Zahnärzte in Hessen spenden für Malawi oder gemeinsam geht es besser !
Welcher Zahnarzt hätte gedacht, dass seine Zahnzangen mal in Südost-Afrika landen und in der dortigen Zahnklinik noch zum Einsatz kommen? Mehr als zehn Zahnärzte und ein Dentaldepot reagierten spontan als sie in der Zeitschrift der hessischen Zahnärzte "DHZ" den Spendenaufruf einer ehemaligen Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes im Main-Taunus-Kreis lasen. Sie arbeitet dort im Auftrag der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und leistet dort Entwicklungshilfe.
Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Man schätzt, dass die meisten Menschen dort mit ungefähr einem US-Dollar pro Tag auskommen müssen. Oft ist der Treibstoff knapp und da es kaum was zu exportieren hat, geht es in vielen Gebieten bergab. Entsprechend schwierig gestaltet sich der Zugang zu Bildungseinrichtungen und zur Gesundheitsfürsorge.
Umgehend wurde das benötigte Instrumentarium in das Gepäck einiger Entwicklungshelfer, die sich auf Heimaturlaub befanden, umgepackt und mittlerweile ist bereits gut die Hälfte des Materials vor Ort angekommen. Für die restlichen Geräte hatte Herr Kollege H. Köller aus Stadtallendorf eine Idee und Lösung. Als Mitglied des Rotary Clubs in Marburg konnte er den Kontakt zu einer Kirchengemeinde herstellen, die wiederum ein Malawi-Projekt in der Hauptstadt Lilongwe unterstützt. Durch die Zusammenarbeit mit der Initiative „Hilfe für Malawi e.V.“ im Bereich der Katholischen Pfarrgemeinde in Visbek in Niedersachsen werden im Herbst die restlichen Instrumente in einen Container mit einer weiteren Hilfslieferung verfrachtet.
Mit dieser kleinen Aktion war es möglich, interkontinental einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit zu leisten.
Unser herzliches Dankeschön geht an:
o Grill & Grill, Dentalfachhandel, Frankfurt am Main
o Dr. V. Schneider, Kriftel
o Zahnarzt E. Kullek, Wettenberg-Wißmar
o Dr. A. Pletka, Freigericht
o Dr. R. Gerlach, Bensheim (große Kiste)
o Zahnarzt, H. Köller, Stadtallendorf
o Zahnarzt M. Englaender, Linsengericht
o Zahnärztin B. Werner-Hoensch
o Dr. A. Behrendt, Giessen
o Dr. V. Müller-Lessmann, Giessen
o Dr. D. Mühlich, Gießen
Auszug aus Briefen von Frau Faust aus Malawi:
„Am Abend übernachteten wir dann an einer Schule, umgeben von ganz süßen kleinen Dreckspatzen, die meine Haare untersuchten, alles nachschwätzten was wir ihnen vorsagten. Die alte Schule besteht aus getrockneten, kaputten Lehmziegeln und einem kaputten Strohdach. Es sind 200 Schüler zu unterrichten und 4 Lehrer und Hilfslehrer bewerkstelligen das. Wir haben in der Schule gefrühstückt. Dabei gibt es eine neue Schule, die aber kein Dach hat, es sei das Geld ausgegangen. Sophos, mein Kollege arbeitet auf dem Stadtplanungsamt und will sich gleich erkundigen, was da gelaufen ist.“
Ein erster Schritt ist getan - weitere sollen folgen: Die Hilfe für Malawi geht in die nächste Runde
Noch ist der Platz in dem Container für Malawi, der von Visbek aus auf Reisen gehen wird, nicht ausgeschöpft. Am Hilfsprojekt beteiligte hessische Zahnärzte werden mit der Bitte um Sachspenden an die Dentalindustrie herantreten. Außerdem werden alle Leser des „DHZ“ gebeten, die Aktion weiter zu unterstützen, indem sie zahnmedizinische Geräte spenden.
Benötigt werden alle Arten von chirurgischen Instrumenten, rotierende Instrumente für chirurgische, konservierende und endodontische Behandlungen. Ferner Hand- und Winkelstücke für Mikromotoren und auch Instrumente für das „Cavitron“ Zahnsteingerät von Dentsply. Sollte jemand im Besitz von Zahnsteinentfernungsgeräten sein, die transportabel sind, sind auch diese willkommen. Es werden zwar auch Großgeräte wie z.B. Autoklaven benötigt, dazu müssen aber erst noch die Betriebsbedingungen geklärt werden. Wer Interesse hat, meldet sich bitte bei der unten genannten Kontaktadresse. Hier erhält man auf Anfrage auch Listen der benötigten Instrumente.
Auch die Leser von Myheimat werden gebeten zu helfen. Geben Sie diese Information an Ihre Zahnärztinnen und Zahnärzte weiter und bitten Sie diese, uns zu unterstützen! Sie wissen doch: Geemeinsam geht es besser!
Der Text wurde von Herrn Zahnarzt Dr. Klaus-Günther Dürr vom Gesundheitsamt des Main-Taunus-Kreis für die Hessische Zahnärzte Zeitung "DHZ" erstellt. Danke, dass ich ihn den Lesern von Myheimat vorstellen darf!
Korrespondenzanschrift:
Dr. Klaus-Günther Dürr
Gesundheitsamt Main-Taunus-Kreis
Leiterin: Dr. R. Mühlhaus
Am Kreishaus 1-5
65719 Hofheim
Herbert Köller
Bahnhofstrasse 23
35260 Stadtallendorf