Weitere Blühflächen im Landkreis - Landschaftspflegeverband schließt Projektrunde 2019 in Diedorf ab
„Farbe ins Einheitsgrün - Blühstreifen auf kommunalen Grünflächen“ lautet das Motto eines Projekts des Landschaftspflegeverbands Landkreis Augsburg e.V. Dabei sollen öffentliche Vielschnittrasen in blühende Wiesen umgewandelt werden. Das Projekt startete in 2016. Seither entstanden in Zusammenarbeit mit Landkreis und Gemeinden, Bauhöfen, Schulen und Gartenbauvereinen auf 30.000 qm Fläche rd. 80 Blühstreifen.
Zum Abschluss der Umsetzungsrunde 2019 traf man sich jetzt am Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf und inspizierte eine im Herbst frisch angesäte Fläche. „Mit dem Projekt verfolgen wir zwei Hauptziele“, so der Verbandsvorsitzende Konrad Dobler. „Zum einem möchten wir konkret werden und neue Lebensräume für heimische Arten schaffen. Bei uns stehen Wildbienen und Honigbienen genauso im Fokus wie Schmetterlinge, Käfer oder Spinnen. Zum anderen möchten wir Beispiele schaffen, Vorbild sein und zur Nachahmung anregen.“ Wesentlich für den ökologischen Erfolg sei aber, sich auf heimische Arten zu konzentrieren. Oft gebe es nämlich spezielle Anpassungen zwischen Insekten und Pflanzen. Das sieht auch Günther Manhardt, Rektor am Gymnasium so. Er sieht es gerne, dass seine ohnehin schon einzigartig in die Landschaft eingebundene Schule eine weitere Aufwertung erhält.
Auf die vielen Keimlinge, die seit September schon keimen konnten verweisen Verbandsgeschäftsführer Werner Burkhart und Fachkraft Wanda Engelschall. Darunter sind Klatschmohn und Kornblume; sie sollen im kommenden Sommer für kräftige rote und blaue Farbakzente sorgen. Mit den Jahren verschwinden die Einjährigen aber aus der sich entwickelnden Wiese. Dann wachsen die echten Wiesenblumen ins blühfähige Alter. Die regiozertifizierte Saatgutmischung wurde vom Landschaftspflegeverband zusammengestellt, sie enthält 28 Kräuter, darunter Margeriten, Flocken- und Glockenblumen, Hornklee, Knautie und Bocksbart. Auch einige Gräser sind enthalten, wie das hübsche Zittergras oder das Ruch-Gras, das für den typischen Duft frisch gemähter Wiesen verantwortlich ist.
Doch nur bei fachgerechter Pflege kann sich eine nachhaltige Pflanzengesellschaft entwickeln. Dazu muss ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Entscheidend ist auch, das Schnittgut abzuräumen. Verantwortlich für die Grünflächenpflege hier am Diedorfer Gymnasium ist Andreas Weißenbrunner vom Gebäudemanagement des Landkreises. Für ihn bedeutet das zwar einen gewissen Mehraufwand, der sich aber angesichts des ökologischen Mehrwerts durchaus lohne. Auch Dr. Birgit Wimmer freut sich über das gemeinschaftliche Engagement. Sie ist Vorsitzende des Imker Kreisverbands Augsburg-Land und Sprecherin der „ALLIANZ Augsburger Land blüht - Insekten willkommen“. Für sie ist die Aktion ein toller Beitrag zum Schwäbischen Imkertag, der im Juni 2020 in Diedorf stattfinden wird.