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Gennacher Jungstörche sind wohlauf

Im Storchennest auf der Gennacher Kirche St. Johannes der Täufer sitzen zwei prächtig entwickelte und offensichtlich vitale Jungstörche. Davon konnten sich vergangenen Freitag Werner Burkhart vom Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg (LPV) und der örtliche LPV-Projektbeauftragte Hans Lutz überzeugen. Mit dabei war dieses Mal Paul Schmuck vom Landesbund für Vogelschutz im Landkreis (LBV).

Das Nest war 2004 vom LBV unter Mithilfe der Schwabmünchener Feuerwehr installiert worden. Seither erfolgt jährlich eine Besteigung des Turms der Gennacher Kirche, um von dort aus einen Kontrollblick ins Storchennest zu werfen. Nur fünfmal war der Horst unbesetzt oder die Brut nicht erfolgreich. So erblickten dort zwischen 2004 und 2022 insgesamt 34 Küken das Licht der Welt, immerhin 30 davon schafften es und flogen aus. Auch für das diesjährige Geschwisterpaar sieht es gut aus: „Die sind schon recht groß und aus dem gröbsten raus. Auch das Wetter war relativ günstig, nicht zu kalt, nicht zu trocken und keine langen Regenphasen nach der Schlüpfphase“, so Burkhart.

Paul Schmuck (LBV) ist seit letzten Herbst Storchenbeauftragter der LBV-Kreisgruppe. Nach seinen Recherchen gibt es aktuell mindestens 26 besetze Storchennester im Landkreis Augsburg. Leider sind heuer die Nester in den Gennacher Nachbardörfern Hiltenfingen und Langerringen nicht dabei. In Hiltenfingen fanden sich zwar Störche ein, dies schritten aber nicht zur Brut. In Langerringen dagegen wurde zwar mit dem Brutgeschäft begonnen, dann aber verletzte sich einer der Altvögel. Nach Angaben von Anwohnern wurde der Vogel tierärztlich versorgt, das weitere Schicksal ist nicht bekannt. Wie Schmuck per Drohne feststellen konnte lagen 3 Eier im Nest. Inzwischen wurde es aufgegeben.

Hans Lutz beobachtet die letzten Jahre im Wertachtal vermehrt größere Trupps an Störchen, die im Sommer durch die Lande ziehen. „Die Tiere sind entweder noch nicht geschlechtsreif oder haben als Erwachsene keinen Einstieg ins Brutgeschäft gefunden“, so Lutz. Bis zu 100 Vögel hat er so schon beobachten können. Wichtiger Attraktionspunkt sind die großen Extensivrinderweiden und die Flachwasserbiotope im Gennachmoos, die auch bei Trockenheit Wasser und Nahrung spenden. Biotope und Weiden wurden vom LPV in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Langerringen und den LBV angelegt. Vor ziemlich genau 20 Jahren startete das LPV-Weideprojekt, um das sich seither Hans Lutz vorbildlich kümmert und für das er kürzlich geehrt wurde. Das Gebiet um Gennach ist Teil eines BayernNetzNatur-Projekts, das der Landschaftspflegeverband in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Hiltenfingen und Langerringen und mit dem LBV umsetzt. Die dortigen Extensivweiden und Wiesen mit Flachwasser-Biotopen sind überlebenswichtige Habitatstrukturen für Weißstorch, Kiebitz und Co (www.lpv-landkreis-augsburg.de).

BayernNetzNatur-Projekte fördern die Biologische Vielfalt und den landesweiten Biotopverbund, sie unterstützen damit die Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Bayerischen Staatsregierung.

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