Parodontitis häufigste Ursache für Zahnverlust
Frankfurt am Main, 11. Mai 2016. Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas und Diabetes gehört die Parodontitis hierzulande zu den größten Volkskrankheiten. In der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen ist nahezu jeder Zweite von einer Parodontitis betroffen.
Meist entwickelt sich eine Parodontitis sehr langsam und fällt oft erst nach dem 40. oder 50. Lebensjahr auf, zumal sie häufig ohne deutliche Schmerzen verläuft. Erstes Anzeichen ist Zahnfleischbluten. Entzündungsbedingt verfärbt sich das Zahnfleisch dunkelrot. Ist die Erkrankung fortgeschritten und der gesamte Zahnhalteapparat beeinträchtigt, geht das Zahnfleisch zurück und die Zähne lockern sich bis zum Zahnverlust.
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, von dem 90 % aller Diabetiker betroffen sind, können parodontale Entzündungen zu einem ungünstigen Krankheitsverlauf beitragen. So kann eine Parodontitis die Insulinresistenz des Gewebes erhöhen und damit die Einstellung des Blutzuckers erschweren. Andererseits hat ein schlecht eingestellter Diabetes-Patient ein höheres Parodontitis-Risiko. Bakterien aus dem Mund- und Rachenraum können auch Erkrankungen des Atmungstraktes hervorrufen. Herzerkrankungen oder Frühgeburten können ebenfalls durch eine Parodontitis ausgelöst werden. Verursacher einer Parodontitis sind meist bakterielle Zahnbeläge, die durch eine mangelhafte Mundhygiene entstanden sind. Eher selten ist die aggressive Parodontitis, die genetische Ursachen hat. Ein erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln, haben Raucher, die auch schlechter auf eine Parodontitistherapie ansprechen.
Wie Dr. Alfons Kreissl, stellvertretender Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen, berichtet, ist die vollständige Beseitigung der bakteriellen Zahnbeläge Grundlage einer erfolgreichen Therapie dieser chronischen Erkrankung: „Patienten erfahren durch Mundhygieneinstruktionen in der Zahnarztpraxis, wie sie Zähne und Zahnfleisch dauerhaft sauber halten können. Denn um den Entzündungsprozess zum Stillstand zu bringen, kommt es ganz entscheidend auf die Kooperation des Patienten an. Manchmal lässt sich die zusätzliche Verordnung von Antibiotika nicht umgehen. Wichtig ist außerdem eine regelmäßige Nachsorge in Abständen von drei bis sechs Monaten, um eine erneute Entzündung frühzeitig erkennen zu können. Dazu ist eine unterstützende Parodontitis-therapie erforderlich. Ohne diese Nachsorge könnte die Erkrankung zurückkehren.“
Weitere Informationen sind verfügbar über die beiden Websites
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