Initiative des TSV Eintracht Stadtallendorf zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
Der TSV Eintracht Stadtallendorf verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt zu fördern. Dies drückt sich in vielen Gruppen aus, die von Sportinteressierten aus diesem Personenkreis besucht werden. So ist der TSV Eintracht Stadtallendorf z. B. Stützpunktverein im Rahmen der Initiative „Integration durch Sport“.
Situation:
Unsere Stadt Stadtallendorf hat insgesamt ca. 21.600 Einwohner. Davon sind 4.250 Menschen mit Migrationshintergrund, die sich auf rund 72 Nationalitäten verteilen. In allen Abteilungen des TSV Eintracht Stadtallendorf gehen Menschen ihrem Sport nach, die Ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben. Sie sind integriert und nehmen am Vereinsleben teil.
Die Turnabteilung des TSV Eintracht Stadtallendorf beschäftigt mit der Diplom-Sportlehrerin Claudia Genz und der Gymnastiklehrerin Ellen Karama zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen. Sie sind in den verschiedenen Arbeitsbereichen der Abteilung tätig. Während der Hauptarbeitsschwerpunkt von Claudia Genz der Rehabilitationssport ist, beginnt die Arbeit von Frau Karama bei den Krabbelkindern ab einem Alter von ca. 1½ Jahren. Das Programm einer ihrer Gruppen ist als „Mutter und Kind–Turnen“ angelegt. Es wendet sich an Frauen mit ihren Kindern, die einen Migrationshintergrund haben. Zunehmend sind auch Frauen und Kinder aus dem Personenkreis der Aussiedler anzutreffen. Diese Gruppe verzeichnet eine rege Nachfrage und wird sehr gut besucht.
Über dieses Sportangebot hinaus tun sich aber erwachsene Migrantinnen häufig sehr schwer, Zugang zu Sportangeboten zu finden. Diese Personengruppe ist stark unterrepräsentiert. Insgesamt ist außerdem die Beteiligung von Migranten im Bereich der Helfer, Trainer und Vereinsmitarbeiter doch eher als gering einzuschätzen.
Maßnahmen:
Der TSV Eintracht Stadtallendorf ist bestrebt, Menschen aller Nationalitäten eine Heimat in der Gemeinschaft und in seinen Abteilungen anzubieten. Dabei soll der Sport als gewichtiger Faktor, geprägt von Fairness und Toleranz, eine besondere Bindefunktion übernehmen. Dem Gedanken des „GewaltFREI leben“ wird ein besonderes Augenmerk gewidmet. Der Ansatz ist, dieses Ziel schon bei Kleinkindern deutlich zu machen und in das Heranwachsen einzubinden.
Ziel der Turnabteilung ist es, Menschen für ihre Gemeinschaft, für den Sport und für die Übernahme von Verantwortung zu gewinnen. Dem Breitensport und den Vereinen insgesamt kommt eine sehr wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe zu. Sport und Vereine vermitteln wichtige Werte für das Zusammenleben und leisten auch einen volkswirtschaftlichen Beitrag. Fairness, Toleranz, Persönlichkeitsentwicklung und nicht zuletzt Gesundheitsvorsorge durch Sport und Bewegung sind wertvolle Präventivmaßnahmen. Der Integration von Mitbürgern kommt eine hohe Bedeutung zu.
Um dieses Ziel zu erreichen haben wir uns folgendes vorgenommen:
Planung:
Gewinnung von Starthelfern aus dem Umfeld der Zielgruppe.
Veranstaltung eines Aktionstages im Rahmen der interkulturellen Woche im März 2009 in Stadtallendorf.
Werbemaßnahmen.
Gewinnung von Übungsleitern/innen und von Vereinsmitarbeitern/innen aus dem Kreis der Bürger mit Migrationshintergrund.
Qualifizierungsmaßnahmen.