Frühsport auf Bahngleisen
Bekanntlich ist das Laufen auf Bahngleisen nicht ungefährlich und daher nicht erlaubt. Am Morgen des 8. Dezember 2009 liefen jedoch ungewöhnlich viele Leute über die Main-Weser-Bahn.
Wegen des immer noch gesperrten Bahnhofstunnels müssen Stadtallendorfer immer noch einen Fußweg von mehr als 600 Meter Umweg laufen, um vom Bahnsteig an Gleis 3 zum Behelfsbahnsteig an Gleis 1 zu kommen. Ein Teil der Fahrgäste, die mit dem ersten Zug Richtung Frankfurt fahren wollten, war bereits diesen Umweg gelaufen und freute sich auf den verdienten Platz im Zug, um noch einmal etwas auszuspannen. Der erschien zwar zur gewohnten Zeit, aber nicht auf dem gewohnten Gleis: Ohne Ankündigung hatte die Bahn ihn auf Gleis 3 umgeleitet. Das fiel den meisten Reisenden nicht gleich auf, doch dann begann die Rennerei über die Gleise. Dabei wurde der Weg zum Zug durch den Bauzaun erschwert, der nur am Bahnsteigende umgangen werden kann. Zum Glück wartete der RegionalExpress, bis seine Fahrgäste angekommen waren.
Bezüglich der Sicherheit ist es übrigens günstiger, wenn ein Zug von Kassel unerwartet auf Gleis 3 statt 1 einfährt als umgekehrt: Im ersteren Falle kann kein Zug mit hoher Geschwindigkeit auf Gleis 2 entgegenkommen, im anderen Falle schon.
Das ist aber ziemlich "ungesunder" Frühsport.