Foto des Monats im DIZ-Stadtmuseum Stadtallendorf: Der Bahnhof von Allendorf
Nachdem im DIZ - Stadtmuseum in Stadtallendorf eine Ausstellung mit Fotos aus der Geschichte der jungen Stadt im Grünen zu Ende gegangen ist, werden in der nächsten Zeit Fotos als "Foto des Monats" in der Öffentlichkeit präsentiert.
Der Bahnhof Allendorf 1959
Der Bahnbetrieb auf dem Abschnitt Kirchhain – Treysa der Main-Weser-Bahn wurde 1850 aufgenommen.
In Allendorf entstand ein Haltepunkt mit einem Bahnwärterhäuschen und zwei Bahnsteigen. Im April 1904 wurde Allendorf dann eine Haltestelle mit zwei Bahnhofsgleisen, einer Ladestrasse und einem Güterschuppen mit Laderampen, die Bahnsteige wurden auf 200 Meter verlängert. In 1907/08 wurde an Stelle des Bahnwärterhauses das Bahnhofsgebäude, das auf diesem Foto zu sehen ist, gebaut. Zwischen den Weltkriegen wuchs das Güteraufkommen, so dass die Ladeanlagen vergrößert wurden. Mit Errichtung der Sprengstoffwerke ab 1938 wurden die Gleisanlagen erheblich ausgebaut und zwei Stellwerke wurden errichtet. In dieser Zeit entstand auch die Personenunterführung am Bahnhof, da die Landstraße von Kirchhain kommend in Richtung Neustadt, die vorher über die Bahnanlagen führte, verlegt wurde.
Im Gelände der DAG und der WASAG wurden etwa 39 km Gleis und 97 Weichen verlegt. Nach dem Krieg wurden auf den Gleisanlagen tausende schadhafter Eisenbahnwagen abgestellt, die später dann verschrottet wurden.
Die industrielle Entwicklung Allendorfs führte zu einem starken Anstieg des Personen- und Güterverkehrs. 1959 benutzten ca. 1.200 Berufstätige täglich die Züge der Bahn in Allendorf. 1958 wurden dort 90 000 Fahrkarten verkauft. Die Stationierung der Bundeswehr ließ einen weiteren Anstieg der Fahrgäste erwarten, die Bahn plante den Bau einer Empfangshalle, den Anbau einer neuen Fahrkartenausgabe und einer WC-Anlage. 1958 wurden im Expressgutverkehr 9.921 Sendungen versandt und 17 328 Sendungen empfangen, im Güterverkehr (Eil- und Frachtstückgut) wurden 44 194 Sendungen versandt und 17 524 empfangen.
Das Foto ist im SDchaukasten des DIZ/Stadtmuseum zu sehen.
Außerdem natürlich auf der Homepage http://www.diz-stadtallendorf.de/
Für die auswärtigen Leser sei erläutert, dass das DIZ das Dokumentations- und Informationszentrum tadtallendorf ist. Die Sprengstoffwerke waren die DAG = Dynamit Nobel Aktiengesellschaft (AG) und WASAG = Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff AG.