Stadtallendorf: Evangelische und katholische Christen begeben sich beim ökumenischen Kirchenrundgang gemeinsam auf den Weg
Am 30.10.2011 fand in Stadtallendorf der erste ökumenische Kirchenrundgang statt. Rund 30 Teilnehmer haben an der rund dreistündigen Führung teilgenommen, die von der Pfarrkirche St. Katharina in der Altstadt über die katholische Kirche St. Michael zur evangelischen Stadtkirche führte.
Die besuchten Kirchen prägen im besonderen Maß das Stadtbild: St. Katharina mit einem gotischen Westturm mit hoher Barockhaube und einem barocken Saalbau aus den Jahren 1732/33 überragt die Dachlandschaft der Altstadt. Die 1961 und 1960 geweihten Kirchen St. Michael und die Stadtkirche befinden sich in der Stadtmitte und gehören zu den Vertretern der modernen Sakralarchitektur. In den Jahren 1952 bis 1965 entstanden in Stadtallendorf fünf Kirchenneubauten, zu denen auch die Notkirche („Diasporakapelle“, heute Gemeindesaal) in der Liebigstraße, die katholische Kirche Christkönig sowie die evangelische Herrenwaldkirche zählen.
Den Teilnehmern des ökumenischen Kirchenrundganges wurde ein abwechslungsreiches Programm mit geistlichen Impulsen, Führungen durch die besuchten Kirchen und ein Abschlussimbiss am Tisch der Begegnung in der Stadtkirche geboten.
Der markante Tisch ist für den 2. ökumenischen Kirchentag in München hergestellt worden und gehörte zu den zentralen Installationen der Wasserkirche auf dem Jubiläums-Hessentag in Stadtallendorf. Er erinnert an die zentrale Bedeutung von Tischgemeinschaften im Leben und in den Lehren von Jesu Christi und lädt die Besucher ein, am „Tisch des Lebens“ Platz zu nehmen. Er steht auch für die Ökumene der Herzen im Himmelreich, bei der nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten zählen.
Bei den Abschlussgedanken in der Stadtkirche betonte Pfarrerin Stefanie Busch:
"Wenn wir als evangelische und katholische Christen, die gemeinsam auf dem Weg sind, die Schwellen unserer Kirchen übertreten und dabei vielleicht auch unsere Vorurteile aufgeben, dann verändert ich auf ungeahnte Weise unsere Sicht auf die Welt und auf die anderen. Mit unserem ökumenischen Kirchenrundgang sind wir auf dem Weg unsere Einsichten zu vertiefen und unsere Aussichten zu erweitern“.
Die Abschlussgedanken waren auch mit einer Einladung verbunden, die Kirchen zu besuchen. Die Schönheit der Architektur und der bunten Kirchenfenster erbaue Leib und Seele und lässt sich nur von innen her verstehen und erleben.