Afrika im Brennpunkt!
Afrika ist für uns vieles zugleich: Sehnsuchtsort der Touristen an den Stränden der Kap-Region Südafrikas, Ziel für Fotosafaris in seinen Nationalparks und ein Kontinent mit vielfältigen Herausforderungen und Chancen.
Afrika konfrontiert den deutschen Besucher auch mit Orten der kurzen Kolonialzeit Deutschlands in Afrika, als es "einen Platz an der Sonne" suchte. Das ist längst Geschichte, die manchmal romantisiert wird undverdrängt wird, welches Leid die damaligen Bewohner erfahren haben.
Afrika war und ist ein Kontinent in ständigem Wandel: Die früheren Kolonialherren sind heute Partner einer Entwicklungszusammenarbeit. Der Begriff Entwicklungshilfe gehört heute ins Abseits des Politikersprech. Der "Marschallplan für Afrika" des Jahres 2017 wurde umformuliert zur Partnerschaft auf Augenhöhe.
Afrika ist ein Kontinent der Widersprüche: Bittere Armut und Hunger in den Slums auch der wirtschaftsstarken Länder wie Südafrika und nicht nur in der Sahelzone, Luxus einiger in den Metropolen. "Leap Frogging" ist der Terminus technicus für das Überspringen zahlreicher
Entwicklungsstufen hinein in das 21. Jahrhundert.
Dem gegenüber steht zum Beispiel in Südafrika eine Jugendarbeitslosigkeit von 63,5 Prozent, eine durch die Regierung getriebene Schuldenspirale, die primär die eigene Klientel und zu viele Staatsbeamte bedient bei unzureichender Finanzierung des Erziehungsund
Gesundheitswesens ("maximum government, minimal education").
Die Coronapandemie zeigt in einem Brennglas auf die Defizite der Länder, hierzulande wie auf dem afrikanischen Kontinent. Rotarische Projekte deutscher mit afrikanischen Clubs sind in vielen Ländern Afrikas mehr als willkommen.
Rotary in Afrika
Um Chancen für Rotary in Afrika auszuloten hatte Henning von Vieregge, der Governor des Leitdistrikts, den Vorsitzenden des Länderausschusses Deutschland-Südliches Afrika, PDG Bernhard Maisch, gebeten, im neuen Gesprächsformat "1820 Connect" Chancen für Rotary und rotarische Projekte für den Kontinent Afrika auszuloten und Beiträge zusammen mit PDG Rainer Moosdorf, gleichfalls Mitglied des Länderausschusses, zu moderieren.
Zoom Meeting
Beim Zoom Meeting "1820 Connect – Afrika" wurden diese Brücken von Clubs mit bestehenden Afrikaprojekten zu Clubs mit Interesse an rotarischem Engagement in Afrika mit 57 Teilnehmern geschlagen.
Es nahmen über die Distriktgrenzen hinaus auch zahlreiche Mitglieder des Länderausschusses aus ganz Deutschland und Rotarier aus Südafrika teil, wie der amtierende Governor von D9350 Dr. Carl-Heinz Duisberg.
Chancen und Probleme
Im Impulsreferat über "Chancen und Probleme rotarischer Projekte"machte PDG Bernhard Maisch folgende allgemeine Punkte deutlich:
1. Afrika ist genauso vielfältig und uneinheitlich wie Europa.
2.Unsere Vorstellungen zu Afrika bedienen wir häufig mit vorgefassten Denkmustern wie den "drei Ks" -Krisen, Konflikte, Korruption. Doch eigentlich sollte die Entwicklungspolitik und unsere eigene Einstellung geprägt sein von Würde, Widerspruchsfreiheit, Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit. "Diese vier Ws in der Diskussion setzen die gleiche Augenhöhe im Dialog mit den afrikanischen Partnern voraus", so Andreas Freytag und Stefan Liebing, Mitglied des Länderausschusses Deutschland-Südliches Afrika, in der FAZ vom 30. Oktober 2020.
Prof. Dr. Bernhard Maisch hat den kompletten Beitrag im Rotary Magazin veröffentlicht.