgebaut war. Bei der Trauerfeier wurden die Gemeindeglieder ein letztes Mal auf die Probe gestellt: Beim Verlassen des Gotteshauses sollten sie einen Blick in den geöffneten Sarg werfen. In dem Sarg befand sich ein Spiegel, so dass sie beim Hineinschauen sich selbst sahen.
Das Spiegelbild sollte also zeigen “Ich bin Kirche. Ich habe eine Aufgabe in der Kirche wahrzunehmen, und wenn kein Leben in der Gemeinde ist oder die Gottesdienste langweilig sind, dann liegt es auch an mir“.
Neugierige Kirchenbesucher, die einen Blick in das am Eingang aufgestellte Paket wagten, wurden ebenfalls mit ihrem Spiegelbild konfrontiert.
Pfarrer Thomas Peters verwies bei seiner Predigt auf die Aktivitäten der evangelischen Kirchengemeinde. Da einige Gemeindeglieder ganz bewusst Angebote für Kinder und Jugendliche als festen Bestandteil der Gemeindearbeit schaffen wollen, ist am 01.04.2001 ein CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) in Stadtallendorf gegründet worden.

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