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Fahrraddemo am 16.4.2020 ab Stadtallendorf

  • Was kleint beginnt, ist der Anfang von etwas Großem. Hoffentlich gilt das auch für die Klimabewegung...
  • hochgeladen von Sören-Helge Zaschke

In der zweiten Aprilwoche war in Dannenrod eín Klimacamp. Während man vorher nur selten die Gelegenheit hatte, einen Klimaaktivisten bei Stadtallendorf zu treffen, waren nun wieder zahlreiche Aktivisten in der Stadt unterwegs. Am Busbahnhof gab es wieder eine Mahnwache, an der ich erfuhr, dass am Freitagnachmittag eine Fahrraddemo stattfinden sollte. Diese sollte um 14:45 Uhr beginnen.

Am Busbahnhof hatten sich zahlreiche Leute eingefunden. Es gab eine kleine Ansprache, bei der Aktivisten erläuterten, warum sie sich für das Klima einsetzen. Da die Ansprache jedoch ohne Verstärker erfolgte, war sie für viele nicht wirklich gut hörbar - man konnte ja wegen der Corona-Pandemie nicht mal einfach für die Ansprache zusammenrücken.

Die Aktivisten ohne Fahrrad stiegen danach in den Solibus, welcher während des Klimacamps wieder zu Gast am Danni war. Übrig blieben etwa zwanzig Fahrradfahrer, die gemeinsam auf der Landstraße über Schweinsberg nach Dannenrod radelten. Das Tempo war mäßig. Ansonsten wäre ein Mitfahrer, der statt eines Fahrrads nur einen Roller zum Treten dabei hatte, nicht mitbekommen.

Bei der Bushaltestelle östlich von Schweinsberg gab es eine kurze Pause. Es wurde darauf hingewiesen, dass man bei Bedarf auch eine kurze Rede halten könne. Es meldete sich aber keiner. Weiterhin gab es den Hinweis, dass man bei der Steigung vor Dannenrod auch schieben dürfe. Nach der Pause ging die Fahrt auf dem Wirtschaftsweg weiter, über den man ohne Fahrt durch Schweinsberg auf die Landstraße nach Dannenrod kommt.

Die etwa zwanzig Radfahrer wurden von mindestens sieben Polizeiautos, einem Polizisten auf einem Motorrad und zwei Radfahrern, auf deren Warnwesten "Ordnungsamt" und "Ordnungspolizei" stand, begleitet.

Die Radfahrer sind ganz gut den Berg hochgekommen, obwohl man auch während der Fahrt einen Corona-Schutz tragen musste. Immerhin gab es bei der letzten Etappe noch etwas Begleitmusik, nachdem eine Teilnehmerin festgestellt hatte, dass sie doch ein passendes Abspielgerät dabei hatte. Ein Musiktitel enthielt einige sehr gut zum Anlass passende Zeilen:

Es sind die Selben die erklären es sei gut so, wie es ist
Und wenn do etwas ändern willst, dann bist do automatisch Terrorist.

Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrier'n
Denn wer nicht mehr versucht zu kämpfen, kann nur verlier'n.

Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

An der Einfahrt zum Danni-Camp wurde die Versammlung offiziell aufgelöst.

Demo?
Viel demonstratiert wurde bei der Fahrraddemo nicht. Die Redebeiträge waren kurz, und es gab während der Fahrt wenig Aktionen (z.B. "Danni lebt!"-Rufe). Außerdem hatte fast keiner eine Flagge oder eine Texttafel dabei. Es fiel aber auf, dass nahezu alle Radfahrer mit Gepäck ausgestattet waren. Die Demo war also eigentlich mehr eine gemeinsame Anschlussfahrt vom Bahnhof zum Camp in Dannenrod.

Ursprünglich war an diesem Tag noch eine Anwohnerdemo geplant, welche um 17 Uhr am Bahnhof von Homberg starten sollte. Dazu sollte eine Anreisemöglichkeit von Stadtallendorf mit dem Solibus (Abfhart 16:30 Uhr) angeboten werden. Die Anwohnerdemo ist aber abgesagt worden. Die Anwohnerdemo ist eine qualitativ hochwertige Demo mit authentischen Berichten zum Geschehen rund um den Autobahn und zahlreichen Gelegenheiten zum gemeinsamen Protestieren wie etwa mit dem Danni-Ruf.

Bei der Radfahrdemo war übrigens auch ein Fotograf, der einen schönen Film von einer Anwohnerdemo in Dannenrod produziert hat: https://www.youtube.com/watch?v=EU9EraCYUdA

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