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Barmer-GEK Pflegereport: Mundgesundheit bei Pflege- bedürftigen wichtiger denn je
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  • Damit auch in Zukunft die zahnärztliche Betreuung klappt, haben Hessens Zahnärzte ein Konzept entwickelt
  • Foto: Initiative proDente e.V. Köln
  • hochgeladen von Herbert Köller

Hessische Zahnärzte stellen tragfähige Konzepte bereit

Frankfurt, 26. November 2014. Die Menschen in Deutschland werden immer älter und behalten zunehmend ihre eigenen Zähne.
Der Erhalt der Mundgesundheit von Seniorinnen und Senioren betrifft auch die häusliche und stationäre Pflege in erheblichem Maße. Diesen Umstand bestätigt auch der Barmer-GEK Pflegereport, der gestern in Berlin vorgestellt wurde. Vor allem die Pflegebedürftigen in Heimen sind laut den Reportergebnissen zahnmedizinisch deutlich schlechter versorgt, als der Bevölkerungsdurchschnitt oder Personen in häuslicher Pflege. Die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt wird zudem in den kommenden Jahrzehnten kontinuierlich weiter anwachsen - mit regionalen Unterschieden. So wird für Hessen, dem Bundesland mit der geringsten Kapazität an Heimplätzen (Report, S. 99), ein Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen von rund 199 Tsd. im Jahr 2010 auf 378 Tsd. im Jahr 2060 zu verzeichnen sein (Report, S. 73).

Auf Landesebene wird durch die Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) schon seit Langem an Konzepten zur Verbesserung der Versorgung pflegebedürftiger und behinderter Menschen gearbeitet. So stößt das Pilotprojekt der LZKH mit Schulungen zur Mundhygiene und Zahnpflege für Pflegekräfte in Alten- und Pflegeheimen bei den Senioreneinrichtungen auf starkes Interesse.

„Die Vorträge durch erfahrene Praktiker der Alterszahnmedizin verfolgen mehrere Ziele: Pflegerinnen und Pfleger sollen über die Besonderheiten der Mundpflege und die Krankheitsbilder informiert werden, denen sie in ihrer Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen begegnen. Mithilfe einer Schulungs-CD-ROM werden die typischen Symptome und Verläufe von Gingivitits, Parodontitis, Karies und auch die Vorstufen von Tumoren einfach, aber fachlich korrekt, veranschaulicht. Die Schulungen sollen die Pflegekräfte für die Besonderheiten der Mundsituation der ihnen Anvertrauten sensibilisieren“, erläutert Dr. Antje Köster-Schmidt, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Hessen.

Ein weiteres Ziel ist die Optimierung der Mund- und Zahnpflegeprozesse in den Heimen, um dadurch eine Erleichterung der Arbeit für das Pflegepersonal und die nachhaltige Verbesserung der Mundgesundheit bei den Bewohnern zu erreichen. Im Rahmen der Schulungen werden speziell auf die Bedürfnisse pflegebedürftiger älterer Menschen hin optimierte Instrumente zur Mund- und Prothesenpflege sowie Modelle von Zahnersatz, anhand derer die Handhabung der Reinigungsutensilien veranschaulicht werden kann, vorgestellt; ebenso behutsame Handgriffe – etwa zur Erleichterung der Mundöffnung bei schwerstdementen Patienten.

„Pflegebedürftigkeit ist angesichts der immer weiter steigenden Lebenserwartung kein Einzelfallschicksal mehr. Gerade für die Zahnmedizin stellt der demografische Wandel eine immense Herausforderung dar. Sicherstellung der Mundgesundheit durch entsprechende Prophylaxe, auch im Rahmen der stationären Un- terbringung, ist ein entscheidender Schritt zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes älterer Menschen. Wir müssen den Weg, den wir in Hessen schon vor längerem richtungsweisend eingeschlagen haben, konsequent weitergehen“, kommentiert Dr. Michael Frank, Präsident der Landeszahnärztekammer Hessen.

Auf Bundesebene haben die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassen- zahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) bereits 2010 das umfassende Konzept Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter zur Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen vorgestellt. Eckpunkte sind beispielsweise die regelmäßige Überprüfung der Mundgesundheit auch im Hinblick auf Merkmale beginnender Krankheitsprozesse, Reinigung und Überprüfung von Zahnersatz, lokale Fluoridierung sowie Hilfestellung bei der Mundhygiene und Ernährungsberatung unter Einbezug von Pflegepersonal und Angehörigen.

Informationen und Materialien zur Alterszahnheilkunde stehen auf der Webseite der Landeszahnärztekammer (www.lzkh.de) bereit. Fragen zur zahnmedizinischen Versorgung älterer oder behinderter Menschen beantwortet die Patientenberatungsstelle der LZKH unter der Hotline 069 427275-169.

Kontakt:
Landeszahnärztekammer Hessen
Pressestelle Veit Justus Rollmann
Tel. 069 427275-116, E-Mail: rollmann@lzkh.de

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