Brückenbau für die A49 an der Joßklein im August 2022
Im August 2022 wurden die Träger für die A49-Talbrücke über die Joßklein montiert. Die Stahltröge sind von Süden aus über den Geiersberg angeliefert worden. Am südlichen Ende der Brücke wurden die ersten Teile montiert.
Am aufwändigsten war die Montage der vier Stahltröge am nördlichen Ende der Talbrücke. Für deren Installation waren nämlich gleich zwei Kräne nötig. Der eine stand südlich der Joßklein und hat die Teile in die Höhe gehoben und zur nördlichen Seite bewegt. Nördlich der Joßklein stand der zweite Kran, welcher die Teile übernommen und in die endgültige Position gebracht hat.
Am 19. August waren schon drei Stahltröge auf der Nordseite montiert. Gegen 9 Uhr wurde ein kleines Verbindungsstück, welches zwei Tröge verbinden soll, mit dem südlich stehenden Kran in die Höhe gehoben. Es wurde nach der Positionierung seitlich am dritten Trog auf der Nordseite angebracht. Das hat etwa eine Stunde gedauert.
Gegen 10 Uhr bewegte sich eine Gruppe von Bauarbeitern nach Süden, wo das Containerdorf der Bauarbeiter war. Auf der Baustelle gab es in der folgenden Stunde keine nennenswerten Aktivitäten. Offensichtlich war nun Pausenzeit.
Gegen 11 Uhr bestiegen Arbeiter einen Trog, welcher auf einem Transportfahrzeug bereitstand. Auf der Oberseite gab es vier Laschen mit einem Loch. Hier wurden Seile befestigt. Gegen 11:25 Uhr wurde das Teil angehoben und Richtung Norden geschwenkt. Nach etwa einer Viertelstunde war die Endposition der Bewegung erreicht.
Nun folgten erst einmal einige Aktivitäten, die ich nicht erwartet hatte: Bei den auf der Nordseite stehenden Kran wurden Unterlagen für die Stützen in Position gebracht, die Stützen ausgefahren und Gewichte aufgelegt. Eigentlich hätte ich erwartet, dass der Kran schon bereit ist. Erst nach etwa einer Stunde konnte der Kran ausgefahren werden und mit seiner Arbeit beginnen.
Der nächste Arbeitsschritt war die Übergabe des Trogs von einem Kran zum anderen. Der Trog hing mit seinen vier Seilen an einem gleichseitigen Dreieck, an deren anderen zwei Ecken Schlaufen befestigt waren. Die Schlaufen der einen Ecke hatte der erste Kran am Haken. An der anderen Ecke musste der Haken des zweiten Krans eingehängt werden, worum sich zwei Arbeiter auf einer Hebebühne kümmerten. Nach dem Einhängen hat der zweite Kran den Haken hochgezogen, bis keine Last mehr auf der anderen Seite des Dreiecks lag. Danach konnte der andere Haken abgehängt werden. Das hat knapp eine Viertelstunde gedauert.
Zuletzt musste der Stahltrog in seine entgültige Position gebracht werden. Vor dem Aufsetzen auf den Pfeilern wurde er von Arbeitern in die exakte Position gezogen. Nach etwa einer halben Stunde war dies erledigt. Der Kran hatte nun das Teil soweit abgesetzt, dass die Seile ausgehängt werden konnten.
Damit war die Arbeit für mich abgeschlossen, und ich freute mich, die Baustelle verlassen zu können. Auf der einen Seite war es durchaus ein interessanter Vorgang, den man nicht so wirklich oft in seiner Heimat miterleben kann. Auf der anderen Seite musste man sehr viel Gedult mitbringen, um einen kompletten Einhebevorgang zu erleben.