Der Gefleckte Schierling
Der Gefleckte Schierling ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Die Herkunft des Namens Schierling ist ungewiss. Entweder kommt er von dem althochdeutschen Wort scern für Schirm oder er stammt von dem angelsächsischen scearn für Mist, was sich auf den unangenehmen Geruch der Pflanze beziehen könnte. Weitere Namen sind Wüterich, Scharpenpiepen, Tollkerbe und Blutschierling.
Der Gefleckte Schierling wächst als zweijährige krautige Pflanze und kann Wuchshöhen von 80 cm bis zu 2 Metern erreichen. Die weißliche Wurzel ist spindelförmig. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist sein intensiver Geruch nach Mäuse-Urin. Ihre runden, hohlen Stängel sind kahl und längs gerippt.
Der zusammengesetzte doldige Blütenstand weist 8 - 20 etwas behaarte Doldenstrahlen auf mit fünf bis sechs hautrandigen Hüllblättern. Die Pflanze blüht von Juni - August und entwickelt graugrüne bis bräunliche, gekerbte Früchte
Der Schierling gehört zu den giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Die gesamte Pflanze, vor allem aber die unreifen Früchte, enthalten das stark giftige Alkaloid Coniin.
Für einen Erwachsenen ist dieser Wirkstoff in einer Dosis von 0,5 bis 1 g tödlich ist.
Das Gift kann sehr schnell durch die Haut eindringen. Bei einer Vergiftung kommt es zu Brennen im Mund, zu erhöhtem Speichelfluss, Schluckbeschwerden und Lähmung der Zunge. Der Vergiftete leidet unter starkem Erbrechen, unter Durchfall und unter Schweißausbrüchen. Bei tödlichen Dosen beginnt aufsteigende Lähmung in den Füßen, die sich über den ganzen Körper fortsetzt. Der Tod kann schon nach 30 Minuten durch Atemlähmung erfolgen.
Die Pflanze ist auch für Pferde, Rinder und Kühe, Schweine, Hunde und Katzen, Hasen, Kaninchen und Meerschweinchen sowie für Vögel stark giftig.
Mit einem Trank aus seinen Wurzeln oder Früchten wurden im Altertum zum Tode Verurteilte hingerichtet, so zum Beispiel der griechische Philosoph Sokrates.
Interessanter Beitrag, Danke.