Verzeihen ja, vergessen nie!
Gegen das Vergessen. Stolpersteinverlegung in der Altstadt von Stadtallendorf
Weitere sechs Stolpersteine wurden am 7.12.22 im Bereich der Hahnenstraße und Mittelstraße feierlich eingeweiht. Das Projekt der Stolpersteine von Künstler Gunter Demnig erinnert international an die vom NS-Regime verfolgten Menschen und bildet das weltweit größte dezentrale Mahnmal. Zur Einweihung waren Schülerinnen und Schüler der Georg-Büchner-Schule anwesend, die die Lebensgeschichte der betroffenen Menschen vortrugen. Besonders wertvoll waren die Worte von Herrn Budow, Enkel der geflüchteten Familie, der zum Anlass der Verlegung aus Israel mit Frau und Sohn anreiste. Die Familie Ransenberg war in Allendorf fester Teil der Gemeinschaft und bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern sehr geschätzt. Ihr Gemischtwarenladen war wesentlich im Ortsbild verankert. Budows Großmutter erzählt ihren Kindern und Enkelkindern, wie sich die Allendorferinnen und Allendorfer für die Familie einsetzten, als die Bedrohung durch das NS-Regime wuchs. Dass diese regelmäßig BBC-Radio hörten, war im Ort bekannt und wurde strengstens geheim gehalten. Als die Familie die seltene Möglichkeit nutzte zu fliehen, standen die Menschen vor dem Haus Schlange, um sich zu verabschieden.
Bürgermeister Somogyi betonte zum Anlass die Wichtigkeit, sich gegen Antisemitismus und gegen das Vergessen einzusetzen.
Die musikalische Untermalung durch das Trio Santiago rundete die Veranstaltung gelungen ab.
Pressemitteilung der Stadt Stadtallendorf
Text: Katharina Hillmann/DIZ Stadtallendorf
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