Unspezifischer Kopfschmerz: Oft sind die Zähne schuld daran
Frankfurt, 02. September 2013.
Es hämmert, es zieht, es dröhnt - den sprachlichen Bildern, mit denen Betroffene das Phänomen Kopfschmerz zu beschreiben versuchen, ist eines gemeinsam: Sie schildern eine Empfindung, die so intensiv ist, dass alles andere davon verdrängt wird. Von gelegentlichen Kopfschmerzen sind mehr als die Hälfte der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland betroffen.
Kopfschmerzen können viele Ursachen aus unterschiedlichen Gebieten der Medizin haben. Eine spezielle, fachübergreifende medizinische Ausbildung fehlt, weshalb häufig nur eine medikamentöse Behandlung der Schmerzen, aber keine Therapie der Ursachen durchgeführt wird.
In vielen Fällen kann eine Störung des Kauorgans die Ursache sein.
Am Kopfschmerztag, dem 5. September, wird das öffentliche Interesse auf das Thema Kopfschmerz in seinen vielen Erscheinungsformen gelenkt. Wenngleich Kiefer und Zähne Bestandteil des Kopfes sind, ist der Zusammenhang von Erkrankungen des Kauorgans und Schmerzen im Kopfbereich nach wie vor nur wenigen Menschen bekannt. Als Beratungsinstanz für alle Patientinnen und Patienten weist die Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) auf die wichtige Rolle des Zahnarztes bei der Behandlung ungeklärter Kopfschmerzen hin.
Das Kauorgan ist ein perfekt abgestimmtes System aus Kiefergelenken, Kaumuskulatur, Nerven, Zähnen und Zahnfleisch, die untereinander kommunizieren. Auf jede Veränderung im System reagieren die Kaumuskeln und in der Folge die skelettale Muskulatur (Hals, Nacken, Rücken etc.) mit verstärkter Aktivität und diese führt zu ungewollten und schädlichen Auswirkungen (Parafunktionen) wie nächtlichem Zähneknirschen. Die Störung des Gleichgewichts im Kausystem (Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) hat Einfluss auf die Körperhaltung und Bewegung und kann für verschiedene Krankheiten ursächlich sein. Hierzu zählen Kopfschmerzen
unterschiedlicher Art oder auch Ohrgeräusche (Tinnitus).
„Allen Patienten, die an regelmäßig wiederkehrenden Kopfschmerzen ungeklärter Herkunft leiden, ist ein Besuch bei ihrem Zahnarzt dringend zu empfehlen. Wenn, wie in vielen Fällen, der Grund für die Schmerzen in einer Funktionsstörung im Bereich der Kiefer und der Mundmuskulatur zu suchen ist, kann ein Zahnarzt durch eine Funktionsanalyse nicht nur Klarheit über die Ursache schaffen, sondern zugleich eine individuelle abgestimmte Therapie empfehlen. Vielen Patienten kann bereits durch eine Aufbissschiene dauerhaft geholfen werden“, erläutert
Prof. Dr. Olaf Winzen, Vorstandsmitglied der LZKH.
Ein eigenes Spezialgebiet, die Craniomedizin (Kooperation von Zahnmedizin, Orthopädie, HNO, Physiotherapie, Neurologie und ggf. Psychotherapie) befasst sich mit der Diagnostik besonders komplex gelagerter Fälle und ihrer Therapie.
Die Patientenberatung unter der Hotline 069 427275 - 169 und die Zahnarztsuche auf den Internetseiten der LZKH (www.lzkh.de) helfen betroffenen Patientinnen und Patienten einen Experten im Bereich Funktionsdiagnostik in ihrer Nähe zu finden.
Kontakt:
Landeszahnärztekammer Hessen
Veit Justus Rollmann
Rhonestr. 4,
60528 Frankfurt
069 427275-116
E-Mail: rollmann@lzkh.de
Internet: www.lzkh.de
"Vielen Patienten kann bereits durch eine Aufbissschiene dauerhaft geholfen werden“
Kann ich nur bestätigen - bei mir gibt's seitdem keine Kopfschmerzen mehr!