Professionelle Zahnreinigung eine wichtige Vorsorgebehandlung zur Zahngesundheit
Immer wieder müssen Zahnärzte feststellen, dass der Wert von professionellen Zahnreinigungen (PZR) von Krankenkassen und Krankenversicherungen angezweifelt werden. Deswegen habe ich den nachfolgenden Beitrag der „Initiative proDente e.V.“ von deren Homepage geholt und hier auf Myheimat eingestellt.
Die Professionelle Zahnreinigung, kurz PZR, ist grundsätzlich für jeden Erwachsenen sinnvoll. Sie ist fast schmerzfrei und am Ende bleibt das gute Gefühl, wenn man mit der Zunge über die glatt-polierten, sauberen Zähne fährt.
Bei einer PZR reinigt eine Prophylaxe-Fachkraft in der Zahnarztpraxis die Zähne von allen harten und weichen Belägen. Auch Verfärbungen, die auf den Zähnen haften, wie Kaffee- und Tee-Beläge werden mit erfasst. Nach der Politur, am Ende einer PZR, erhalten die Zähne wieder ihre natürliche, ursprüngliche Zahnfarbe. Was man mit bloßem Auge nicht sieht: Viele schädliche Bakterien, die vorwiegend in den weichen Belägen vorhanden sind, werden ebenfalls gründlich entfernt. So entsteht der eigentliche Vorsorge-Effekt: Karies und Parodontitis – beides von bestimmten Bakterien verursachte Erkrankungen – haben wenig Chancen.
Nur Optik oder auch medizinisch sinnvoll?
Natürlich reicht eine einmalige Professionelle Zahnreinigung nicht aus. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine PZR, abhängig vom individuellen Erkrankungsrisiko regelmäßig durchgeführt, eine ideale Ergänzung zur häuslichen Mundhygiene ist. Je nach individueller Situation muss der Zahnarzt die notwendigen Zeitabstände mit dem Patienten abstimmen.
Allgemeinerkrankungen und die Mundhöhle:
Einige Erkrankungen stehen mit Belägen in der Mundhöhle in ungünstiger Wechselbeziehung. So haben Diabetiker beispielsweise ein erhöhtes Risiko, dass aus von Belägen verursachten Zahnfleischentzündungen eine Parodontitis entsteht – eine Zahnbetterkrankung, die in der Folge zu starkem Knochenabbau und Zahnlockerung bis hin zum Zahnverlust führt. Doch auch umgekehrt beeinflusst eine bereits bestehende, unbehandelte Parodontitis die Einstellung des Zuckerstoffwechsels beim Diabetiker sowie andere Erkrankungen negativ. Wissenschaftliche Studien geben deutliche Hinweise, dass der Verlauf von Parodontitis-Erkrankungen mit der Dauer und Schwere von Rheumaerkrankungen zusammenhängt. So konnte eine Studie zeigen, dass durch die Behandlung einer Parodontitis die Entzündungswerte im Blut von Rheuma-Patienten sinken. Bei einer Parodontitis können Entzündungsbotenstoffe ebenso die Blutgefäße im Körper beeinflussen und so eine Arteriosklerose begünstigen.
Die PZR hilft, einer Parodontitis vorzubeugen aber auch, eine Parodontitis so zu behandeln, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet.
Gesunde Zähne sparen bares Geld!
Für Kinder und Jugendliche werden in Zahnarztpraxen individuelle Prophylaxeleistungen von 6 bis einschließlich 17 Jahren angeboten, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Erwachsene müssen für eine PZR selbst aufkommen. Die Kosten sind abhängig vom Umfang und Zeitaufwand der PZR. Eine Investition, die sich im Interesse der Lebensqualität lohnt, und auf Dauer noch Geld spart. Denn: Von Karies zerstörte Zähne müssen meist aufwendig durch Füllungen oder sogar Zahnersatz behandelt werden. Wer gerade neuen Zahnersatz bekommen hat – vielleicht gar in Form von Implantaten – hat möglicherweise bereits tief in die Tasche greifen müssen. Wichtig ist jetzt, den Status Quo mit gründlicher Zahn- und Zahnersatzpflege möglichst lange zu erhalten. Gerade die Pflege von Implantaten oder die Reinigung zum Beispiel unter Brücken fällt vielen zu Hause schwer. Die Prophylaxe-Fachkraft erklärt bei der PZR die Reinigung von schwer zugänglichen Stellen mit Zahnseide, Floss und Zahnzwischenraumbürstchen. Sie hilft, diese Stellen dauerhaft sauber zu halten. Eine Voraussetzung dafür, dass der Zahnersatz lange Freude macht.
Auch Prothesen brauchen Pflege!
Nicht nur die eigenen Zähne, auch eine Zahnprothese muss regelmäßig gereinigt werden. Auf Voll- oder Teilprothesen bilden sich ebenfalls immer wieder Beläge, die Bakterien enthalten. Die Zahnprothese sollte daher nach Möglichkeit nach jedem Essen herausgenommen und gereinigt werden. Reinigt man die Prothese nur im Mund, erwischt man die Beläge an der Prothesenunterseite nicht. Auf Dauer entstehen so Entzündungen und Mundgeruch. Für die Reinigung empfiehlt sich eine spezielle Prothesebürste. Zahncremes mit groben Putzkörpern sind nicht geeignet, sie könnten den Prothesenkunststoff zerkratzen. Besser sind spezieller Prothesenreinigungsschaum oder eine flüssige Handseife. Ebenso sind Reinigungsbäder zu empfehlen, zusätzlich sollte allerdings immer auch eine mechanische Reinigung mit der Bürste erfolgen. Tipps für die Prothesenreinigung geben zahnmedizinische Prophylaxe-Assistentinnen sowie der Zahnarzt. In hartnäckigen Fällen kann eine Reinigung mit anschließender Politur der Prothese im Dentallabor notwendig sein.
Von: Dr. Kerstin Albrecht
Initiative proDente e.V.
Aachener Straße 1053-1055
50858 Köln
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