Jahreshauptversammlung der Frauen Union Schwabmünchen
Die Jahreshauptversammlung der Frauen Union Schwabmünchen hatte zwei Schwerpunkte. Zum einen stand die Neuwahl der Vorstandschaft an, zum anderen hielt Kreisheimatpfleger Prof. Dr. Walter Pötzl einen Vortrag zum berühmten Schreiber und Kalligraph Leonhard Wagner aus Schwabmünchen.
Zuerst begrüßte die 1. Vorsitzende der Frauen Union Schwabmünchen Petra Leitner die anwesenden Gäste und mit den Worten „ Mein Vorstandsteam ist einfach toll, ich kann mich jederzeit auf alle verlassen, es macht sehr viel Spaß mit Euch zu arbeiten und ich freue mich schon auf die nächste zeit mit Euch,“ bedankte sich Frau Leitner bei ihren Vorstandskolleginnen und überreichte jeder als kleines Danke schön eine Rose.
In ihrem Rechenschaftsbericht erwähnte sie unter anderem die Vorträge, Stammtische und Ausflüge die Bestandteil des abwechslungsreichen Programms der Frauen Union waren. Ein besonderer Höhepunkt in dieser Zeit stellte die 20-Jahr-Feier 2009 dar. Als Ausblick für das kommende Programm gab Frau Leitner bekannt, dass Stammtische, ein Ausflug und ein Informationstag bei der Feuerwehr geplant sind. Des weiteren finden zur Zeit noch die Socken-stricken-Abende statt, dabei können auch andere Handarbeiten mit gebracht werden.
Bei der Neuwahl der Vorstandschaft, die Kreisvorsitzende Christine Breither leitete wurde die 1. Vorsitzende Petra Leitner und ihre Stellvertreter Christa-Maria Ruhland, Martina Sattler und Elisabeth Troitzsch in ihren Ämtern bestätigt. Gerda Wiedemann legte nach langjähriger Tätigkeit als Schatzmeisterin das Amt nieder, die Finanzen führt nun Barbara Gaßner. Das Amt der Schriftführerin übt wieder Uschi Mai aus. Als Beisitzer wurden Wiedemann Gerda, Striedl Hildegard, Moj Ruth Marlies, Hiller Doris und Fischer Ingrid gewählt. Die Kassenprüfung liegt wieder in den Händen von Ulrike Moritz und Felizitas Strössig.
Delegierte in der Kreisversammlung der Frauen Union sind für die nächsten zwei Jahre Hiller Doris, Huber Gabriele, Ruhland Christa-Maria, Wiedemann Gerda und Ingrid Fischer.
Nach Abschluss der Wahl gratulierte CSU-Ortsvorsitzender Bernhard Albenstetter der neu gewählten Vorstandschaft und wünschte eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden auch langjährige Mitglieder der Frauen Union Schwabmünchen geehrt. Folgende Mitglieder erhielten eine Ehrenurkunde und ein kleines Geschenk für ihre langjährige Mitgliedschaft:
Anita Kistler (20 Jahre), Waltraud Kuhn (15 Jahre) und Felizitas Strössig (10 Jahre).
Als Gastredner des Abends referierte im Anschluss Kreisheimatpfleger Prof. Dr. Walter Pötzl über den Schreiber und Kalligraphen Leonhard Wagner einen berühmten Sohn der Stadt Schwabmünchen.
Leonhard Wagner, geboren 1454 in Schwabmünchen und gestorben 1522 in Augsburg begann sein Wirken etwa 1480 als Benediktinermönch der Augsburger Reichsabtei St. Ulrich und Afra. Er erlangte bald große Anerkennung durch seine perfekte Schreibkunst in ganz Deutschland und darüber hinaus. „Ein Kloster ohne Bibliothek ist wie ein Soldat ohne Waffen“ diese Ansicht stammte aus der Zeit, als Leonhard Wagner als Pater in diversen Klosterbibliotheken alte Schrifttypen abmalte. Als ein besonderes Meisterwerk der Kalligraphie gilt sein Musterbuch „ proba centum scripturarum“(Darstellung von 100 Schriften), einige der dort verewigten Schriften wurden von Leonhard Wagner selbst entwickelt. In den Jahresberichten des Leonhard Wagner Gymnasium wird immer eine Seite dieses Bandes abgedruckt.
Er gilt auch als Schöpfer der so genannten Frakturschrift. Sehr beeindruckend war die absolute Gleichheit seiner gemalten Buchstaben, dabei konnte kein Unterschied zu gedruckten Buchstaben ausgemacht werden. Obwohl im 16. Jahrhundert die Buchdruckerkunst voll erblühte, bekam Leonhard Wagner viele Aufträge Bücher mit seinen Schriftzeichen zu malen und von Illuminatoren verzieren zu lassen. Ein weiteres bedeutendes Prachtwerk die „Vita Sancti Simperti“ entstand im Auftrag Kaiser Maximilian I. und enthält Illustrationen von Hans Holbein der Ältere. Diese Prachtschrift liegt heute noch in der Staatsbibliothek München.
Prof. Dr. Walter Pötzl erhielt am Ende sehr viel Applaus für seinen interessanten und lebendigen Vortrag über den bedeutendsten Kalligraphen der Renaissance