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Jungstörche in Gennach sind wohlauf

Den Jungstörchen in Gennach geht es gut! Davon konnten sich am vergangenen Mittwoch Werner Burkhart und Melanie Herz vom Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg (LPV) sowie der örtliche LPV-Projektbeauftragte Hans Lutz überzeugen. Inzwischen zum 17. mal erfolgte die Besteigung des Turms der Gennacher St.-Johannes- Kirche, um von dort aus einen Kontrollblick ins Storchennest zu werfen. Über die Jahre wurden auf diese Weise 32 Jungvögel nachgewiesen. Das Nest war 2004 vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) unter Mithilfe der Schwabmünchener Feuerwehr installiert worden. Der abenteuerliche Aufstieg über steile Leitern hat sich gelohnt: es sitzen drei gut befiederte, etwa gleichgroße und gesunde Jungstörche im Nest! Die Freude bei den Vogelfreunden war groß, vor allem vor dem Hintergrund des ausgesprochen kalten und nassen Mai - ein Wettermix der für kleine Storchenküken lebensbedrohlich ist und heuer zu zum Teil massiven Ausfällen führte - wie beispielsweise bei den Störchen in Langerringen und nach Angaben von Anliegern auch in Hiltenfingen.

Die Gegend um Gennach und Hiltenfingen ist zur Zeit jedenfalls ein beliebter Treffpunkt für Weißstörche. Über 40 Exemplare konnte Lutz die vergangenen Tage beobachten. „Das sind Sommergäste die als Trupps durch die Lande ziehen. Die Tiere sind entweder noch nicht geschlechtsreif oder haben als Erwachsene keinen Einstieg ins Brutgeschäft gefunden“, so Burkhart. Für Horst besitzende Paare und deren Junge können solche Trupps gelegentlich zum Problem werden, nämlich dann, wenn einzelne Rabauken versuchen den Horst zu erobern. In Gennach blieb es bisher aber ruhig. Doch die Konkurrenz um Nistmöglichkeiten wird bei den Störchen in den letzten Jahren größer. „Der Weißstorch fühlt sich in Bayern wohl“, weiß Melanie Herz. Und das sei nicht zuletzt auf die vielen Naturschutzmaßnahmen und Förderprojekte zurückzuführen. Nach 755 Brutpaaren in 2020 sind es heuer deutlich über 800 in ganz Bayern, in Schwaben allein sind es über 200! Sie bezieht sich auf Zahlen, die dem Landschaftspflegeverband ganz aktuell von Oda Wieding, der LBV-Weißstorchexpertin mitgeteilt wurden. Was Viele nicht wissen - mit dem Schwarzstorch gibt es noch einen weiteren heimischen Storch. Im Gegensatz zur weißen Schwesterart meidet er menschliche Nähe. Zur Brut benötigt der heimlich lebende Schreitvogel große störungsfreie Waldungen mit Altbaumbestand und eingestreuten Gewässern und Wiesen, die er als Nahrungsgründe benötigt. Der Schwarzstorch ist selten, für Schwaben geht man von um die 20 bis 25 belegten Brutrevieren aus. 

Das Gebiet um Gennach ist Teil eines BayernNetzNatur-Projekts, das der Landschaftspflegeverband in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Hiltenfingen und Langerringen und mit dem LBV umsetzt. Die dortigen Extensivweiden und Wiesen mit Flachwasser-Biotopen sind überlebenswichtige Habitatstrukturen für Weißstorch, Kiebitz und Co (www.lpv-landkreis-augsburg.de). BayernNetzNatur-Projekte fördern die Biologische Vielfalt und den landesweiten Biotopverbund, sie unterstützen damit die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bayerischen Staatsregierung.

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1 Kommentar

Das freut mich ganz besonders, ich hatte schon befürchtet, dass sie die kalte Zeit nicht überstanden hätten!

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